Demokratie stärken und als Kirche Haltung zeigen
Für unsere christlichen Werte eintreten
Als Kirche stehen wir für ein demokratisches Miteinander und eine offene und vielfältige Gesellschaft. Wir glauben, dass alle Menschen die gleiche Würde und die gleichen Rechte besitzen.
Es ist deswegen eine wichtige Aufgabe für unsere Kirche, die Demokratie zu stärken und für unsere christlichen Werte einzutreten.
In diesem Dossier tragen wir wichtige Positionen unserer Bischöfinnen und unseres Bischofs zusammen. Sie finden außerdem hilfreiche Links, Materialien, Ansprechpersonen und Downloads für Ihre Arbeit vor Ort. Und ganz unten auf dieser Seite können Sie zurückblicken: Auf das gemeinsame Auftreten für Freiheit und Demokratie vor der Europawahl.
Bündnisse und Runde Tische
In Kirchenkreisen und Gemeinden
Gemeinsam mit lokalen Bündnissen unsere Demokratie stärken, gemeinsam die Stimme erheben für eine offene und vielfältige Gesellschaft: In vielen Kirchenkreisen und Gemeinden haben sich deswegen Bündnisse mit kommunalen und gesellschaftlichen Organisationen und Initiativen gegründet. Hier listen wir einige auf, in denen Pastor:innen, Pröpst:innen oder Gemeinden aktiv sind:
- Kirchenkreis Dithmarschen: Zur Facebook-Seite von #Dithmarschenistbunt
- Kirchenkreis Mecklenburg: Zur Website von "Wir für Demokratie - Bündnis für Zusammenhalt" in Neubrandenburg, zum Instagram-Account des "Aktionsbündnisses Demokratisches MV"
- Kirchenkreis Altholstein: Zur Website vom "Runden Tisch für Demokratie und Toleranz in Neumünster"
Christliche Werte: Positionen unserer Bischöfinnen und unseres Bischofs
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt: "Gott schenkt uns Hoffnung"
Zum 3. Oktober: Vereint Segel setzen für Hoffnung auch in schwierigen Zeiten
Bischöfin Fehrs: "Wir können ein stabilitäts- und friedensstiftender Faktor sein"
Mahnung zu mehr Mitmenschlichkeit in der Asyldebatte
Es ist unser Ansporn, die Würde jeden einzelnen zu betonen - Ein Interview
Bischöfin Steen: "Gott hat alle mit gleicher Würde ausgestattet"
Gemeinsam Lernen und sprachfähig werden
Ausgewählte Tipps für Veranstaltungen und Fortbildungen
Pädagogisch-Theologisches Institut der Nordkirche: Hier gibt es Unterrichtskonzepte für alle Schulstufen, Tipps für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Hier eine Fortbildung, die sich nicht nur an Pädagog:innen richtet: 20. März 2025 in Rendsburg: Demokratie stärken!? Was macht eine Demokratie aus? Was soll ich tragen und wie sieht das praktisch aus?
Hintergrund zum Recherchieren und Lesen
Broschüren zum Nachlesen
"Demokratie-Report: Zivilgesellschaft fördern – Demokratie besser machen". Eine Studie der gemeinnützigen Plattform PHINEO.
"Demokratie fällt nicht vom Himmel": Publikation der Beratungsstelle "Kirche stärkt Demokratie" im Kirchenkreis Mecklenburg. Mehr als 160 Seiten mit theologischen Impulsen, Fortbildungs-Modulen, Checklisten und Leitfäden für Gemeinden und Kontaktadressen.
"Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus": Eine Handreichung der Diakonie Deutschland. Mehr als 30 Seiten mit praktischen Informationen zum Umgang mit rechtsextremistischen Personen und ihren Positionen im Gemeindealltag.
"Orientierungshilfe für Kirchenvorstände zum Umgang mit Rechtspopulismus": Eine Publikation der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Acht übersichtliche Seiten mit Grundsatzfragen, rechtlichen Rahmenbedingungen und Tipps für Gemeinden.
Digitale Angebote kirchlicher und gesellschaftlicher Akteur:innen
Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus: Ein Zusammenschluss von Initiativen, Organisationen und Arbeitsgruppen. Die Arbeitsgemeinschaft will mit ihrer Arbeit gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) innerhalb und außerhalb der Kirchen benennen, ihr konstruktiv entgegentreten und sie überwinden.
demokratie-evangelisch.de: Website des Kooperationsverbundes evangelischer Demokratieprojekte. Hier gibt es Angebote für Beratung, Positionspapiere, Kontaktadressen und Veranstaltungen.
Apps: Schnell am Smartphone kontern können
Konterbunt - Einschreiten für Demokratie
Fake-News-Check von "Neue Wege des Lernens e.V."
Democracy- Entscheidungen und Diskussionen des Bundestages zum Nachlesen
Was wir glauben - Impulse aus unserer Bibel
Hilfreiche biblische Gedanken und Bilder
Wir glauben, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist, der das Reich Gottes als Friedensreich ankündigte, Kranke heilte, sich mit Ausgegrenzten an den Tisch setzte und von Besessenheit befreite.
Aus diesem Glauben entsteht eine Freiheit, die die Vielfalt von Gaben schätzt, den Respekt vor Andersgläubigen wahrt, Vergebung übt und auf Versöhnung hinwirkt.
Lassen Sie sich hier von Versen aus der Bibel zum Nachdenken anregen.
„Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ (1. Mose 1,27)
Christinnen und Christen verstehen alle Menschen als von Gott geschaffen. Darin gründet die Würde eines jeden Menschen.
Menschen verdanken ihr Leben und produzieren es nicht selbst. Gott ruft sie ins Leben und verschafft ihnen Anerkennung: „Und siehe, es war sehr gut.“ (1. Mose 1,31) Darin gründet die Würde eines jeden Menschen. Die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die daraus entstehenden unveräußerlichen Menschenrechte sind im Grundgesetz formuliert und gelten allen Menschen gleichermaßen.
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (3. Mose 19,18; Lukas 10,27; u.a.)
Christlicher Glaube achtet auf die Bedürfnisse anderer, auch wenn diese nicht Teil der eigenen sozialen Gemeinschaft sind.
Die „Nächsten“ waren schon zur Zeit Jesu die „nahen“ Nächsten und auch die „fernen“ Nächsten. Entscheidend ist die Frage, wer Menschen an der Seite braucht – besonders in Not und Bedrängnis. Nationale oder religiöse Grenzen zu überschreiten ist für die christliche Liebe und tätige Hilfe selbstverständlich.
„Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ (Galater 3,28)
Der Apostel Paulus hat in Ländern mit unterschiedlichen Religionen gelebt und gewirkt.
Wie Paulus glauben Christinnen und Christen daran, dass die Verbindung zu Jesus Christus im Glauben gesellschaftliche Unterschiede überwindet und gerechte Verhältnisse gelebt werden können. Dabei gilt, dass das, was im Glauben miteinander gelebt wird, sich auch auf das Zusammenleben mit anderen Menschen übertragen lässt.
„Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes." (Lukas 13,29)
Christlicher Glaube widerspricht Abgrenzungen und betont weltweite Hoffnungsperspektiven.
„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7). Christlicher Glaube steht für Zuversicht, Freundschaft und zielt auf eine gerechte Weltgemeinschaft. Er widerspricht so der Vorstellung von und der Angst vor einem „Kampf der Kulturen“.
Rückblick: Für Demokratie und Freiheit bei der Europawahl stimmen
Auf Demonstrationen vor der Europawahl
Unsere Kirche hat vor den Europawahlen am 9. Juni monatelang zu gemeinsamen Demonstrationen aufgerufen, unser Bischof und die Bischöfinnen haben sich positioniert und auf Bühnen gesprochen. Menschen wurden ermutigt, an den Kundgebungen für ein demokratisches Miteinander in unserer Gesellschaft teilzunehmen.
- Hamburg, 19. Januar - Bischöfin Kirsten Fehrs: „Christlicher Glaube und völkisches Denken passen nicht zusammen“
- Schwerin, 23. Januar - Landesbischöfin: Wir alle brauchen unsere Demokratie - aber unsere Demokratie braucht auch uns!
- Kiel, 27. Januar - Bischöfin Nora Steen: „Die Herzstücke unserer Gesellschaft sind Vielfalt und Zusammenhalt“
- Grevesmühlen, 2. März - Landesbischöfin: Haltung zeigen - jeden Tag und überall, wo es nötig ist
- Hamburg, 7. Juni - Bischöfin Kirsten Fehrs: Stimme nutzen für unsere Zukunft und unser Zusammenleben
Rückblick II: Januar 2024 - Gemeinsam Aufstehen gegen Hass und Hetze
"Wo Kirche ist, ist für Rechtsextremismus und Rassismus kein Platz!"
Das Entsetzen war groß, als das Medienhaus "Correctiv" über ein Treffen von Rechtsextremen, einigen AfD-Funktionären und Mitgliedern der CDU bei Potsdam im November 2023 berichtete. Hier ging es nach Recherchen von „Correctiv“ unter anderem um den Plan einer sogenannten „Remigration“.
Bundesweit standen hunderttausende Menschen auf für unsere viefältige und offene Gesellschaft. Sie demonstrierten für demokratische Werte und Grundsätze unseres Zusammenlebens. Unsere Kirche schloss sich mit zivilgesellschaftlichen Bündnissen zusammen, denn: "Wo Kirche ist, ist für Rechtsextremismus und Rassismus kein Platz".