Nikolaustag: Segen und Geschenke für Kinder in Flensburg
06. Dezember 2022
Der heilige Nikolaus ist seit Jahrhunderten einer der beliebtesten christlichen Volksheiligen. Er wird wegen seines vorbildlichen Lebens und seiner Wohltätigkeit verehrt. In Flensburg kommt er am 6. Dezember mit dem Schiff und hat verblüffende Ähnlichkeit mit unserem Bischof Gothart Magaard.
Am Nikolaustag fährt Bischof Gothart Magaard in Gestalt des historischen Bischofs Nikolaus von Myra mit dem Schlepper „Flensburg“ in den Hafen der Fördestadt ein. Er wird gegen 15.45 Uhr auf dem Bohlwerk des Museumshafens erwartet. Danach geht es weiter ins Schifffahrtsmuseum, wo er Geschenke und Segen an die Kinder verteilt.
Mehr zum Nikolaustag: kirchenjahr-evangelisch.de
Gegen 17 Uhr endet die Veranstaltung, mit der auch auf die Arbeit des Projektes Schutzengel e.V. hingewiesen wird. Denn „leider gibt es auch in der Gegenwart und nicht nur zu Zeiten des historischen Nikolauses Kinderarmut mit allen ihren Folgen“, so Bischof Gothart Magaard.
Aktion: Schoko-Nikoläuse für Seeleute im Hamburger Hafen
Im Rahmen der Aktion „Tat.Ort.Nikolaus“ verteilt die katholische Seemannsmission am 6. Dezember Schoko-Nikoläuse an Seeleute im Hamburger Hafen. Unter dem Motto „Mit Nikolaus auf großer Fahrt“ soll gemeinsam der Schutzpatron gefeiert werden, wie das Erzbistum mitteilte. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt insgesamt sieben „Tat.Ort.Nikolaus“-Initiativen des Erzbistums in Hamburg, Itzehoe, Kiel und Schwerin.

Der historische Nikolaus
Im dritten und vierten Jahrhundert gab es tatsächlich einen Bischof Nikolaus in Myra, an der Mittelmeerküste der heutigen Türkei. Er soll an einem 6. Dezember gestorben sein, vermutlich im Jahr 343. Außerdem lebte im sechsten Jahrhundert Abt Nikolaus von Sion im kleinasiatischen Lykien. Beide Lebensgeschichten sind wohl miteinander verschmolzen.
Legenden und Sagen rund um den Nikolaus
Zahlreiche Legenden ranken sich um den Nikolaus. Man erzählte sich, mit dem großen Vermögen, das ihm seine Eltern hinterlassen hätten, habe er Bedürftige unterstützt und Mädchen vor der Prostitution bewahrt. Nikolaus soll zudem unschuldig Verurteilte gerettet und eine Hungersnot abgewendet haben. Ein Traum habe die Bischöfe der Provinz bewogen, den angesehenen Nikolaus zum Oberhirten der Provinzhauptstadt Myra zu wählen.

Das lässt sich nicht beweisen, ist aber wahrscheinlich, wie Historiker sagen. Der Kult um Nikolaus von Myra verbreitete sich spätestens ab dem sechsten Jahrhundert schnell in der ganzen Christenheit. In der Ostkirche hieß er „Retter der Welt“ oder „Engel auf Erden“.
Patron und Helfer der Seefahrer
Um 1500 zählen die Historiker bereits mehr als 2.000 Nikolaus-Kirchen, -Kapellen, -Hospitäler und -Klöster in Europa. Im Mittelalter wurde St. Nikolaus zum Nothelfer für Schüler, Liebende und Heiratswillige. Seefahrern galt er als Patron und Helfer bei Gefahren. In Russland wird er als Schutzheiliger betrachtet.
Aus den Legenden schälte sich das Bild eines ungewöhnlich menschenfreundlichen Kirchenmanns heraus, volksnah und voller Güte, Mut und Zivilcourage. Bildungswerke und Kirchengemeinden rücken darum auch heute den Nikolaus als Symbol für die Güte Gottes in den Vordergrund.
Der Nikolaus ist ein Freund der Kinder
Mit strengen Schreckgestalten wie Knecht Ruprecht, die den Nikolaus traditionell begleiteten, hat das natürlich nichts zu tun: Der moderne Nikolaus ist ein Freund der Kinder.