Bischof Jeremias: „Kunst als Inspiration zur Lebensbewältigung“
02. März 2022
Greifswald/Schwerin. Iris Vitzthum (Wampen bei Greifswald), Lydia Klammer (Brüel) sowie Elise Breitsprecher/Sarah Nadge (Kiel/Eutin) haben im zweiten Kunstwettbewerb der Nordkirche einen Preis von jeweils 1000 Euro erhalten. Den mit 500 Euro dotierten Sonderpreis der Jury erhält das „Büro für nichtlineares Denken“ von Chili Seitz und Ute Dietz (Kiel). Viele Künstlerinnen und Künstler aus dem Gebiet der Nordkirche ließen sich vom Motto „aus_HALTEN“ inspirieren. Am Aschermittwoch (2. März) vergab die Jury bei einem digitalen Festakt die Preise.
Im Namen der Nordkirche dankte Bischof Tilman Jeremias als Mitglied der Jury den Künstlerinnen und Künstlern. In seiner Laudatio setzte er sich mit dem diesjährigen Motto auseinander: „In der Auseinandersetzung mit der Kunst zum Thema aus_HALTEN liegt eine Inspiration zur Lebensbewältigung: Wie gehe ich mit den Dingen um, an denen ich leide, die ich aber trotz aller Bemühungen nicht ändern kann? Christlicher Glaube versucht hier, Antworten zu geben – er verweist auf das Kreuz: Gott hat das Scheitern und das Aushalten von Schmerz durchlebt. Gott steht fest an der Seite derer, die leiden. Diese Erkenntnis setzt neue Kräfte frei. Am Aschermittwoch, dem Beginn der Passions- und Fastenzeit, unter dem unmittelbaren Eindruck des Leidens unserer Mitmenschen in der Ukraine, denken wir besonders daran.“
Ebenfalls zur Jury gehörte die Künstlerin Ruzica Zajec vom Atelierhaus Kaarz bei Güstrow. Sie zeigte sich im Vorfeld der Preisverleihung vom Thema aus_HALTEN angeregt: „Als Künstlerin ist für mich das Thema alltäglich präsent. Aushalten muss man viel – das gilt auch für Dinge, die mit einem selbst zu tun haben: Dass ein künstlerischer Prozess mal nicht gelingt oder dass man nicht vorankommt. Aber auch Schönes auszuhalten und anzunehmen, will gelernt sein.“
Der Laudator Dr. Bernd Brandes-Druba (Geschäftsführer der Sparkassenstiftung) würdigte die einzelnen Kunstwerke. Die Initiatorin des Wettbewerbs, Annaluise Klafs (www.kulturhimmel.de), freute sich über viele Einsendungen, die breite Palette an Kunstformen sowie das künstlerische Niveau der Beiträge. Maria Pulkenat vom Zentrum Kirchlicher Dienste des Kirchenkreises Mecklenburg moderierte die Veranstaltung, das Trio TRØSTESANG bereicherte die Preisverleihung musikalisch.
Preisträger*innen und Werke:
„Tropfenforschung“: Iris Vitzthum, Wampen bei Greifwald / Bildende Kunst
„Ohne Titel“ von Elise Breitsprecher (Kiel) und Sarah Nadge (Eutin) /Fotoserie
„aus_HALTEN“ von Lydia Klammer, Brüel (Mecklenburg) /Tanz-Choreografie
„Gemeinsam“: Büro für nichtlineares Denken (Chili Seitz und Ute Dietz, Kiel) – Sonderpreis der Jury /Lichtinstallation