Medienfest der Nordkirche
Medienfest 2024
Liebe Kolleg:innen, liebe Gäste,
bitte merken Sie sich den Termin für das nächste Medienfest der Nordkirche schon einmal vor:
Dienstag, 09. Juli 2024, in Hamburg
Alle weiteren Informationen erhalten Sie Anfang des neuen Jahres von uns.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Kommunikationswerk der Nordkirche &
Ihr Evangelischer Presseverband Norddeutschland
Das war das Medienfest 2023
Bei bestem Hamburger Sommerwetter trafen sich am 11. Juli 2023 über einhundert Kommunikator:innen und Journalist:innen in der St.-Trinitatis-Kirche Altona. Dabei erwarteten die Gäste zwei Höhepunkte:
Im Gottesdienst mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt wurden neue Mitarbeiter:innen des Kommunikationswerks und des Evangelischen Presseverbands Norddeutschland feierlich eingeführt. Andere wurden mit Dank und Segen aus dem Dienst verabschiedet.
Im zweiten Teil konnten die Teilnehmer:innen zwei spannenden Vorträgen von Dr. Wolfgang Hildesheim (Head of Watson, Data Science & Artificial Intelligence, IBM, Hamburg) und Prof. Dr. Rainer Mühlhoff (Erster Lehrstuhl in Deutschland für Ethik in der KI, Osnabrück) folgen.
Über allem stand dabei das Thema: "Video (did not) kill the radio star - aber ist KI das Ende des Journalismus, wie wir ihn heute kennen?"
„Die Entdeckung der Menschlichkeit“ - Predigt von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
„Was kann künstliche Intelligenz?“, fragt Kristina Kühnbaum-Schmidt in ihrer Predigt beim Medienfest der Nordkirche.
Die Landesbischöfin beschäftigt sich dazu mit der Bibelgeschichte über die Vertreibung aus dem Paradies und fragt, was die Versuchung für den Menschen ist. Die Erzählung vom sogenannten Sündenfall zeige auf, dass die menschliche Versuchung darin bestehe, „sein zu wollen, wie Gott“. Doch wo immer Menschen sich an die Stelle Gottes setzen, drohe Vernichtung, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Damals wäre die Versuchung die Erkenntnis gewesen, heute sei es die Allwissenheit. „Viel zu wissen, bedeutet allerdings nicht, schöpferisch zu sein“, sagt Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Mit Hilfe von KI könnten Muster schnell gefunden werden. Beeindruckend findet die Landesbischöfin auch die Lernfähigkeit der Systeme. Allerdings könne eine KI keine Gnade ausüben. Gnade spielt für Kühnbaum-Schmidt im christlichen Menschenbild aber eine entscheidende Rolle. Dazu gehört für sie vor allem die Unterscheidung von Tat und Mensch. „Eine begangene Tat gilt es zu verurteilen, auch zu bestrafen, aber der Mensch, der sie begangen hat, soll nicht mit seiner Tat eins gesetzt werden.“
Kühnbaum-Schmidt möchte die KI trotzdem nutzen, um über Bibeltexte nachzudenken. In der Vorbereitung auf den Gottesdienst hatte sie Chat GPT gefragt, was der Kerngedanke für ihre Predigt über die Geschichte des sogenannten Sündenfalls in der Bibel ist.
Mit der Antwort des Chatroboters ist sie nicht zufrieden. Die KI analysiert ihre Daten und kommt zu dem Schluss: etwas ist schief gegangen. Kühnbaum-Schmidt kommt jedoch zu einem anderen Ergebnis.
Die Geschichte vom sogenannten Sündenfall leite an, Menschlichkeit zu entdecken, stellt die Bischöfin fest. „Denn was es heißt, mitmenschlich zu leben, das müssen wir in aller Freiheit, die Gott uns schenkt, selbst erkunden und umsetzen. Nicht in einem Paradies mit All-inclusive-Service, sondern im wirklichen Leben.“
Kühnbaum-Schmidt kommt daher zum Schluss, dass in der Bibelgeschichte um die Auseinandersetzung zwischen Schöpfer und Geschöpf, zwischen Gott und Mensch „etwas fundamental richtig gelaufen“ sei.
Zu der Frage, ob KI das Ende des Journalismus bedeuten könnte, wie die Einladung zum Medienfest es offen formuliert hatte, darauf möchte die Landesbischöfin sich nicht festlegen. Für sie ist allerdings gewiss, dass die Geschichte vom Sündenfall „die Geschichte vom Anfang der Entdeckung unserer Menschlichkeit“ ist.
Weiterführende Veranstaltung
KI in der Kirche? Entwicklungen, Chancen, Risiken von Generativer KI
30. Oktober 2023 - 17:30 Uhr
Haus der Kirche
Max-Zelck-Straße 1
22459 Hamburg
Prof. Dr. Tilo Böhmann, Universität Hamburg, Arbeitsbereich IT-Management und -Consulting, und Mitglied der Kirchenleitung der Nordkirche
Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich zur nächsten großen Revolution in der Informationstechnologie nach dem mobilen Internet auf Smartphones. KI analysiert Datenbanken, Ton- und Bildaufnahmen, verfasst anspruchsvolle Texte, erzeugt täuschend echt wirkende Bilder, lässt Personen Fremdsprachen mit ihrer eigenen Stimme sprechen. Grundlage dafür und vieles mehr ist das blitzschnelle Erkennen spezifischer Muster in sehr großen Datenbeständen.
Der Informatiker Tilo Böhmann führt in den Entwicklungsstand der Technik ein, beschreibt Visionen und Chancen, die mit KI verbunden sind und erläutert die Risiken, die mit ihrer Anwendung einhergehen.
Im Gespräch mit Tilo Böhmann soll erörtert werden, welche Fragen sich angesichts der Möglichkeiten von KI für kirchliche Handlungsfelder und die Verwaltung stellen.
Programm
17:30 Uhr Meet & Greet bei Getränken und Fingerfood
18:00 Uhr Vortrag und Diskussion
19:30 Ende
Vortrag und Diskussion werden per Zoom gestreamt.
Um Anmeldung sowohl für die Präsenzveranstaltung als auch den Zoom wird gebeten (Passwort: ki)
Dieser Abend ist der Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „UmLeitung“ des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Hamburg-Ost. Sie richtet sich an Ehren- und Hauptamtliche in Leitungspositionen und wendet sich relevanten Zukunftsthemen im Leitungsamt zu.