Diakonie ruft zu Spenden für Menschen im Grenzgebiet auf
09. Dezember 2021
Die Diakonischen Werke der Nordkirche bitten um Spenden für die Flüchtlinge an der polnischen Grenze zu Belarus. Die Menschen dort brauchen dringend warme Kleidung und winterfeste Unterkünfte.
„Diese Situation ist eine humanitäre Katastrophe. Familien mit kleinen Kindern, Kranke, alte Menschen müssen bei eisigen Temperaturen im Wald ausharren“, beschreibt Mecklenburg-Vorpommerns Diakonie-Pastor Paul Philipps die Situation. Die Diakonie Polen und die evangelischen Kirchgemeinden seien vor Ort und versuchten, die nötigsten Hilfen zu ermöglichen.
Winterfeste Unterkünfte dringend notwendig
Die Spenden werden für die Koordinierung der angelaufenen Flüchtlingshilfe und den Kauf von dringend benötigten Medikamenten, Lebensmitteln und Kleidung verwendet. Zurzeit werden stabile und winterfeste Unterkünfte errichtet. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Büro des Beauftragten für Bürgerrechte in Polen. Es ist nach Angaben der Diakonie die einzige Organisation, die zurzeit in diese Zone einreisen darf, um tausende von Menschen zu versorgen.
Die polnischen Behörden haben den Ausnahmezustand an der Grenze verhängt. Wie es für die Menschen weitergeht, ist ungewiss: Die meisten EU-Länder wollen den Repressalien der belarussischen Regierung nicht nachgeben und keine Flüchtlinge aufnehmen. Beobachter sprechen davon, dass die Menschen als Druckmittel benutzt werden – auch der Rückweg nach Belarus soll ihnen verwehrt sein.
Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen haben bereits für eine Lösung demonstriert, so etwa in Greifswald und Hamburg. Bislang sind nach offiziellen Angaben bereits 12 Menschen in der Grenzzone gestorben. In der Nordkirche ermutigte Bischöfin Kirsten Fehrs, gegen Unrecht und Gewalt eines solchen Systems aufzustehen.