Klimapolitik und Erhaltung der Schöpfung

Erklärung des Arbeitskreises „Junge Synode” zu „Fridays For Future”

#FridaysForFuture - der Arbeitskreis „Junge Synode” zeigt während der Landessynode in Rostock Solidarität und verweist auf die Klimaziele der Nordkirche
#FridaysForFuture - der Arbeitskreis „Junge Synode” zeigt während der Landessynode in Rostock Solidarität und verweist auf die Klimaziele der Nordkirche© Frank Howaldt

03. März 2019 von Doreen Gliemann

Im Nachgang der Tagung der Landessynode der Nordkirche entschied sich der Arbeitskreis „Junge Synode” zu den aktuellen Protesten der Bewegung „Fridays for Future Deutschland” Stellung zu nehmen.

Damit will der Arbeitskreis diie Themenfelder Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch in Hinblick auf die diesjährige Jugendklimakonferenz der Nordkirche vom 2. bis zum 6. Oktober in Kiel in den Fokus rücken.

Die Erklärung im Wortlaut

„Im August 2018 begannen Schülerinnen und Schüler an jedem Freitag vor dem schwedischen Reichstag für eine zukunftsfähigere Klimapolitik zu demonstrieren. Seitdem ist die „Fridays for Future“-Bewegung international geworden.

Es beteiligen sich tausende von Schülerinnen und Schülern zum Beispiel in Kanada, Australien und vielen europäischen Ländern.

Auch in Deutschland und vielen Städten in der Nordkirche gehen jede Woche Schülerinnen und Schüler auf die Straße.

Am Freitag dieser Synodentagung ist Greta Thunberg, die die Bewegung angestoßen hat, mit rund 10.000 Schülerinnen und Schülern in Hamburg für das Ziel einer neuen Klimapolitik auf die Straße gegangen. Auch in Greifswald und Neumünster wurde beispielsweise demonstriert.

Berufung auf Klimaschutzziele der Kirche

In zwei Wochen, am 15. März, rufen die jungen Menschen zu einem „internationalen Klimastreik“ auf allen Kontinenten auf. 

Spätestens seit 2015, mit der Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes durch die Landessynode, verfolgt die Nordkirche ähnliche Ziele wie die „Fridays for Future“-Bewegung.

Wir als Arbeitskreis „Junge Synode” der Landeskirche fühlen uns mit den Beteiligten verbunden und hoffen mit den Schülerinnen und Schülern, dass konkrete Schritte für eine weltweit veränderte Klimapolitik in nächster Zeit Realität werden. Wir fordern die in Schulen und Ministerien Verantwortlichen auf, mit Besonnenheit auf die Demonstrationen der Schülerinnen und Schüler zu reagieren.

Gemeinden werden um Fürbitte gebeten

Die Anerkennung der Chance zur Demokratiebildung und des Einsatzes für Nachhaltigkeit bei diesem Engagement sollte Vorrang vor anderen möglichen Reaktionen auf die Teilnahme der Jugendlichen an den Demonstrationen haben.

Wir bitten die Kirchengemeinden, die Anliegen der Fridays for Future-Bewegung in ihre Fürbitten aufzunehmen.

Beteiligte der Demonstrationen werden angefeindet, besonders in den Sozialen Netzwerken werden sie mit Hass und Häme konfrontiert. Wir wollen ihnen zeigen, dass wir ihre Forderungen nach konsequentem Klimaschutz unterstützen - ihr seid nicht allein!“

Hintergrund: Der Arbeitskreis Junge Synode

Der Arbeitskreis  „Junge Synode“ wurde auf der konstituierenden 1. Tagung der II. Landessynode der Nordkirche gegründet. Ihm gehören alle synodalen Mitglieder, Vertreterinnen und Vertreter unter 35 Jahren an. Ziel des Zusammenschlusses ist die Vernetzung und Unterstützung untereinander und die Einbringung der Perspektive der jüngeren Generation in die Synode.

Vorschlag des Arbeitskreise für einen Fürbittentext am Sonntag Invocavit (10. März)

„Jeden Freitag gehen junge Menschen auf die Straße und demonstrieren für einen bewussteren Umgang mit dem Klimawandel. Sie machen dem Gefühl Luft, dass wir die Zukunft unserer Welt verspielen und damit auch die Zukunft der jungen Menschen. Es ist gut und wichtig, dass sie Verantwortung übernehmen und uns die Augen öffnen für die falschen Wege, die wir mit der uns anvertrauten Welt gehen. Für alle Menschen, die für die Bewahrung deiner Schöpfung etwas wagen, bitten wir um deinen Schutz und Segen.”

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