Dankeschön-Veranstaltung #hoffnungsleute für Corona-Engagierte
27. August 2021
Hamburg. #hoffnungsleute – unter diesem Motto kamen heute (27. August) in der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg Frauen und Männer aus den unterschiedlichsten Bereichen des öffentlichen Lebens zusammen. Auf Einladung von Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), fand sich in der Kirchenbank die Lehrerin neben dem Unternehmer, die Sopranistin neben dem Pförtner wieder.
Was sie und auch Altenpflegerin, Einzelhändler, Polizistin, Feuerwehrmann, Mediziner und Erzieherin eint: ihr Einsatz während der Corona-Pandemie. Bischöfin Fehrs: „Sie alle sind #hoffnungsleute und Ihnen gilt stellvertretend für viele Menschen unser großer Dank für ihr bewundernswertes Engagement, für ihren Beitrag zum Gemeinwohl. Wir brauchen Zuversicht und Hoffnung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard überbrachte den Dank der Freien und Hansestadt Hamburg: „Nach 1,5 Jahren Pandemie und vielen Entbehrungen, Veränderungen und Schwierigkeiten, die damit einhergingen, freut es mich, dass die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland heute diejenigen in den Fokus rückt, die tagtäglich in verschiedensten Lebensbereichen Besonderes leisten. Sie haben in Zeiten der Unsicherheit beherzt und pragmatisch gehandelt und darüber hinaus auch kreative Lösungen für neue Herausforderungen gefunden. Dabei stand der Mensch stets im Zentrum Ihres Handelns und dafür möchte ich Ihnen herzlich danken.“
Zu den weiteren Stimmen des Abends zählten
Gesa Borek, Beraterin bei der Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus in Hamburg (ASBH): „Unser Sohn ist 17 Jahre alt und lebt mit einer Behinderung. Er besucht die Oberstufe einer Sonderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung. Stellvertretend für alle anderen Lehrer:innen und Erzieher:innen möchte ich mich beim Klassenteam meines Sohnes bedanken. Es war immer für alle da. Selten habe ich mein Kind in der Schule so gut aufgehoben gewusst, wie in diesen unruhigen Zeiten.“
Unternehmer Jan Herberg: „Mein Dank geht an alle, die hinter den Kulissen dafür gesorgt haben, dass dieses Land trotz Corona und Lockdown weiter funktioniert hat. Ob an der Kasse, im Großmarkt, im Logistiklager, auf der Straße, auf der Schiene, im Lieferwagen – es braucht viele, damit am Ende die Regale im Laden gefüllt werden oder das Paket vor der Tür steht."
Almuth Tiesler, Mutter von drei Kindern: „Ein unterstützendes Miteinander in gewohnter Form war in der Pandemie kaum möglich. Zum Glück gab es immer wieder Momente und Menschen, die Hoffnung machten. Zum Beispiel Freunde, die an meinem 50. Geburtstag mit 50 Teelichtern und Kaffee und Kuchen im Vorgarten standen. Oder hilfsbereite Nachbar:innen, die sich gegenseitig versorgten, mit Einkäufen, Medikamenten und verschiedenen Seelentröstern.
Wie oft habe ich im Stillen Restaurantbetreiber:innen gedankt, die selber um ihre Existenz bangten und gleichzeitig einen Bringservice etablierten, wenn ich mal wieder zwischen Homeoffice und Homeschooling mit drei Kindern komplett vergessen hatte darüber nachzudenken, was wir essen, geschweige denn es geschafft hatte, einzukaufen. Und natürlich war ich auch der Stadtreinigung dankbar, die zuverlässig für den Abtransport des unweigerlich entstehenden Verpackungsmülls gesorgt hat.“
Prof. Dr. Roland Thietje, Leitender Mediziner an der BG Klinikum Hamburg gGmbH: „Die Pandemie stellte unser Krankenhaus vor eine Vielfalt hygienischer Fragestellungen, die wir ohne den herausragenden Einsatz von Dietmar Bauer kaum gemeistert hätten. Er ist Hygienefachkraft. Diese Ausbildung ist sehr aufwändig, sodass die Anzahl von Hygienefachkräften nicht kurzfristig vermehrt werden konnte.
Auch die Impfungen von Mitarbeiter:innen, Patient:innen war eine logistische Herausforderung sondergleichen. Martina Tippelt, Leiterin des zentralen Sekretariatsdienstes, hat es geschafft, kurzfristig ein reibungslos funktionierendes System zu installieren.“
Bischöfin Kirsten Fehrs erinnerte in ihren Schlussworten an die weitreichenden Folgen der Corona-Pandemie, durch die sich die gesellschaftliche Lage in Deutschland, Europa und der Welt fundamental verändert hat. „Corona polarisiert die soziale Welt weiter. Umso wichtiger sind tragfähige und verlässliche Beziehungen, die auch dann bleiben, wenn das Leben sich von seiner mühsamen und weniger aufregenden, vielleicht auch weniger freundlichen Seite zeigt.
Viele Menschen sind seit Beginn der Pandemie über sich hinausgewachsen und haben – oft auch im Verborgenen – gezeigt: Angststarr kommen wir nicht voran. Vermutlich war das Leben immer so, wir wussten es nur nicht mehr. Möge der Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit Sie alle stärken!“
Für den beschwingten musikalischen Rahmen des Abends sorgten Peter Sun Ki Kim an der Orgel und das Ensemble Afrogospel Voices Hamburg.