Appell für mehr Hundedisziplin auf dem Kieler Eichhof-Friedhof
24. August 2020
Mit einer Plakataktion appelliert der evangelische Kirchenkreis an die Kieler Hundebesitzer, ihre Vierbeiner auf dem Parkfriedhof Eichhof anzuleinen. "Unser Ziel ist es nicht, Hunde vom Friedhof zu verscheuchen", sagte Pröpstin Almut Witt kürzlich. "Aber wenn hier Menschen am Grab trauern, dann geht es nicht, dass sie dabei Angst vor Hunden haben müssen."
Mit großen Tafeln und witzigen Cartoons werden Hundebesitzer an die Leinenpflicht erinnert. Sollten die Appelle nicht helfen, würden die Eingänge "Friedenskamp" und "Posthorn" geschlossen, droht die Pröpstin. Darunter würden dann alle willkommenen Besucher und Gassigeher leiden.
"Die freilaufenden Hunde werden hier auf dem Friedhof echt zum Problem", ergänzte Jörgen Schulz, stellvertretender Leiter der Friedhöfe des Kirchenkreises. Er hat beobachtet, wie Hundebesitzer ihre Tiere über die Gräber toben lassen. Auch vor dem Feld für die Bombenopfer des Zweiten Weltkriegs machten sie nicht Halt. "Und wenn ein Hund mal einen Hasen wittert, geht der quer über das Gelände und stört im schlimmsten Fall eine Beerdigung." Fast die Hälfte der Hundebesitzer würde ihr Tier frei auf dem Eichhof laufen lassen.
Rücksicht nehmen auf Andere
Unterstützung kommt von Kieler Tierschutzverein. "Verantwortungsvolle Hundemenschen nehmen Rücksicht auf Andere", sagte die Vorsitzende Sabine Petersen. Das Tierheim Uhlenkrog habe viele Jungvögel aufnehmen müssen, deren Eltern von Hunden verscheucht wurden. "Hier auf dem Parkfriedhof Eichhof brüten Rotkehlchen und Amseln."
Ein weiteres Problem sind die stinkenden Hundehaufen. Für die Mitarbeitenden werde das Rasenmähen zur Zumutung, sagte Jörgen Schulz. Hin und wieder finde sich Hundekot auch auf den Gräbern. "Manche nehmen die Häufchen zwar mit, aber schmeißen die Beutel dann irgendwo in die Botanik."