Der Mönchsweg
Mit dem Fahrrad auf Pilgerreise durch Norddeutschland
Feld- und Backsteinkirchen, die über der Landschaft thronen: Norddeutschland sähe heute anders aus, wenn nicht Mönche vor rund 1200 Jahren damit begonnen hätten, von Bremen aus das Christentum nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu tragen.
Spuren haben sie auf ihrem Weg hinterlassen, der heute mit dem Fahrrad - oder auch zu Fuß - zu erkunden ist.
Der rund 530 Kilometer lange Mönchsweg führt entlang wichtiger Stationen der Christianisierung. 342 Kilometer davon laufen allein durch Schleswig-Holstein. Wallfahrtsorte im Norden radelnd entdecken und zwischendrin die Seele baumeln lassen - das ist auf diesem Pilgerweg möglich. Wir stellen ihn hier vor.
Die Strecke
Glanzlichter auf dem Weg
Im Südwesten Schleswig-Holsteins, in Glückstadt mit der schönen Altstadt, startet die Tour mit dem Fahrrad. Dort schlängelt sich der Mönchsweg den Störbogen durch die Marschlandschaft. Genießen Sie den scheinbar endlosen Horizont!
Zisterzienser-Kloster mit St. Laurentii-Kirche
Die Seilfähre Else bringt Sie zwischen Beidenfleth und Badenfleth über den Fluss. In Itzehoe erwarten Sie die Reste des Zisterzienser-Kloster aus dem 13. Jahrhundert sowie die St. Laurentii-Kirche inklusive Arp-Schnitger-Orgel. Vorbei geht es am Schloss Breitenburg weiter durch den Kreis Steinburg bis nach Kellinghusen.
Bei einem Rundgang „erklimmen“ Sie dort die Bergstraße, die den belebten Marktplatz mit der Kirche St. Cyriacus und dem Rathaus verbindet. Vom Luisenberger Turm geht der Blick weit über die Stör. Den Schlüssel dafür gibt's an der Touristinfo.
Pilger können den Alltag im Kloster kennenlernen
Kurz hinter der Stadt wartet ein altes Gotteshaus auf einer eiszeitlichen Geestinsel auf Sie.
Die Stellauer Feldsteinkirche wurde 1230 erbaut und ist ihrem baulichen Ursprung trotz des hohen Alters weitestgehend treu geblieben.
Ein vor der Kirche liegender Feldstein ist der Sage nach vom Teufel aus dem nahe gelegenen Mönkloh herübergeworfen worden - dort ist der nächste Halt der Fahrradtour: die Waldkapelle Mönkloh. Ein Privatmann ließ das ökumenisch geweihte, winzige Gotteshaus 2001 errichten. Hier finden regelmäßig Trauungen, Taufen und Gottesdienste statt.
Über Bad Bramstedt radeln Sie weiter, vorbei am Wildpark Eekholt, bis nach Bad Segeberg, wo das Augustiner-Chorherren-Kloster und St. Marien besichtigt werden kann.
Bei Bad Segeberg lohnt sich auch ein kleiner Abstecher zu dem etwa 20 Kilometer südlich gelegenen Kloster Sankt Ansgar in Nütschau, dem einzigen noch aktiven Kloster am Mönchsweg. Hier haben Sie die Möglichkeit, den Klosteralltag auf Zeit kennenzulernen und können dort als Pilger sogar zu übernachten.
Ein Schmuckstück an der Ostseeküste
Weiter führt die Route zur St. Johanniskirche nach Oldenburg, das einst Bischofssitz des Missionars gewesen ist. Besondere Beachtung bis zum Endpunkt in Puttgarden verdienen das Benediktiner-Kloster und die Klosterkirche in Cismar. Diese hat eine besondere Geschichte. Denn dorthin wurden die Lübecker Benediktermönche im Jahre 1245 verbannt, als zu Auseinandersetzungen über Zucht und Moral des Konvents gekommen ist.
Das Gebäude im Stil der Backsteingotik ist nach wie vor ein Schmuckstück, das die Besucher anzieht. Durch die Nähe zur Ostseeküste können Sie auf Ihrer Pilgerreise auch ein kleines Bad nehmen.
Die älteste Kirche am Mönchsweg
Auf den Spuren des norddeutschen Missionars Vicelin führt der Mönchsweg schließlich nach Bornhöved - dort steht die älteste Kirche am Mönchsweg: die St. Jacobi aus dem Jahr 1149. Im folgenden Örtchen Bosau können Sie wiederum eine der ältesten Feldstein-Kirchen Schleswig Holsteins besuchen, die St. Petri-Kirche. Danach führt der Weg weiter nach Plön, das bekannt für seine wunderschöne Seenlandschaft ist. Herrlich zum Radeln!
Wussten Sie, dass...
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