Das wünschen wir uns von Herzen für das Jahr 2023!
01. Januar 2023
Vom Krieg überschattet wird uns 2022 als Krisenjahr in Erinnerung bleiben. Dennoch wollen wir nach vorne schauen: Was wünschen wir uns für 2023, was lässt uns hoffen? Wir haben mehrere Hauptamtliche der Nordkirche gefragt.
Es war kein einfaches Jahr, sondern eines, das uns gefordert hat. Es hat an unseren Nerven und Werten gerüttelt. Uns zum Nachdenken gebracht, vielleicht auch streitbarer gemacht.
Doch was wird das Neue bringen? Hier kommen die Wünsche für 2023 – mal politisch, mal ganz persönlich.
Mehr Liebe zeigen
"In der Seelsorge spüren wir täglich, wie sehr sich Menschen nach Wertschätzung sehnen, nach echtem Interesse und Ehrlichkeit: die wirksamsten Mittel gegen Angst und Gewalt – für mehr Frieden im eigenen Herzen und auf der Welt.
Daher wünsche ich mir persönlich für 2023, dass ich den Menschen, die ich mag oder liebe, das viel häufiger zeige und sage.
Für meine Kirche wünsche ich mir sehr viel mehr Mut zur Veränderung, auch um der Angst vor der eigenen Bedeutungslosigkeit wirksamer entgegenzutreten. Und ich wünsche mir, dass auch die Not der Natur endlich in allen Herzen ankommt. Davon hängt unser Überleben ab."
Pastorin Babette Glöckner, Leiterin Telefonseelsorge der Diakonie Hamburg
Besser aufeinander hören
"Privat und in meiner Arbeit erlebe ich derzeit viel von den Lasten des Alterns. Allen, die es betrifft, wünsche ich, dass sie die bestmöglich bewältigen.
Und für uns alle: dass Menschen mehr aufeinander hören und besser akzeptieren, wenn es verschiedene Meinungen, Erfahrungen und Lebensweisen gibt."
Thomas Lienau-Becker, Pastor und Leiter der AIDS Seelsorge "positiv leben & lieben", Hamburg
Bereit sein für Wunder
"Ich wünsche mir für 2023...
… für die Wunder, die Gott für uns bereithält, ein offenes Herz. Weil zwischen Krippe, Kreuz und Auferstehung alles möglich ist. Alles.
… für das Gute, das uns geschenkt ist, ein bewusstes Danke. Damit wir schützen, was uns lieb ist. Unsere Schöpfung, aber auch unser menschliches Miteinander – bei uns vor Ort und weltweit.
… für unsere Kirche: Gottvertrauen und Hoffnungstrotz. Dass sie in Wort und Tat aufsteht gegen alle Hartherzigkeit, denn dafür wird sie dringend gebraucht. Dass sie sich selbst darin übt, ihre Strukturen lebensdienlich zu gestalten.
… für die ukrainischen Familien auf dem Breklumer Campus und für alle Menschen weltweit, die vor Gewalt und Bomben fliehen müssen: Friede auf Erden. Hier und dort.
… für unsere Tochter: eine Schule, in der sie als Mensch mit ihren besonderen Gaben willkommen ist.
… im Kleinen und Großen, in Trauer und Freude: bereit sein für Wunder. Jederzeit. Denn Gott ist ein Gott, der uns sieht."
Nora Steen, Theologische Leiterin Christan Jensen Kolleg
Wache Blicke und offene Herzen
"2022 bin ich an manche Grenzen gekommen oder gefahren. Meine Wünsche und Hoffnungen für das neue Jahr haben mit diesen Grenzen zu tun: Ich wünsche mir einen gnädigeren Blick auf die jeweils eigenen Grenzen. Ich wünsche mir aufmerksame und liebevolle Blicke füreinander und weniger Dauerkritikmodus (auch bei mir).
Ich wünsche mir offene Herzen und Einstehen für die Betroffenen von Krieg und Verfolgung. Wache Blicke und deutliche Worte, wo ihre Menschenrechte an unseren Grenzen und Grenzzäunen missachtet werden. Und schließlich: Dass wir uns ermutigen und stärken in einem menschenfreundliche(re)n Miteinander."
Dietlind Jochims, Beauftragte für Migrations-, Asyl- und Menschenrechtsfragen der Nordkirche
Weltweit ruhigere Zeiten
"Unsere Mitarbeitenden haben zum Jahresende Großartiges geleistet! Weltweit 27.000 Geschenke für Seeleute wurden gemeinsam mit Helfern gepackt. Das ist doch stark. Und so viele Seeleute haben sich riesig gefreut.
Ich wünsche mir, dass wir mit diesem Schwung 2023 viel Neues schaffen, damit die Deutsche Seemannsmission noch besser aufgestellt für die Seeleute da ist.
Für die Seeleute wünsche ich mir endlich wieder überall Landgang, Frieden in der Ukraine und weltweit ruhigere Zeiten."
Matthias Ristau, Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission e.V.
Einfach mal Dinge anders machen
"Für das Jahr 2023 wünsche ich mir zuallererst, dass die Belange von jungen Menschen wirklich vorkommen. Dass jungen Menschen gesehen, gefragt und beteiligt werden. Dass es nicht schon wieder die Kinder sind, die nicht bedacht werden und für die es keinen Platz im Krankenhaus oder keinen Termin beim Kinderarzt gibt. Dass es nicht die Stellen in der Arbeit mit jungen Menschen sind, die wegfallen.
Ich wünsche mir, dass mehr Frieden wird. Unbedingt.
Und ich sehne mich für 2023 danach, dass wir alle zusammen Kirche mutig weiter denken. Liebgewonnene Traditionen und Erzählungen als solche begreifen und dann auch Dinge einfach einmal anders machen. Damit wir mehr Erzählen von der Kraft Gottes, die uns alle trägt, stützt und stärkt."
Annika Woydack, Landesjugendpastorin
Gott zum Vorbild nehmen
"Mein Jahreswunsch 2023: Dass wir uns im neuen Jahr mal bei Gott abgucken, wie Menschsein geht!"
Paul Philipps, Diakonie- und Landespastor Mecklenburg Vorpommern
Das Licht des Anfangs
"Ich wünsche mir dieses Licht möglichst oft im neuen Jahr! Dieses Licht des Anfangs, das mir das Gefühl gibt, dass hinter den Dingen eine unendliche Quelle von Gnade und Neuanfang, von Klarheit und Versöhnung, von Liebe und Frieden ist."
Emilia Handke, Pastorin und Leiterin des Werks Kirche im Dialog.
Nicht vorschnell urteilen
"Ich nehme mir vor und wünsche mir, dass wir – bevor wir uns eine Meinung bilden – intensiver versuchen, die Beweggründe unseres Gegenübers zu verstehen.
Das gibt mir für mich auch die Jahreslosung 2023 mit auf den Weg in neue Jahr."
Henrike Regenstein, Vorständin Diakonisches Werk Mecklenburg-Vorpommern