Erster Kirchenkreis unterschreibt Lübecker Erklärung
26. Oktober 2021
Der Kirchenkreis Dithmarschen hat am Montag die Lübecker Erklärung für Akzeptanz und Respekt unterschrieben. "Der erste Kirchenkreis in Schleswig-Holstein bekennt sich damit offiziell zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt", sagte Sozialminister Heiner Garg (FDP).
Kirchenkreis DithmarschenWeitere Informationen zurLübecker Erklärung
Das sei ein echter Meilenstein. Die Unterzeichnenden der Lübecker Erklärung verpflichten sich, jeglicher Form von Diskriminierung entgegenzutreten und sich für Anerkennung und Respekt von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans, inter und pansexuellen Mitmenschen zu engagieren.
Gelebte Vielfalt im Kirchenkreis
Dithmarschens stellvertretende Pröpstin Astrid Buchin sagte dazu bei der Unterzeichnung im Heider Bürgerhaus: "Für uns ist das eine logische Fortführung dessen, was unser Kirchenkreis sich ohnehin seit mindestens zehn Jahren auf die Fahnen geschrieben hat – bunte Vielfalt."
Astrid Buchin verwies auf die Handlungsleitlinien, die im Kirchenkreis bereits seit 2013 für alle haupt- und ehrenamtlich Tätigen verpflichtend sind: Darin steht der Kirchenkreis für einen gewaltfreien und respektvollen Umgang in allen Arbeitsbereichen ein. "Das bedeutet für uns vor allem einen respektvollen Umgang mit jedem Menschen, also auch unabhängig von seiner sexuellen Ausrichtung", so Astrid Buchin weiter.
"Wer Gottes Segen wünscht, ist bei uns herzlich willkommen"
Schon seit langem etwa gebe es im Kirchenkreis gleichgeschlechtliche Trauungen beziehungsweise Segnungen. "Wer Gottes Segen wünscht, ist bei uns herzlich willkommen – wir werden niemandem diesen Wunsch verwehren." Schon seit Ende der 1990er Jahre, so Buchins persönliche Erinnerung, arbeitet sie eng mit der Aidshilfe Westküste zusammen. "Viele bunte Aktivitäten zum Welt-Aids-Tag oder die Aidsgottesdienste sind mir in guter Erinnerung."
2014 hatte der Landtag einstimmig beschlossen, das Miteinander zu stärken, für eine offene Gesellschaft zu werben sowie Homophobie und Diskriminierung zu bekämpfen. Mittlerweile gehören dem Bündnis für Akzeptanz und Respekt mehr als 30 Vereine, Kommunen, private Arbeitergeber und Arbeitgeberinnen sowie politische und gesellschaftliche Organisationen an.