Pröpstin Knotte: „Spannung zwischen Tradition und Gegenwart aushalten“

19. März 2014 von

Bad Segeberg. In ihrem theologischen Vortrag als Kandidatin für das Bischofsamt im Sprengel Schleswig und Holstein hat sich Pröpstin Elfriede Knotte heute (19. März) dafür stark gemacht, „dass wir die Themen, mit denen uns die Tradition konfrontiert, an uns heranlassen, sie in unserem Leben und in unserer Kirche variieren und lebendig halten, dass wir das Heilsame in ihnen aufspüren“.

Im Evangelischen Bildungswerk des Kirchenkreises Plön-Segeberg (Bad Segeberg) sprach sie über das Thema „Glaube zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Individualität und Gemeinschaft“.

Zunehmend würden Begriffe wie Demut, Opfer, Schuld und Vergebung vermieden, so Pröpstin Knotte, dabei seien sie wichtige Themen der Tradition. „Sie können unser Leben bereichern, uns wachsen lassen. Sie geben uns Worte, Spuren, die wir für uns weiter verfolgen können. Und sie verbinden uns mit unseren Vorfahren. Ohne sie wüssten wir nichts von Gott, von Jesus Christus. Ihre Erfahrungen und Worte haben den Samen gelegt in Verbindung zu denen, die davor waren.“ Die Spannung zwischen Tradition und Gegenwart müsse ausgehalten werden. „Wichtig ist, dass wir in der Kirche Sorge dafür tragen, dass Menschen sich einen Schatz anlegen können durch unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, indem wir miteinander Singen und Beten und dabei auch bestimmte Formen einüben, indem wir uns auch gegenseitig erzählen von unseren Kulturen und dem, was uns trägt und unserer Welt Hoffnung gibt.“ Und wichtig sei auch, „dass Menschen, die anders glauben oder gar nicht, unsere Gesprächspartner sind, wir ihre Lebensworte hören, ernstnehmen und bewegen und wir dabei die Lebensworte unseres Glaubens zur Sprache bringen“, so Pröpstin Knotte. „Dafür brauchen wir Identitätsbildung, Beheimatung, Gemeinschaftsformen, Sprachfähigkeit, Auseinandersetzung, Authentizität und Glaubwürdigkeit als einzelne Personen, als Gemeinden, als Kirche Jesu Christi in unserer Welt.“

Die Wahl einer Bischöfin oder eines Bischofs für den Sprengel Schleswig und Holstein findet am Freitag, 11. April, im Dom zu Schleswig statt. Der Synodengottesdienst beginnt um 15.30 Uhr, die Bischofswahl schließt sich an.

Die weiteren Vorstellungstermine:

•    Sonntag, 23. März: 14 Uhr Gottesdienst mit Bischofsvertreter Gothart Magaard im Dom zu Schleswig

•    Donnerstag, 27. März: 19 Uhr Vortragsveranstaltung mit Bischofsvertreter Gothart Magaard im Evangelischen Bildungswerk des Kirchenkreises Plön-Segeberg (Falkenburger Straße 88, 23795 Bad Segeberg).