Bischöfin Nora Steen legt ersten Sprengel-Bericht vor: Heimat als Grundlage für Engagement und Dialog
22. November 2024
Bischöfin Nora Steen hält ihren ersten Sprengel-Bericht vor der Landessynode der Nordkirche. Unter dem Titel „Wo wir zu Hause sind“ betonte sie die Bedeutung der Verortung von Kirche in der Gesellschaft und benennt kirchliche Kernkompetenzen/christlichen Grundauftrag.
Die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Nora Steen, hat heute (22. November 2024) auf der Landessynode ihren ersten Sprengel-Bericht seit ihrem Amtsantritt 2023 gehalten. Unter dem Titel „Wo wir zu Hause sind“ entfaltet sie die zentrale Rolle von Heimat und die Verortung in der Vielfalt kirchlichen Lebens im Sprengel Schleswig und Holstein. Als ein Herzstück kirchlicher Arbeit lobt Bischöfin Steen das diakonische Profil und nennt als Beispiel das große Engagement für Geflüchteten. Kirche gebe viele Menschen ein zu Hause.
„Heimathöhle Religion“
„Menschen brauchen Orte. Brauchen Verortung,“ erklärte Bischöfin Nora Steen in ihrem Bericht. Die Kirche sei für viele ein Zuhause, das Geborgenheit und Orientierung schenkt – ein Gedanke, den sie mit dem theologischen Bild der „Heimathöhle Religion“ von Fulbert Steffensky unterstrich. „Nur die gut verwurzelten Bäume trotzen schweren Stürmen,“ so die Bischöfin weiter. Steen berichtete von zahlreichen Begegnungen in Gemeinden, bei diakonischen Einrichtungen und mit Partner*innen aus Politik und Zivilgesellschaft. Dabei hob sie die Bedeutung der Zusammenarbeit im Sozialraum hervor. „Kirche und Diakonie sind entscheidend dafür, in einer sich wandelnden Gesellschaft neue Formen des Miteinanders zu gestalten,“ erklärte sie.
„Wir sind geborgen, aber nicht gebannt in der Gegenwart.“
Auch den interreligiösen Dialog, die Bewahrung der Demokratie und die Unterstützung von Geflüchteten stellte Nora Steen in den Fokus ihres Berichtes. Besonders bewegend schilderte sie ihre Begegnungen mit Ehrenamtlichen und Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen auf die Kirche zählen. „Wir müssen als Kirche Heimat geben, uns öffnen und zugleich klar in der Welt positionieren,“ sagte die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein. Ihr Fazit: „Wir sind geborgen, aber nicht gebannt in der Gegenwart.“ Die Kirche sei wie ein „Rohbau jener Heimat, die wir erwarten“, der weiterentwickelt werden müsse – sowohl innerlich als auch in ihrer Außenwirkung.