Bugenhagenmedaille für Ina Koppelin und Annemarie Gieselbusch
16. Oktober 2017
Schleswig. Im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wird die Erste Kirchenleitung in diesem Jahr Annemarie Gieselbusch aus Rendsburg und Ina Koppelin aus Bad Bramstedt mit der Bugenhagenmedaille für herausragendes ehrenamtliches Engagement auszeichnen. Die Verleihungen finden am 2. Adventssonntag (10. Dezember) statt: um 10 Uhr in der Christkirche in Rendsburg-Neuwerk an Annemarie Gieselbusch und um 15 Uhr in der Maria-Magdalenen-Kirche in Bad Bramstedt an Ina Koppelin.
Bischof Gothart Magaard freut sich sehr, „dass gerade im Jahr des besonderen Reformationsjubiläums zwei außergewöhnliche Frauen durch die Erste Kirchenleitung ausgezeichnet werden. Beide haben sich in herausragender Weise um das kirchliche Leben verdient gemacht.“
Annemarie Gieselbusch (77) wurde 1966 erstmals von der Breklumer Mission nach Indien entsandt. Dort baute sie bei den Adivasi, der indigenen Bevölkerung innerhalb der Jeypore-Kirche, einen Basisgesundheitsdienst auf. Nach dem Ende ihrer langjährigen hauptamtlichen Tätigkeit im Bereich der Diakonie setzte Annemarie Gieselbusch ihr ehrenamtliches Engagement in der indischen Kirche in besonderer Weise fort. Von 2002 bis 2010 verbrachte sie jeweils sechs Monate im Jahr bei den Adivasi in Haldibad. Sie gewährleistete als ausgebildete Krankenschwester dort die gesundheitliche Versorgung und setzte sich zudem nachdrücklich für die Erneuerung der ökumenischen Kontakte zur damaligen Nordelbischen Kirche ein. In der Christkirchengemeinde Rendsburg-Neuwerk engagierte sie sich im Kirchenvorstand und gab den Impuls zu einem „Arbeitskreis Abschiebehaft“. Bis heute setzt sie sich zudem mit einem hohen Maß an interkultureller Kompetenz und Authentizität in der Flüchtlingshilfe der Christkirchengemeinde ein.
Ina Koppelin (65) arbeitete nach ihrem Pädagogikstudium 17 Jahre als Lehrerin an der Hauptschule in Bad Bramstedt. Parallel dazu engagierte sie sich auf kommunaler Ebene in der parteipolitischen Arbeit, in einem städtischen Ausschuss und als Mitbegründerin des Seniorenbeirates. Nach Heirat und der Geburt der Töchter begann ihre kirchliche Mitarbeit. Ihr besonderes Interesse galt der Öffentlichkeitsarbeit, sie brachte sich auch in zahlreichen Ausschüssen und Gremien ein. Außerdem wirkte sie auf eine enge Vernetzung der Arbeit der Kirchengemeinde mit anderen Vereinen und Verbänden in Bad Bramstedt hin. Auch im Kirchenkreis engagierte sie sich in unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Im Mai 2009 wurde Ina Koppelin zur Präsidentin (später Präses) der ersten Synode des Kirchenkreises Altholstein gewählt. Durch ihren Leitungsstil, der die Beteiligung aller in den Blick nahm, hat sie die Arbeiten der Synodalen nachhaltig gefördert und wesentlich zum Zusammenwachsen des neuen Kirchenkreises beigetragen.
Bischof Magaard: „Beide Frauen haben unsere Kirche mit ihrem großen Engagement vor Ort und weltweit geprägt und Menschen auf diese Weise die Botschaft von der Menschenfreundlichkeit Gottes nahe gebracht. Mit Herz und Verstand und getragen von christlicher Nächstenliebe haben sie sich, jede an ihrem Ort, auf besondere Weise verdient gemacht. Das möchte die Erste Kirchenleitung mit der Verleihung der Bugenhagenmedaille würdigen.“