Dossier Israel

Krieg in Nahost: Wie können wir den Menschen beistehen?

Die Nachrichtenbilder vom Krieg in Nahost verunsichern viele Menschen. Hinzu kommen verstörende Videos in den sozialen Medien. Aber auch Demonstrationen, auf denen die Terroranschläge der Hamas nicht eindeutig verurteilt werden, werfen tiefgreifende Fragen auf.

In diesem Dossier versuchen wir, Ihnen einige Antworten zu geben. Wir haben wichtige öffentliche Aussagen unserer Bischöfinnen und unseres Bischofs zusammengetragen und bieten Ihnen liturgische Bausteine für Ihre Gemeindearbeit an.

Ein PDF finden Sie hier zum Download

Ein Statement des Bischofsrates gegen Antisemitismus.

Reaktionen aus unserer Kirche

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas sowie die antisemitischen Ausschreitungen beschäftigen auch die Menschen in den rund 900 Gemeinden der Nordkirche. Unsere Nordkirche positioniert sich klar für Frieden sowie gegen Diskriminierung und Gewalt.

Ein Friedensgebet

„Die Boten des Friedens weinen bitterlich“. Jes 33,7

Wir weinen mit ihnen, und klagen dir unseren Schmerz, du Gott des Trostes.

Ohnmächtig und wütend machen uns die Nachrichten aus Israel und Palästina.

Was wir sehen und hören von grausamster Gewalt an Juden, und schreckliche Opfer an Zivilisten auf beiden Seiten, kaltblütig einkalkuliert von den Mächtigen der Hamas.

Wie hältst du es aus, solche Abgründe, solch unerträgliches Leid?

Die Opfer von sadistischer Gewalt und von zynischer Macht, die Gequälten, Gefolterten, die Geschändeten und Ermordeten, ihr Schreien liegt dir im Ohr, du Gott der Gebrochenen.

Bleibe bei ihnen, in Leid und Tod. Tröste, die verletzt sind an Leib und Seele, und gib Halt allen, die es zerreißt vor Angst um ihre Liebsten.

Gebiete Einhalt dem Morden. Unterbrich die stetige Eskalation der Gewalt. Schütze die Schutzlosen.

Schenke den Verantwortlichen Umsicht und die Herzensweite, das rechte Maß zu finden.

Stärke die Friedenssehnsucht unter den Völkern, Gott der Versöhnung.

Lass die gottfrommen Menschen aller Religionen zu Boten des Friedens werden.

Und halte uns in der Hoffnung, dass Krieg und Tod nicht das letzte Wort haben, sondern dass das Leben siegt und Gerechtigkeit und  Friede.

Durch dich und deine Liebe. Deine Liebe.

Pastor Friedemann Magaard, Vorsitzender des Ausschusses „Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung“ der II. Landessynode der Nordkirche.

Antworten auf wichtige Fragen

Was muss ich über den Angriff der Hamas auf Israel und die Folgen wissen?

Der Nahostkonflikt ist ein langwieriger Streit zwischen Israelis und Araber:innen über die Besitzansprüche der Region Palästina. Seit 1948, als das jüdische Volk den Staat Israel gründete, kam es wiederholt zu Kriegen. Bis heute dauert der Konflikt an und erlebt aktuell eine  tragische Neuauflage.

Einige Antworten geben

  • Pastorin Hanna Lehming, Referentin Mittlerer Osten und Beauftragte der Nordkirche für den Christlich-Jüdischen Dialog, und
  • Pastor Dr. Sönke Lorberg-Fehring, Beauftragter der Nordkirche für den Christlich-Islamischen Dialog

Was können wir als Gemeinde oder Kirche aktuell tun?

Hanna Lehming: Beten, Singen, Möglichkeiten für Äußerung von Trauer, Entsetzen und Betroffenheit schaffen (Kerzen entzünden, miteinander Musik hören, sich austauschen, eine Andacht gestalten), die Erklärung des Parents Circle verbreiten, Kontakt mit Partner:innen, Bekannten, Freund:innen in Israel und Palästina aufnehmen bzw. halten, soweit vorhanden.

Wenn es eine benachbarte jüdische Gemeinde gibt, könnte man sich dort melden, Mitgefühl zum Ausdruck bringen, die Terrorangriffe und -taten der Hamas deutlich verurteilen, hören, was die jüdischen Gemeinden in der gegenwärtigen Situation beschäftigt, Hilfe anbieten.

Dr. Sönke Lorberg-Fehring: Mitgefühl zeigen mit allen Betroffenen, die gerade Menschen verloren oder große Angst um diese haben. Im Gottesdienst bringen wir unser Leiden vor Gott, als Ausdruck des Mit-Leidens.

Ein Symbol oder eine Flagge als politisches Zeichen hat an bzw. in einer Kirche allerdings nichts zu suchen. Es gibt viele Flaggen und Zeichen ‚auf dem Markt‘, die politische Zielsetzungen beinhalten. An dieser Stelle ist große Vorsicht geboten, denn die Historie dieses sehr alten Konflikts ist kompliziert und selbst für Fachleute schwer durchschaubar.

Ich möchte das Leid aller betroffenen Menschen in der Region beklagen. Was ist möglich?

Hanna Lehming: Am schönsten wäre es natürlich, wenn es gelingen könnte, beide Völker in den Herzen nicht  auseinanderzureißen, sondern um ein Ende der Gewalt, des Blutvergießens und der Tränen für Israelis und Palästinenser gleichermaßen zu bitten.

Natürlich ist es möglich und berechtigt, das Leid der Palästinenserinnen und Palästinenser zu beklagen. Ohne Frage leiden sie. Angesichts der aktuellen Situation, der unvorstellbar grausamen Verbrechen der Hamas an israelischen Männern, Frauen und Kindern, wäre es jedoch nicht angemessen, beide Seiten in einem Atemzug bzw. einem Satz zu benennen.

Das könnte wie eine Relativierung oder Rechtfertigung der unvorstellbaren Grausamkeit der Hamas gewertet werden.

Angemessener ist es, diese Grausamkeit zunächst deutlich zu benennen, Mitgefühl für die Traumatisierten und Trauernden auf israelischer Seite zu äußern, darum zu bitten, dass die in den Gazastreifen Entführten, darunter Babys und Kleinkinder, freigelassen werden.

Angesichts der harten israelischen Reaktionen mit dem Raketenbeschuss des Gazastreifens müssen auch die Opfer auf palästinensischer Seite in das Gebet eingeschlossen werden, auch die trauernden palästinensischen Männer, Frauen und Kinder. Beiden Seiten gilt heute wie vielleicht niemals zuvor die Bitte um ein Ende des Blutvergießens und der Tränen.

Dr. Sönke Lorberg-Fehring: Fürbitten können und sollen keine politischen Statements sein oder enthalten. Fürbitten bringen allein unser Leiden vor Gott und sind daher Ausdruck des Mit-Leidens, nicht der politischen Forderung.

Welche Partner hat die Nordkirche in der Region? Wie sehen Kontakt und Unterstützung derzeit aus?

Hanna Lehming: Die Nordkirche hat zwei offizielle Partner in Palästina und Israel:

Darüber hinaus werden über das Referat für christlich-jüdischen Dialog der Nordkirche mit Hilfe der landeskirchlichen Kollekte des Israelsonntag zahlreiche Projekte in Israel gefördert. Alle Projekte des Jahres 2023 sind weiter unten aufgelistet.

Besuche vor Ort sind aktuell natürlich nicht möglich. Generell hält das zuständige Referat Mittlerer Osten im Zentrum für Mission und Ökumene engen Kontakt zu den Partnern durch regelmäßigen Austausch, Projektbesuche, finanzielle Förderung, Veranstaltungen mit den Partnern in der Nordkirche, Fundraising, Vernetzung auf Social Media, Austausch von liturgischen Texten wie Fürbittgebeten, etc.

Eigentlich hätten in der vergangenen Woche zwei Mitglieder des Parents Circle in der Nordkirche zu Gast sein sollen, doch der Besuch musste abgesagt werden. Das Referat Mittlerer Osten steht seit dem 7. Oktober in einem engen telefonischen Kontakt mit der Organisation. Die israelischen und palästinensischen Mitarbeitenden haben eine gemeinsame Erklärung verfasst, die hier zum Download bereitsteht.

Mit der ELCJHL gibt es derzeit keinen engen Kontakt. Das Referat Mittlerer Osten folgt ihren Erklärungen auf  Facebook. Ein Telefonat ist geplant. Weitere Partner wurden außerdem telefonisch kontaktiert.

Die Pflege dieser Beziehungen wird durch mein Referat Mittlerer Osten wahrgenommen. Darüber hinaus gibt es in der Nordkirche einzelne Gemeindepartnerschaften.

Wie kann man kritisch die Politik Netanjahus hinterfragen? Wer in unserer Kirche berät und unterstützt?

Hanna Lehming: Diese Politik wird nirgends so kritisch angefragt wie in Israel selbst. Es wäre daher wünschenswert und überfällig,  auch die Demokratiebewegung und israelische Menschenrechtsgruppen zur Kenntnis zu nehmen.

Entscheidend ist immer das Motiv der Kritik: Geht es der Kritik um die Sorge um die Menschen auf beiden Seiten? Hat die Kritik einen aggressiven Ton? Will man zerstören oder will man Wunden heilen, versöhnen, Brücken bauen?

Eine Kritik sollte in jedem Fall auf Israelis hinweisen, die diese ebenfalls kritisieren. Gut wäre es auch, Beispiele zu nennen für die Überwindung von Gewalt und Unrecht, wie die unten aufgelisteten Projektpartner.

Fragen zu öffentlichen Aktionen und Demonstrationen können vor allem von den Referaten Mittlerer Osten und dem Referat für christlich-islamischen Dialog eingeschätzt werden.

Pastor Lorberg-Fehring vermittelt Kontakt zu Muslim:innen und der Schura Hamburg und Schleswig-Holstein. Und Beratung gibt es natürlich auch bei den Pressereferent:innen im eigenen Kirchenkreis und den Fachleute im  Kommunikationswerk.

Ich sehe die Reaktion des Staates Israel kritisch, möchte aber auf keinen Fall antisemitisch sein. Worauf muss ich achten?

Hanna Lehming: Wenn die Kritik an Israels Kriegsführung in Verbindung gebracht wird mit der jüdischen Religion (etwa „Auge um Auge“ oder vom angeblichen jüdischen „Rachegott“ gesprochen wird), dann ist man bereits im Bereich althergebrachter anti-jüdischer Klischees.

Auch eine Kritik, die den Eindruck macht, als ginge es ihr darum, Israel als Staat, als Gemeinschaft, als Volk zu brandmarken, statt an der Überwindung konkreten Unrechts interessiert zu sein, muss als antisemitisch verstanden werden.

Als Drittes ist zu nennen:  Eine Kritik, die nur das Unrecht auf israelischer Seite benennt und zu Unrecht schweigt, das Palästinenser begehen, muss ebenfalls als anti-jüdisch verstanden werden. Israel das Recht auf Verteidigung abzusprechen, muss ebenfalls als anti-jüdisch aufgefasst werden.

Dr. Sönke Lorberg-Fehring: Kritik am staatlichen Handeln von Staaten – und da ist Israel selbstverständlich eingeschlossen – ist und muss immer möglich sein und sollte nicht mit Antisemitismus verwechselt werden.

Allerdings ist die Grenze zwischen Israelkritik und Antisemitismus sehr schmal. Da empfehle ich zum Beispiel den 3-D-Test von Nathan Scharanski, ehemaliger israelischer Minister. Danach lässt sich bestimmen, ob es sich bei einer Äußerung lediglich um Kritik an Israels Politik handelt oder die Grenze zum Antisemitismus überschritten wird.

Die drei D’s sind: Dämonisierung, doppelte Standards, Delegitimierung.

Welche Aktionen/Gruppierungen entsprechen nicht den Positionen der Nordkirche? Wie gehe ich mit Gewaltaufrufen um?

Hanna Lehming: In der Nordkirche sind viele Positionen vertreten. Wird bei einer Veranstaltung allerdings ausdrücklich Gewalt befürwortet oder verherrlicht, zu Gewalt aufgerufen, werden antisemitische oder andere rassistische Äußerungen laut, dann sind diese in der Nordkirche sicher nicht akzeptabel.

Als ein extremes Beispiel müssen die Märsche zum sog. Al Quds Tag gesehen werden. Sie gehen auf einen Aufruf des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Chomeini zurück, der Israel mit Vernichtung droht.

Aufrufe zur Gewalt gegen jüdische Einrichtungen sind Straftaten. Sollten solche Aufrufe laut werden, müssen sie angezeigt und aufs Schärfste verurteilt werden.

Dr. Sönke Lorberg-Fehring: Hilfreiche Hinweise finden sich in den Berichten des Verfassungsschutzes. In Hamburg ist im Spektrum religiös motivierter Gewaltbereitschaft vor allem die ,Generation Islam‘ und die ,Hizbut Tahir‘ mit ihrer Unterorganisation ‚Muslim  Interaktiv‘ zu nennen.

Diese Form des Terrorismus ist aufs Schärfste abzulehnen! Im muslimischen Kontext verweise ich auf die Veröffentlichungen der Schura in Schleswig-Holstein und Hamburg, die solche Formen von Gewalt ablehnen und zu friedlichen Dialogen aufrufen.

Hilfreiche Ansprechpersonen in der Nordkirche

Christlich-Jüdischer Dialog

Das Referat für christlich-jüdischen Dialog fördert Kenntnisse vom Judentum und lädt zu Begegnungen mit Jüdinnen und Juden ein. Für Gemeinden und Einrichtungen der Nordkirche bietet es Ausstellungen und Infomaterial an, Vorträge, Besuche in jüdischen Gemeinden und Veranstaltungstipps.

Info und Kontakt

Christlich-Islamischer Dialog

Das Referat für Christlich-Islamischen Dialog fördert Begegnungen und den Informationsaustausch zwischen Christ:innen und Muslim:innen im Bereich der Nordkirche. Der Beauftragte der Nordkirche vertritt die Nordkirche in interreligiösen Foren und politischen Gremien.

Info und Kontakt

Referat Friedensbildung

Das Referat für Friedensbildung gibt friedenspolitische und friedenspädagogische Impulse. Hier geht es darum, das Profil unserer Kirche zu verteten und zu stärken, die für Gewaltfreiheit, Integration und Antirassismus steht.

Info und Kontakt

Themenseite Frieden

Spenden für Frieden und Gerechtigkeit in der Region

Projekte in Israel, die von der Nordkirche gefördert werden

Das Referat für christlich-jüdischen Dialog der Nordkirche hat mit Hilfe der landeskirchlichen Kollekte des Israelsonntag zahlreiche Projekte in Israel gefördert. Projekte des Jahres 2023 sind hier als Bespiele nachzulesen:

Parents Circle

Seit über 30 Jahren haben sich mehr als 600 israelische und palästinensische Familien im „Parents Circle – Families Forum“ zusammengeschlossen. Alle haben Familienangehörige, Kinder oder nahe Verwandte durch den Konflikt zwischen ihren Völkern verloren. Gemeinsam setzen sie sich für Versöhnung, Empathie und den Glauben ein, dass eine bessere Zukunft möglich ist.

Der Parents Circle organisiert jüdisch-arabische Jugendcamps, hält Vorträge in Gymnasien und Gemeindezentren, die Mitglieder protestieren öffentlich gegen Krieg, Besatzung und Gewalt und veranstalten binationale Seminare, um die Erzählungen der „Anderen“ zu verstehen – den Völkermord am jüdischen Volk und dessen Wiedergeburt sowie die Vertreibung und den Kampf der Palästinenser:innen.

Gemeinsam haben sie ein starkes soziales Netzwerk und eine starke Medienpräsenz aufgebaut, um beide Völker mit ihrer mutigen Botschaft der Hoffnung, des Friedens und der Versöhnung zu erreichen.
 

Givat Haviva

Givat Haviva ist eine Bildungs- und Begegnungsstätte zwischen Tel Aviv und Haifa, die sich aktiv für eine friedliche und tolerante Gesellschaft engagiert.

Als älteste und größte bestehende israelische Einrichtung im Bereich der jüdisch-arabischen Verständigungsarbeit hat sich Givat Haviva der Förderung des kulturellen und religiösen Pluralismus verschrieben. Über 50.000 Menschen besuchen Jahr für Jahr den Campus. Kennen heißt verstehen.

Durch Givat Haviva haben mittlerweile Tausende junger Menschen gelernt, mit ihren Nachbar:innen zu leben, Konflikte friedlich zu lösen. Betrieben wird Givat Haviva in Israel von Havatzelet, der Kultur- und Bildungseinrichtung der Kibbuzbewegung HaArtzi.

Um die finanziell sehr aufwendige Friedensarbeit zu unterstützen, haben sich weltweit Unterstützerorganisationen gegründet. Givat Haviva Deutschland e.V. ist eine von ihnen. Spenden und  Mitgliedsbeiträge an uns kommen den – u.a. mit dem UNESCO-Friedenspreis 2001 ausgezeichneten – Projekten zu.

Vom Finanzamt  Mainz ist der Freundeskreis als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.

Neve Shalom/Wahat al-Salam

Der Name lautet auf Arabisch und Hebräisch: „Oase des Friedens“. Es ist ein Dorf mit jüdischen und palästinensischen Bürger:innen Israels, die hier zusammenleben wollen, um Frieden, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung im Land und in der Region zu fördern.

Es liegt zwischen Jerusalem und Tel Aviv, gegründet 1970 von Bruder Bruno Hussar auf dem Gebiet des Klosters Latrun, einer Jesus-Bruderschaft. Die Gemeinschaft hat Ausbildungsstätten aufgebaut, um ihre Vision von Frieden sowie von sozialem und politischem Wandel zu unterstützen.

Rabbis for Human Rights

Rabbis for Human Rights ist eine israelische Organisation, die in drei Feldern aktiv ist: Arbeit in den besetzten Gebieten, Einsatz für wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit in Israel, Aktivitäten zur Förderung von Bildung und interreligiösem Dialog.

Die Organisation wurde 1988 gegründet, um auf Verletzungen der Menschenrechte in den besetzten Gebieten zu reagieren. Sie hat aktuell rund 100 Mitglieder: Rabbiner, Kantoren, Studierende und andere leitende Geistliche.
 

AMCHA

"AMCHA" kommt aus dem Hebräischen und bedeutet sinngemäß: Du bist von uns. Es war zugleich ein Codewort unter jüdischen Verfolgten der Shoah, um einander zu erkennen. Damit drückt der Name aus, wofür AMCHA seit über 30 Jahren steht: Anerkennung des Leids, Solidarität mit den Überlebenden, Gemeinschaft zur Hilfe.

Alleine in Israel leben heute noch etwa 193.000 Überlebende des Holocaust. Gleichzeitig nahm die Zahl der Hilfesuchenden in den letzten Jahren nicht wie lange Zeit prognostiziert ab, im Gegenteil: sie steigt kontinuierlich an. Der Umgang der Gesellschaft mit der Vergangenheit der Überlebenden und ihrer Nachkommen ist zentral für die Möglichkeiten, ein gutes Leben mit den oft schwer traumatisierenden Erfahrungen bis ins hohe Alter zu führen.

Mehr als 18.000 Menschen unterstützt AMCHA jedes Jahr in Israel durch psychosoziale Hilfsangebote, vor allem Überlebende der Shoah und ihre Familien.
 

Neve Hanna

Neve Hanna – „Oase der Hanna“ – ist ein therapeutisches Kinderheim in Israel, benannt nach der Berliner Pädagogin Hanna Kaphan, mit deren Wiedergutmachung Hanni Ullmann 1974 die ersten zwei einfachen Häuser in den Sanddünen der erst kurz zuvor gegründeten Stadt Kiryat Gat erwarb.

Neve Hanna ist ein Heim für Kinder und Jugendliche aus sozial-emotional belasteten oder zerrütteten Familien. Krankheit, Drogen, Alkohol, sexueller Missbrauch, Armut und Vernachlässigung sind die häufigsten Gründe, weshalb die Sozial- und Wohlfahrtsbehörde dem Heim Kinder zuweist. Sie trägt aber nur etwa 65% der Unterhaltskosten. Die 80 Kinder und Jugendlichen im Alter von 4 bis 18 Jahren, die aus allen gesellschaftlichen Schichten stammen und in Neve Hanna leben, werden in familienähnlichen Gruppen betreut.
 

Weiterführende Links und Downloads

Ausführliche Informationen zur politischen Situation im Nahen Osten

Der Nahostkonflikt ist noch immer ungelöst. Wissenschaftler:innen und politische Forschungseinrichtungen bieten Hintergründe, Einordnungen und Chronologien an. Hier haben wir einige empfehlenswerte Links zusammengestellt:

Von der Bundeszentrale für politische Bildung:
Ein Länderdossier zum Nahostkonflikt
Das junge Politik-Lexikon zum Nahostkonflikt

Von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Ein Themendossier zum Nahostkonflikt

Von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin
Ein ausfühliches Dossier der Nahostexpert:innen

Wissenswertes aus der Jugend- und Bildungsarbeit
Ein multimediales Angebot von Galileo-TV zum Nahostkonflikt
Eine Handreichung für pädagogisches Personal des Vereins Ufuk.

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Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

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