Bischof Magaard: „Klimaschutz ist ein Gemeinschaftsprojekt“
23. Mai 2023
Hamburg/Schleswig. Gemeinden, Kirchenkreise und Verwaltungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) haben im vergangenen Winter bis zu 25 Prozent Energie gespart.
„Gemeinsam hatten wir uns vorgenommen, als Kirche zu den öffentlichen Energiesparzielen beizutragen und so auch ein positives Signal für den Klimaschutz zu setzen. Unsere zahlreichen entwickelten Maßnahmen waren erfolgreich“, betont Annette Piening, Klimaschutzmanagerin im Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche. Dazu gehörten vor allem Aufrufe, die Temperaturen in kirchlichen Räumen zu senken, Heizungen zu optimieren und technische Beratungsangebote.
Einsparung durch Temperatursenkung
Besonders hohe Einsparungen zeigen erste Auswertungen für Kirchen. Im Durchschnitt wurden in vielen Regionen der Nordkirche 25 % des Wärmeverbrauchs eingespart, indem die gewohnten Temperaturen für Gottesdienste deutlich gesenkt oder kirchliche Feiern ins Gemeindehaus verlegt wurden. Aber auch in Gemeindehäusern und Verwaltungsgebäuden konnten durch Absenken der Heiztemperaturen Einsparungen von um die 15 Prozent und mehr erreicht werden. Auch der Stromverbrauch sank durch Einsparungen bei der Beleuchtung.
Dank an die Unterstützenden in den Kirchenkreisen
„Ich danke den Menschen in den Kirchengemeinden für Ihre Bereitschaft, erheblich zur Reduktion des Energieverbrauchs beizutragen und auch manche Unannehmlichkeit für diesen Vorsatz in Kauf zu nehmen. Dank gilt auch den Mitarbeitenden im Klimaschutz und Energiemanagement für ihren engagierten Einsatz in der persönlichen Beratung für die Kirchengemeinden“, sagt Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein. „Unsere erreichten Erfolge zeigen auch: Klimaschutz ist ein Gemeinschaftsprojekt, zu dem jede und jeder in verschiedener Weise beitragen kann: Sei es durch die effiziente Steuerung der Heizung vor Ort, durch das Werben für Verständnis und Beteiligung in der Gemeinde, oder durch die kompetente Beantwortung der zahlreichen fachlichen Fragen, die sich uns als Laien bei diesen Themen stellen.“
Bischof Magaard ist Vorsitzender des Klimaschutzausschusses der Kirchenleitung. Der Ausschuss wurde in Folge des von der Landessynode 2022 beschlossenen Klimaschutzplans eingesetzt, um alle Maßnahmen zu koordinieren. Die Landessynode hatte 2022 beschlossen, dass die Nordkirche bis 2035 treibhausgasneutral sein soll.
Abhängig von fossiler Heizenergie
Viele Kirchengemeinden beziehen inzwischen zwar zertifizierten Ökostrom, sind aber nach wie vor abhängig von fossiler Heizenergie. In sämtlichen Kirchenkreisen der Nordkirche liegt der Erdgasanteil an der Heizenergie bei rund 65%, der Heizölanteil bei etwa 15%, der Rest ist überwiegend Fernwärme, die aber wiederum zu großen Teilen aus fossilen Energiequellen stammt.
Hintergrund:
Die kirchlichen Gebäude tragen insgesamt mit bis zu 80 Prozent zu den Gesamtemissionen der Nordkirche bei. In Folge des Klimaschutzplans von 2022 soll nun Treibhausgasneutralität in Gebäudebewirtschaftung, Mobilität und Beschaffung bereits 2035 erreicht werden. Dazu gehört neben der deutlichen Senkung des Energieverbrauchs um 30% bis 2027 auch die Anhebung des Anteils erneuerbarer Heizenergie von derzeit sechs Prozent auf die Hälfte des Wärmebedarfs.