Mit klarem Blick Strukturen für die Seelsorge geschaffen

Hauptbereichsleiter Sebastian Borck wird in den Ruhestand verabschiedet

Sebastian Borck
Sebastian Borck © Hauptbereich Seelsorge/Nordkirche

28. August 2019 von Susanne Gerbsch, Claudia Ebeling

Hamburg. Mit einem Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen wird am Donnerstag (29. August) der Leiter des Hauptbereiches Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Pastor Sebastian Borck, in den Ruhestand verabschiedet. Vor mehr als zehn Jahren hat er den in der damaligen Nordelbischen Kirche neugegründeten Hauptbereich aufgebaut und seitdem geleitet. Dieser umfasst die Arbeitsbereiche Seelsorge und Beratung, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, Evangelische Akademie und Evangelische Studierendengemeinden. Borck scheidet Ende Oktober aus dem Dienst aus. Seine Nachfolgerin wird Prof. Dr. Kerstin Lammer.

Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, Kirsten Fehrs, wird die Entpflichtung im Rahmen des Gottesdienstes vornehmen.„Sebastian Borck ist ein eifriger Analytiker auf der Suche nach Erkenntnis, der theologisch durchdringend erfragt, was gesellschaftlich dran ist. Immer mit dem Ziel: Sich glaubend in diese Welt hinein zu denken. Ich bin ihm sehr dankbar, wieviel Gutes er für unsere Kirche aufgebaut und gefördert hat, zum Beispiel stabile Strukturen für die verschiedenen Seelsorgedienste, die Evangelische Akademie, nicht zuletzt den Ausbau der Koordinierungsstelle Prävention – er hat eine enorme Bandbreite von Themen bewegt“, so Bischöfin Fehrs.

Oberkirchenrat Prof. Dr. Bernd-Michael Haese, Leiter des Dezernates Kirchliche Handlungsfelder im Landeskirchenamt der Nordkirche in Kiel ergänzt: „Sebastian Borck hat unsere Kirche stets zur Aktion angetrieben. Damit hat er an vielen Stellen entscheidende Impulse für eine gesellschaftsbezogene Kirche gesetzt, die sich mit den gegebenen Zuständen nicht zufrieden gibt, sondern mit vielen anderen Akteuren zusammen an einer besseren Welt mitarbeitet.“

Pastor Dr. Jörg Herrmann, Direktor der Evangelischen Akademie der Nordkirche betont: „Sebastian Borck war so etwas wie der Gründungsdirektor des Hauptbereiches Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog. Dabei hatte er gleich viel Sinn und Verständnis für den Auftrag, an unterschiedlichen Orten im Dialog mit der Gesellschaft protestantische Perspektiven einzubringen.“ Über Borcks Engagement im Bereich der Seelsorge sagte Pastor Michael Brems von der Koordinierungsstelle Krankenhausseelsorge: „Ohne Sebastian Borck hätte die Krankenhausseelsorge weder in der Nordkirche noch in den übrigen Landeskirchen den Stand, den sie inzwischen erreicht hat. In verschiedensten Situationen war zu spüren, wie sehr sein Herz an dieser Stelle schlägt.“

Zur Verabschiedung am 29. August in der Hauptkirche St. Katharinen sind Medienvertreterinnen und -vertreter eingeladen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.


Programm des Tages:

11.00 Uhr    Diskurs
Öffentlich und persönlich – Zum Anspruch und Kurs kirchlicher Arbeit

Impuls I: Prof. Dr. Traugott Roser

Was gebraucht wird, wenn alles infrage steht – Der öffentliche Stellenwert der Seelsorge

Impuls II: Dr. Rüdiger Sachau
Was kirchliches Handeln irritiert und bewegt – Die Fremdheit des Evangeliums als Voraussetzung öffentlicher Relevanz

III. in Gruppen:
Wohin sollen wir gehen? – Zeitansagen und unzeitgemäße Gedanken

13.00 Uhr    Tischgemeinschaft – mit Tischreden

15.30 Uhr    Gottesdienst
mit der Entpflichtung durch Bischöfin Kirsten Fehrs und OKR Prof. Dr. Bernd-Michael Haese


Zur Person:

Sebastian Borck war nach Studium, Arbeit an der Universität, Vikariat und Ordination zunächst Geschäftsführer des internationalen wissenschaftlichen Kongresses von EKD und Nordelbischer Kirche zur Kieler Woche 1984 „Gottes Friede den Völkern!“ Nach dreijähriger Arbeit als Gemeindepastor in Hamburg-Neugraben war er fünfeinhalb Jahre lang theologischer Referent in der Bischofskanzlei Hamburg, anschließend bis 2008 Stadtpastor des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreisverbandes Hamburg und Leiter der Krankenhausseelsorge in Hamburg und Umgebung. Im Oktober 2008 übernahm er die Leitung und den Aufbau des neugegründeten Hauptbereichs „Seelsorge, Beratung und ethischer Diskurs“ der damaligen Nordelbischen Kirche. Der heutige Hauptbereich „Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog“ umfasst diese Dienstbereiche für die gesamte Nordkirche, zu der 2012 die früheren evangelischen Kirchen Nordelbiens, Mecklenburgs und Pommerns fusioniert sind. Gemeinsam mit Kerstin Lammer, Ingo Habenicht und Traugott Roser hat Sebastian Borck 2015 die Schrift „Menschen stärken. Seelsorge in der evangelischen Kirche" veröffentlicht. 2016 erschien von ihm „Gottes kräftiger Anspruch auf unser ganzes Leben' – Die Kirche und ihre Dienste und Werke in den Herausforderungen der Gesellschaft".


Rückfragen und Presseakkreditierungen:

Andrea Kaiser, Öffentlichkeitsbeauftrage des Hauptbereichs Seelsorge und gesellschaftlichen Dialog, Tel.: 040 - 306 20 - 12 88, andrea.kaiser@hb2.nordkirche.de

 

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