Umweltpastor Jan Christensen geht in den Ruhestand

Landesbischöfin: „Klimaschutz in unserer Kirche auf ein neues Niveau gehoben“

Würdigt Umweltpastor Jan Christensen für dessen Engagement: Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Würdigt Umweltpastor Jan Christensen für dessen Engagement: Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© S. Hübner/Nordkirche

06. Dezember 2024 von Claudia Ebeling

Der Umweltpastor der Nordkirche, Jan Christensen, geht in den Ruhestand. Sein jahrzehntelanges Engagement und seine Expertise haben den Klimaschutz in der Nordkirche maßgeblich vorankert und dazu geführt, dass sich die Landessynode darauf verständigt hat, bis 2035 treibhausgasneutral zu sein.

Der Pastor für Umweltfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Jan Christensen, geht in den Ruhestand. „Umweltpastor“ Christensen war 2013 von der Landessynode berufen worden, bereits vorher war er rund sechs Jahre lang Klimaschutzbeauftragter der Nordelbischen Kirche. Im Rahmen eines Schöpfungs-Symposiums mit anschließendem Gottesdienst wird er am 7. Dezember von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und dem Direktor des Ökumenewerks der Nordkirche, Christian Wollmann, entpflichtet. Seine Stelle, die im Ökumenewerk angesiedelt ist, ist derzeit ausgeschrieben.

In ihrer Entpflichtung würdigt die Landesbischöfin das langjährige Engagement von Jan Christensen. „Sie waren für uns stets mehr als nur der Umweltbeauftragte – Sie waren und bleiben der ‘Umweltpastor’ der Nordkirche. Ihr Einsatz, Ihre Klarheit und Ihr unermüdliches Engagement haben Klimaschutz in unserer Kirche auf ein neues Niveau gehoben“, erklärt die Leitende Geistliche der Nordkirche und betont: „Ihre kritischen Fragen und Ihre Tatkraft waren für mich und viele andere eine große Unterstützung.“

Kristina Kühnbaum-Schmidt, die auch Beauftragte für Schöpfungsverantwortung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, zeigt sich überzeugt: „Sie haben das Evangelium in Wort und Tat verkündigt und Gottes Liebe in vielfältiger Weise bezeugt. Dafür danken wir Ihnen heute, im Vertrauen darauf, dass Ihr Wirken weit über diesen Tag hinaus Früchte tragen wird.“

Der Kampf gegen die Klimakrise und weltweite Ungerechtigkeit sowie die Beschäftigung mit Schöpfungstheologie sind die leitenden Themen für Pastor Jan Christensen. Mitte der 90er Jahre war er zehn Jahre lang Referent für Kirchlichen Weltdienst. Damals gründete er die bundesweite Aktion „Erlassjahr“ zur Entschuldung armer Länder, beschäftigte sich mit erneuerbarer Energie in der Entwicklungszusammenarbeit und dem fairen Handel. 2005 initiierte er die „Infostelle Klimagerechtigkeit“, die heute mit zwei Referentinnen Bildungs- und Lobbyarbeit für die globale Perspektive der Klimakrise leistet.

Bereits 2009 demonstrierte Jan Christensen für mehr Klimagerechtigkeit während der Weltklimakonferenz in Kopenhagen, die mit einem enttäuschenden Ergebnis zu Ende ging. Er förderte das Thema auf der Agenda der damaligen Nordelbischen Kirche und dann der Nordkirche: 2007 besetzte er die Stelle eines Klimaschutzbeauftragten im Baudezernat. Mit „Kirche für Klima“ initiierte er eine Kampagne aus Bildungsformaten und einer interaktiven Ausstellung.

Für das integrierte Klimaschutzkonzept der Nordkirche ließ er Studien und Berechnungen zur Erfassung von Emissionszahlen in Zusammenarbeit mit der Universität Flensburg erstellen, die dazu führten, dass die Synodalen 2015 für die bundesweit erste Landeskirche ein erstes Klimaschutzgesetz verabschiedeten. Daraus folgten zwei Klimaschutzpläne mit konkreten Maßnahmen, damit die Nordkirche treibhausgasneutral wird. Auf dieses Ziel hat sich die Landessynode auf ihrer Tagung 2022 für 2035 festgelegt.

In zahlreichen kirchlichen Bündnissen und Organisationen ist er auch bundesweit aktiv und hat sie mitinitiiert, die Umwelt- und Klimaschutz in allen Handlungsbereichen der Kirche verankern sollen. Mittlerweile leitet er als „Umweltpastor“ das Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche mit Klimaschutzmanager:innen, einer Bildungsreferentin und mehreren Projektstellen.

Hinweis an die Redaktionen

Das Schöpfungs-Symposium „Mitgeschöpf Mensch in der Schöpfung“ beginnt am Sonnabend, 7. Dezember 2024, um 9:30 Uhr in der Jerusalem-Akademie, Schäferkampsallee 36, 20357 Hamburg. Der Gottesdienst zur Entpflichtung in der Jerusalem-Kirche zu Hamburg beginnt um 16:00 Uhr, Schäferkampsallee 36, 20357 Hamburg.

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