II. Landessynode der Nordkirche mit feierlichem Gottesdienst eröffnet
15. November 2018
Lübeck-Travemünde. Mit einem Gottesdienst in der St. Lorenz-Kirche in Lübeck-Travemünde ist heute (15. November) die erste Tagung der II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) eröffnet worden. 156 Synodale wurden feierlich auf ihr Amt verpflichtet.
Am Nachmittag wird Landesbischof Gerhard Ulrich als Vorsitzender der Ersten Kirchenleitung die Tagung der II. Landessynode eröffnen. Das Kirchenparlament wird in seiner konstituierenden Sitzung aus seiner Mitte das Präsidium wählen, bestehend aus einem oder einer Präses und zwei Vizepräsides. Im weiteren Verlauf der Beratungen stehen bis Sonnabend neben der Wahl verschiedener synodaler Ausschüsse auch der Haushalt 2019 der Nordkirche, mehrere Kirchengesetze sowie Berichte auf der Tagesordnung.
Landesbischof Gerhard Ulrich erinnerte in seiner Predigt an die Verheißungen des Reiches Gottes. „Die Zukunft beginnt heute. Ohnmächtige werden erhöht, Mächtige erniedrigt. Nichts wird bleiben wie es ist. Wer hinsieht und das Reich entdeckt im Hier und Jetzt, unter uns, der sieht: wir können auch anders. Frei werden von den destruktiven Kräften, die uns beherrschen. Sehen, was wir angerichtet haben. Aber auch woher die Rettung naht. Wir müssen Gott nicht außen vor halten, wenn diese Welt und Erde taumelt und irrt. Gott ist auch da, wo wir als Sünderinnen und Sünder unterwegs sind. Mitten unter uns. Mitten im Verzagen und Versagen.“
Ulrich dankte den Synodalen für ihr Engagement. „Sie teilen, was sie mit sich tragen – Glauben, Erfahrungen aus unterschiedlichen Teilen der Geschichte; Lasten, Erkenntnisse, Geschichten, Mut und Sorge. Und vermehren gemeinsam, was alle einzeln haben. Hinsehen, wahrnehmen, verstehen, was Gott uns sagt, wohin er uns führen will: das ist unser gemeinsames Amt der Leitung unserer Kirche, Dienst am Leib Christi. Die Entscheidungen der Synode, ihre Resolutionen und Entschließungen, Ausschüsse und Arbeitsgemeinschaften – sie sind noch nicht das Reich Gottes. Aber sie bilden ab die Hoffnung, in die uns der Glaube führt, dass die Liebe, der Geist des Friedens mitten unter uns sind. Sie sind Verweise auf den, der ist und war und kommen wird.“
Hintergrund:
Gemäß Verfassung der Nordkirche bilden die Ehrenamtlichen in der Landessynode die Mehrheit. Der II. Landessynode gehören 95 ehrenamtliche und 61 hauptamtliche Mitglieder, also Pastorinnen und Pastoren bzw. kirchliche Mitarbeitende, an. Unter ihnen befinden sich 76 Gemeindesynodale, 32 Synodale aus der Gruppe der Pastorinnen und Pastoren, 14 Mitarbeitendensynodale, sowie 18 Synodale aus den Diensten und Werken. Jeweils ein Synodenmitglied haben die Theologischen Fakultäten der Universitäten Kiel, Rostock und Greifswald sowie der Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg entsandt. Die Nordschleswigsche Gemeinde wird durch zwei Synodale mit Rede- und Antragsrecht vertreten. Ebenfalls mit Rede- und Antragsrecht vertreten sind jeweils zwei Jugenddelegierte aus jedem Sprengel. Darüber hinaus hat die Erste Kirchenleitung zwölf Synodale berufen.
Die 156 Mitglieder der II. Landessynode wurden für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Die Nordkirche war Pfingsten 2012 aus den ehemaligen Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern entstanden. Die Nordkirche wird gemeinsam durch die Landessynode, die Kirchenleitung und den Landesbischof geleitet.
Vorläufige Tagesordnung, Verlaufsplan und weitere Unterlagen zur Synodentagung finden Sie hier: https://www.nordkirche.de/index.php?id=294