Erste Bischöfin einer lutherischen Kirche weltweit

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratuliert Maria Jepsen zum 80. Geburtstag

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© S. Hübner/Nordkirche

17. Januar 2025 von Dieter Schulz

Anlässlich des 80. Geburtstags von Maria Jepsen, der weltweit ersten lutherischen Bischöfin, würdigt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ihre Verdienste um die Gleichberechtigung von Frauen in kirchlichen Ämtern und ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit.

Aus Anlass ihres 80. Geburtstages am Sonntag (19. Januar 2025) hat die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, Altbischöfin Maria Jepsen ihre Glückwünsche übermittelt. Maria Jepsen habe als zunächst erste Pröpstin der Nordelbischen Kirche und dann als erste Bischöfin einer lutherischen Kirche ein Kapitel Kirchengeschichte geschrieben und die Gleichberechtigung von Frauen in kirchlichen Ämtern entscheidend vorangebracht, so die Landesbischöfin.

Ihr Dienst war von einem tiefen Gottvertrauen getragen

„Ihr Einsatz für eine geschwisterliche Zusammenarbeit von Frauen und Männern sowie für einen respektvollen Dialog über verschiedene Lebensformen prägt bis heute unsere Kirche. Ihr Dienst war von einem tiefen Gottvertrauen getragen und inspirierte viele Menschen – in der Kirche und darüber hinaus“, betont die Leitende Geistliche der Nordkirche in ihrem Schreiben.

Bereits vor Jahrzehnten aktuelle Themen aufgegriffen

Kristina Kühnbaum-Schmidt würdigt darüber hinaus den weiten Blick der früheren Bischöfin. „Sie hat in ihrer Amtszeit mit großer Überzeugung, Weitsicht und Glaubenskraft eine Kirche gestaltet, die sich ihrer Verantwortung für die Schwachen, Ausgegrenzten und Benachteiligten bewusst ist. Zu erinnern ist dabei an ihren Einsatz für Obdachlose, für die AIDS-Seelsorge und für homosexuelle Menschen. Zudem hat sie bereits vor Jahrzehnten mit ihrem Engagement für die Ökumene und für den interreligiösen Dialog Themen aufgegriffen, die weiterhin aktuell sind“, so die Landesbischöfin.

Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck

Maria Jepsen wurde 1992 als weltweit erste Frau in ein evangelisch-lutherisches Bischofsamt gewählt und leitete bis 2010 den Sprengel Hamburg und Lübeck der damaligen Nordelbischen Kirche. Sie trat im Juli 2010 von ihrem Amt als Bischöfin zurück. Maria Jepsen begründete diesen Schritt damit, dass im Zuge der Aufdeckung von Fällen sexualisierter Gewalt in Ahrensburg ihre Glaubwürdigkeit angezweifelt worden sei. Die Kirchenleitung sprach ihr zuvor das Vertrauen aus. Die Altbischöfin lebt seither in Husum und widmet sich unter anderem dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. So engagierte sie sich jahrelang als Vorsitzende des Freundeskreises der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing.

Wirken für diejenigen, deren Stimmen zu leise oder ungehört bleiben

„Auch in ihrem Ruhestand bleibt Maria Jepsen ihrer Aufgabe treu, dem Evangelium Gestalt zu geben – im Wirken für die, deren Stimmen zu leise oder ungehört bleiben“, erläutert Kristina Kühnbaum-Schmidt. „Ich danke ihr für alles, was sie in unserer Kirche und in unserer Welt vorangebracht hat, und ich wünsche ihr wie auch ihrem Ehemann weiterhin alles Gute und Gottes reichen Segen“, so die Landesbischöfin abschließend.

Vita Maria Jespen

Maria Jepsen wurde am 19. Januar 1945 in Bad Segeberg geboren. Sie studierte Evangelische Theologie und Altphilologie in Tübingen, Kiel und Marburg. 1970 legte Maria Jepsen das Erste theologische Examen in Kiel ab und war dann bis 1972 als Vikarin in Hamburg tätig. Von 1972 bis 1977 war sie Pastorin in Meldorf und danach bis 1990 in Leck. 1991 übernahm sie das Amt einer Pröpstin in Hamburg-Harburg. Am 4. April 1992 wurde sie in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis zur Bischöfin des damaligen Sprengels Hamburg und Lübeck in der Nordelbischen Kirche gewählt. Ihre Wahl erregte internationale Aufmerksamkeit und wurde von vielen Menschen innerhalb der Kirche als ein Aufbruchssignal gesehen. Von 1991 bis 2010 gehörte Bischöfin Jepsen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an, von 1997 bis 2003 dem Rat der EKD. Zudem war sie langjährige Vorsitzende des Evangelischen Missionswerks. Besonders am Herzen lag ihr der theologische Austausch mit dem Judentum. Maria Jepsen trat im Juli 2010 von ihrem Amt als Bischöfin zurück. Sie lebt seither in Husum.

 

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Ev.-Luth. Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite