"Neue Anfänge nach 1945?" bald auch in Mecklenburg-Vorpommern
11. April 2018
Die Wanderausstellung „Neue Anfänge nach 1945?” zur NS-Vergangenheit der Landeskirchen Nordelbiens reiste bisher durch Hamburg und Schleswig-Holstein. Bald geht es nun auch nach Mecklenburg-Vorpommern.
Und zwar nach Greifswald in den Dom St. Nikolai (20. September bis 10. Oktober 2018) sowie nach Demmin in die Kirche St. Bartholomaei (13. Oktober bis 14. November 2018). Dann enthält die Ausstellung auch eine Erweiterung zur Vergangenheit in der DDR in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern.
Jahrzehnte der Aufarbeitung
Denn bisher stand bei "Neue Anfänge nach 1945?" der Umgang der damaligen Landeskirchen in Hamburg und Schleswig-Holstein mit ihrer NS-Vergangenheit im Fokus. Dabei geht es unter anderem um die Stuttgarter Schulderklärung von 1945, die nach Kriegsende von den norddeutschen Landeskirchen zunächst ignoriert und bekämpft wurde. Die Ausstellung dokumentiert, wie es Jahrzehnte und das Engagement kleiner kirchlicher Gruppen brauchte, bis die Nordelbische Kirche die Schuld vor allem für den Mord an den europäischen Juden öffentlich bekannte.
Momentan in St. Nikolai in Hamburg zu sehen
Begleitprogramm zur Ausstellung in St. Nikolai
Die Ausstellung kann täglich von 9 bis 18 Uhr im Baptisterium der Hamburger Hauptkirche St. Nikolai (Harvestehuder Weg 118, 20149 Hamburg) besucht werden.
Derzeit macht die Ausstellung auf ihrer 26. Station Halt in der Hamburger Hauptkirche St. Nikolai, wo gleich zu Beginn, die Reaktionen der Besucher auf die Exponate thematisiert wurde: Gemeindemitglieder hatten Einträge aus den Besucherbüchern ausgesucht und trugen diese vor (s.u.). Auch Hauptpastor und Propst Martin Vetter stellte in seiner Predigt die Frage, wie man selbst in der Nachkriegszeit gehandelt hätte. "Die Ausstellung 'Neue Anfänge nach 1945?' zeigt, dass Christinnen und Christen, die sich in Nordelbien für den materiellen und seelischen Aufbau nach dem Krieg engagierten, vielfach im geistigen und geistlichen Erbe verwickelt blieben", sagte er.
Einträge aus dem Besucherbuch
Die Ausstellung
Die Ausstellung wird verantwortet von der Evangelischen Akademie der Nordkirche (Büro Hamburg) und dem Amt für
Öffentlichkeitsdienst. Die Inhalte basieren auf der Forschungsarbeit von Dr. Stephan Linck. Konzipiert und realisiert wurde die Ausstellung von Prof. Dr. Stefanie Endlich, Monica Geyler-von Bernus und Beate Rossié.