Bischof Gothart Magaard dankte Schäfer für Arbeit an den Feiertagen
21. Dezember 2018
Schleswig/Klein Nordende. Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), war bei seinem traditionellen vorweihnachtlichen Besuch von Menschen, die auch an den Feiertagen arbeiten müssen, in diesem Jahr bei einem Schäfer zu Gast. Schäfer Stefan Johannsen aus Klein Nordende zählt über 700 Schafe zu seinem Bestand. Sie weiden auf Grasflächen und Deichen im Umfeld von Klein Nordende und werden von Johannsen täglich aufgesucht, gefüttert und betreut – eine Arbeit, die sich nicht nach Feiertagen oder Wetterlagen richtet.
Im Anschluss an den Besuch resümierte Gothart Magaard: „Die Schafe auf den Deichen und Weiden der Westküste gehören zu Schleswig-Holstein wie Möwen und Wolken. Selten genug wird wahrgenommen, wieviel Mühe, Zeit und Energie die Schäferinnen und Schäfer für ihre Tiere einsetzen.“ Augenzwinkernd erinnerte der Bischof auch an die Rolle der Geistlichen, die sich als gute Hirten für „ihre Schafe“ einsetzen.
Begleitet wurde Bischof Magaard von Dr. Holger Gerth, dem Naturschutz-beauftragten des Landes Schleswig-Holstein, Jens Matzen, Koordinator der Wolfsbetreuerund Rissgutachter in Schleswig-Holstein, Dr. Jens Menkhaus vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA), Thomas Bergemann, Propst im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf, und Lars Därmann, Pastor in der Bugenhagengemeinde in Klein Nordende.
Weder die feuchte Witterung noch kühle Temperaturen und aufgeweichte Böden hielten die Besucher davon ab, Schäfer Johannsen auf die Weide zu folgen, um vor Ort Einblick in seine Arbeit zu erhalten. Dort zeigte sich, wie stark sich Johannsen trotz hoher körperlicher Belastung und langer Arbeitstage mit seinen Tieren verbunden und für sie verantwortlich fühlt. Fragen nach dem Naturschutz, der Wirtschaftlichkeit seiner Arbeit und der Wolfsproblematik kamen ebenfalls zur Sprache. Die aktuelle Diskussion um die Wölfe und der Schutz der Schafe beschäftigen auch Johannsen. Gegen die Wölfe verwendet er einen speziellen mobilen Elektrozaun und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Jens Matzen konnte ergänzen, dass sich das Umweltministerium und das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume mit einem intensiven Wolfsmonitoring um den Herdenschutz kümmern.
Im Anschluss lud Stefan Johannsen die Besucher zu einem Gespräch in seine Küche ein. Bischof Magaard übergab eine Präsenttasche mit Kaffee, Tee, Marzipan und Weihnachtsgebäck. Dabei dankte er Johannsen stellvertretend für alle Schäferinnen und Schäfer für seine verantwortungsvolle Arbeit.