Rede auf Großkundgebung in Hamburg

Bischöfin Fehrs mahnt zu Gewaltfreiheit in politischen Auseinandersetzungen

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche
Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche© Marcelo Hernandez, Nordkirche

07. Juni 2024 von Melanie Köhne

Auf einer Großkundgebung in Hamburg rief Bischöfin Kirsten Fehrs am heutigen Freitag (7. Juni) zu einem gewaltfreien Miteinander auf und nahm am anschließenden Demonstrationszug rund um die Binnenalster teil.

Hamburg. Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hat heute auf einer Kundgebung in Hamburg zur Gewaltfreiheit in jeglicher politischen Auseinandersetzung aufgerufen. „Das bedeutet: Klarer Widerstand gegen Rechtsextremismus – aber ohne Gewalt! Echte Demokratie kann nur im gewaltfreien Miteinander gedeihen“, so die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Großdemonstration stand unter dem Motto „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen – Wählen gehen!“. Sie wurde von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis organisiert.

Wichtiges Zeichen des interreligiösen Zusammenhalts

Vor und nach der Bischöfin sprachen auch die stellvertretende Vorsitzende der Schura – Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg, Özlem Nas, sowie der Landesrabbiner Shlomo Bistritzky von der Jüdischen Gemeinde Hamburg. „Ich bin zutiefst dankbar, dass wir drei hier heute gemeinsam stehen: eine Muslima, eine Christin, ein Jude“, sagte Bischöfin Fehrs. Das sei gerade in Zeiten wie diesen ein wichtiges Zeichen der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. „Diese Freundschaft und diesen Dialog lassen wir uns von niemandem kaputtmachen oder schlechtreden. Nicht von Antisemiten, nicht von Islamfeinden. Nicht von Fanatikern, die Menschen im Namen der Religion gegeneinander aufhetzen wollen. Und erst recht nicht von völkischen Ideologen, die Menschen nach ihrer Herkunft auseinandersortieren und gegeneinander ausspielen wollen.“ 

Für ein Europa der Mitmenschlichkeit

Die Kirche habe die Aufgabe, die Menschenwürde zu verteidigen, so die amtierende EKD-Ratsvorsitzende. „Wenn wir sehen, dass unsere Mitmenschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihres Aussehens diskriminiert, verachtet, ja angegriffen werden, dann dürfen wir nicht schweigen. Als Menschen nicht und als Christenmenschen schon gar nicht.“ Wichtiger Teil dieses Engagements sei die Teilnahme an der Europawahl: „Es liegt in unserer Hand, welche Richtung Europa einschlägt. Lasst uns dafür sorgen, dass es eine Richtung des Fortschritts, der Solidarität und der Mitmenschlichkeit ist.“

Bundesweit rufen ähnliche Kundgebungen zur Europawahl auf

Vor der Kundgebung fand eine ökumenische Andacht unter dem Titel „Die nötigen Schritte gehen“ in der Hauptkirche St. Michaelis statt, an der Bischöfin Fehrs teilnahm. Die Hamburger Demonstration reiht sich ein in ähnliche Kundgebungen, die vor der Europawahl vom Bündnis „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen“ in zahlreichen deutschen Städten veranstaltet werden. Zu diesem Bündnis zählen u.a. der DGB, die EKD, Greenpeace, Fridays for Future und Campact. In Hamburg nahmen etwa 30.000 Menschen an der Kundgebung teil.

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