Der Zukunftsprozess der Nordkirche
In der Bibel ist das „wandernde Gottesvolk“ ein zentrales Leitbild für die Kirche. Wie das Volk Israel während seiner Wüstenwanderung, so ist auch die Kirche unterwegs. Sie ist lebendig, nicht statisch. Es gibt Haltepunkte, aber auch immer wieder Aufbruch und Wandel.
Die Kirche ist immer in Veränderung, formulierte es Martin Luther.
Und so eröffnen sich der Kirche beständig neue Horizonte.
„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.”
Hebr 13,14
Aufbruch
Einen Anstoß für den Zukunftsprozess hat 2019 die bundesweite Studie Kirche im Umbruch – Projektion 2060 gegeben, die sogenannte „Freiburger Studie“.
Diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Mitgliederzahlen der evangelischen wie der katholischen Kirche bis zum Jahr 2060 halbieren werden. Das wirkt sich entsprechend auf die Einnahmen aus den Kirchensteuern aus: Auch sie werden um die Hälfte sinken.
Mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung noch beschleunigt.
Zukunftsauftrag
Im November 2019 hat die Landessynode die Kirchenleitung gebeten, einen Zukunftsprozess zu initiieren – unter breiter Beteiligung aller kirchlichen Ebenen der Nordkirche sowie gesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure.
Dieser erste Reformprozess unter dem Titel „Horizonte Hoch5“ hat bis zur Landessynode im September 2022 intensiv gearbeitet, viele Impulse, Vorschläge, Anregungen aus allen Bereichen der Nordkirche gesammelt und in acht Handlungsfeldern zusammengefasst: horizontehoch5.de
Die Landessynode hat das Erarbeitete dankend entgegengenommen und die Kirchenleitung gebeten, an diesen Themen weiterzuarbeiten. Wir nennen das Doppelpunkt: Ein gewisser Zwischenstand der Themen war erreicht. Daran sollte nun weitergearbeitet und die Kommunikation breiter angelegt werden.
Land in Sicht: Aktueller Stand und Eckpunkte
Zwischen Sommer 2023 und Jahresbeginn 2024 haben fünf Projektgruppen ihre Arbeit zu Themen des aktuellen Zukunftsprozesses gestartet. Im Juli 2024 haben die Projektgruppen „Christliche Gemeinde im Wandel gestalten“, „Hauptbereiche im Zukunftsprozess“ sowie „Finanzstrategie der Nordkirche“ ihre Eckpunktepapiere an die Kirchenleitung im Rahmen ihrer Klausurtagung vom 12.–13. Juli 2024 übergeben. Diese Eckpunkte sind das Ergebnis intensiver Arbeit der Projektgruppen, aber vor allem auch des Austausches mit diversen Resonanzgruppen.
Nun haben auch Sie die Möglichkeit, selbst die Papiere der Projektgruppen sowie die Vorlagen der Kirchenleitung zu lesen.
Eckpunkte der Projektgruppe „Hauptbereiche im Zukunftsprozess“ (PDF)
Eckpunkte der Projektgruppe „Christliche Gemeinde im Wandel gestalten“ (PDF)
Eckpunkte der Projektgruppe „Finanzstrategie der Nordkirche“ (PDF)
Ansprechpersonen
Steuerungsgruppe Zukunftsprozess
Seit Mitte Februar 2023 gibt es die von der Kirchenleitung eingesetzte Steuerungsgruppe Zukunftsprozess. Sie besteht aus 13 Mitgliedern und soll den Prozess koordinieren:
Bischöfin Nora Steen
Vorsitzende der Steuerungsgruppe
Pastor Andreas Hamann
Stellvertretender Vorsitzender der Steuerungsgruppe
OKR Mathias Lenz
Stellvertretender Vorsitzender der Steuerungsgruppe
Koordinations- und Beratungsteam
Das Team koordiniert die Projektarbeit des Zukunftsprozesses, berät und unterstützt die Arbeit der Vorsitzenden sowie der gesamten Steuerungsgruppe:
Andreas Lüdtke, Teamleitung
Karen Wiesener, Teamassistenz
Leif Jensen, Referent
Lukas Brinkmann, Referent
Informiert bleiben mit Zukunftsprozess kompakt
Die digitale Veranstaltungsreihe „Zukunftsprozess kompakt“ informiert monatlich zu aktuellen Themen aus dem Zukunftsprozess – immer 45 Minuten & in Zoom. Einfach eine Mail schreiben und regelmäßig Einladungen erhalten:
Projektion 2060
Studie „Kirche im Umbruch – Projektion 2060“
Hier wurden für die Nordkirche Kirchenmitgliederzahlen, Taufen, Sterbefälle, Wanderungsbewegungen, Aufnahmen und Austritte sowie Angaben zur alters- und geschlechtsspezifischen Kirchensteuerzahlung berücksichtigt.
Für 2035 werden laut Studie in der „Basisvariante“ 1,42 Millionen Mitgliederangenommen; für 2060 rund 855.000. Unter der Annahme einer Erhöhung von Taufen und Aufnahmen um 10 Prozent und einer Verringerung der Austritte um 10 Prozent („Positive Variante“) rechnet man mit 1,49 Millionen Mitgliedern 2035 und 967.000 im Jahr 2060.
Hier lesen Sie mehr über die Projektion 2060.