Klare Akzente für Klima- und Umweltschutz auf der politischen Agenda sind notwendig

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt betont Verantwortung von Politik und Zivilgesellschaft für Klimaschutz

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.© Theresa Lange

16. Januar 2025 von Dieter Schulz

Klimaschutz ist mehr als politische Pflicht: Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt betont die Verantwortung von Politik und Zivilgesellschaft angesichts der Auswirkungen des Klimawandels. Mit Blick auf die Bundestagswahl fordert sie soziale Gerechtigkeit bei der ökologischen Transformation.

Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, hat betont, dass der Klimaschutz eine zentrale Aufgabe für Kirche, Zivilgesellschaft und Politik darstellt. Die Leitende Geistliche der Nordkirche, die auch Schöpfungsbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, äußerte sich am Mittwoch (15. Januar 2025) im Rahmen des digitalen Workshops „Klimaschutz auf die politische Agenda!“ des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen.  

Klimaschutz bewahrt Freiheit zukünftiger Generationen

Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl unterstrich die Schöpfungsbeauftragte der EKD  die Notwendigkeit, auch weiterhin ökologische und soziale Fragen miteinander zu verbinden. „Bei den Herausforderungen durch den Klimawandel geht esauch um Freiheit - vor allem um die Freiheit zukünftiger Generationen, um ihre Lebensmöglichkeiten und Lebensperspektiven “, betonte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Klimaschutz sei daher eine politische und individuelle, und zugleich eine zutiefst ethische und gesellschaftliche Aufgabe, die die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt betreffe. 

Soziale Gerechtigkeit im Fokus der Transformation

Eine sozial-ökologische Transformation sei dringend notwendig,erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt. . Gebäude, Mobilität und Konsum seien die drei für die ökologische Transformation wichtigsten Bereiche, in die die Gesellschaft wir um der gemeinsamen Zukunft willen als Gesellschaft investieren müsse., „Die ökologische Transformation - das ist aus christlicher Sicht völlig klar - darf und kann dabei nicht zu Lasten der wirtschaftlich und finanziell am schlechtesten Gestellten geschehen. Eine ökologische Transformation der Gesellschaft muss sozial gerecht gestaltet werden“, forderte die Schöpfungsbeauftragte der EKD. Sie betonte, dass Menschen mit geringem Einkommen nicht überfordert werden dürften, und wies auf die besonderen Herausforderungen in strukturschwachen Gebieten hin.

Klimaschutz darf nicht von Kassenlage abhängen 

„In der Klima- und Umweltschutzpolitik geht es um den zukünftigen Zustand von Gottes Schöpfung. Es geht um unsere Lebensgrundlagen und die unserer Kinder, Enkel und Urenkel. Es geht aber auch um die Lebensgrundlagen von Fischen, Vögeln, Säugetieren, Insekten, kurz um alles, was mit dem Begriff Biodiversität zusammengefasst wird“, erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Klima- und Umweltschutzpolitik müsse deshalb langfristig geplant werden und dürfe nicht von der momentanen Kassenlage abhängen, forderte sie.

Verantwortung der Kirche auf allen Ebenen

Die Landesbischöfin betonte, dass die evangelische Kirche eine wichtige Akteurin im Klima- und Umweltschutz sei. „Neben der Arbeit am Klimaschutz in unseren kirchlichen Handlungsfeldern sind wir eine zivilgesellschaftliche Akteurin für den Klimaschutz, die politisch sichtbar ist und auch wahrgenommen wird. Eine große Stärke ist unsere Präsenz auf allen politischen Ebenen: von den lokalen vor Ort über die landespolitischen Ebenen bis hin auf die Ebene der Bundes- und Europapolitik. Wir werden gesehen und können etwas bewirken“, sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Kirche sehe sich in der Verantwortung, durch Projekte, Bildungsarbeit und Diskussionen zu einer nachhaltigen Transformation beizutragen und Schöpfungsglauben praktisch zu leben.

Kernaufgabe einer christlichen Kirche

Kristina Kühnbaum-Schmidt rief dazu auf, den Klimaschutz weiterhin auf der politischen Agenda zu verankern. „Der achtsame Umgang mit Gottes Schöpfung und die Übernahme von Verantwortung für die Schöpfung gehört zu den Kernaufgaben einer christlichen Kirche“, so die Landesbischöfin. Sie appellierte an Politik, Kirche und Gesellschaft, den Fokus auch in Zeiten multipler Krisen nicht vom Klimawandel abzuwenden.

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