Magaard: „Menschenwürde ist Eckpfeiler unseres Zusammenlebens“
21. März 2014
Schleswig. In seinem Vorstellungsgottesdienst als Kandidat für das Bischofsamt im Sprengel Schleswig und Holstein hat Bischofsvertreter Gothart Magaard heute (23. März) dazu aufgerufen, „für die Würde eines jeden Menschen öffentlich einzustehen“.
- <link file:2597>Die Predigt im Wortlaut (pdf)
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In seiner Predigt im Schleswiger St. Petri-Dom sagte Magaard, dass die Menschenwürde ein Eckpfeiler unseres Zusammenlebens sei – „und zwar jedes einzelnen Menschen, unabhängig von seiner sozialen Anerkennung, dem Grad an Akzeptanz, dem gesellschaftlichen Einfluss oder seiner Systemrelevanz.“ Dies sei unabhängig „von seinen Taten oder Untaten“, so Magaard. Der Mensch könne sich seine eigene Würde weder verdienen, noch könne er sie verspielen.
Mit Blick auf den Propheten Elia (1. Könige 19, 1-13a) sagte der Bischofsvertreter, „dass Gott uns behutsam aufrichtet, unsere Seele und unseren Leib versorgt und uns einen Neuanfang schenkt. Manche unter uns können solche ‚Null-Punkte‘, wie sie Elia erschöpft und lebensmüde erfährt, in der Geschichte ihres Lebens ohne Zögern benennen. Weil sie unvergesslich sind. ‚Null-Punkte‘, an denen im Nachhinein deutlich wird: Hier hat Gott lebensrettend eingegriffen.“ Magaard machte deutlich, dass diese Zuwendung Gottes auch relevant für die Kirche im 21. Jahrhundert sei: „Wir erleben in unserer Gesellschaft Menschen, die hochmotiviert und engagiert, und manchmal getrieben sind, und die dann mit ihrem ‚erschöpften Selbst‘ konfrontiert werden. Ausgebrannt. Sich selbst nicht mehr spürend.“ Der Bote Gottes aus der Elia-Erzählung „bringt das Lebensnotwendige – und ich verstehe ihn als Ermutigung für uns. Es ist unsere Aufgabe, Menschen zu würdigen, mit einem Blick, einer Geste, einem freundlichen Wort, einer konkreten Lebenshilfe, so wie ich es hier im Sprengel und in unserer Nordkirche vielfach erlebe. Es ist unsere Aufgabe, für die Würde eines jeden Menschen öffentlich einzustehen.“ Zugleich sei es wichtig, aufmerksam für sich selbst zu bleiben, denn auch die „Boten Gottes können erschöpft sein“. Magaard sagte: „Es ist um Gottes Willen geboten, dass wir neu lernen innezuhalten und hinzuhören auf den Zuspruch, der auch uns gilt.“