Dietlind Jochims: Mit Solidarität und Nächstenliebe für Geflüchtete bessere Kirche werden
17. September 2022
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wird ihre Arbeit für Geflüchtete von 2023 bis 2027 mit mehr als 4,3 Millionen Euro fördern.
Mit dem größten Teil dieser Summe werden die Flüchtlingsbeauftragten in allen Kirchenkreisen der Nordkirche finanziert. Außerdem erhält unter anderem die Rechtsberatungsstelle „Fluchtpunkt“ in Hamburg Unterstützung. „Wir wollen die drei Säulen unserer Arbeit weiter profilieren und qualifizieren: Die Lobby- und Advocacyarbeit, die Beratung und Rechtshilfe sowie unser solidarisches Handeln, zu dem auch Kirchenasyl gehört“, erläuterte die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims, am Samstag auf der Tagung der Landessynode in Travemünde.
„Alles, was wir heute als kirchliche Aufgabe definieren, steht schon im Ersten Testament beim Propheten Jesaja: Gib Rat, schaffe Recht, verbirg die Gejagten und verrate die Flüchtlinge nicht“, zitierte Dietlind Jochims. Dies bedeute heute, dass die Kirche Geflüchtete und ihre Unterstützenden beim Ankommen und Fuß fassen in Norddeutschland berät, sie öffentlich für die Belange und die Durchsetzung der Menschenrechte von Geflüchteten einsteht, und Gemeinden in besonderen Härtefällen auch Kirchenasyl gewähren. „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit solcher Solidarität und Nächstenliebe eine bessere Kirche, eine bessere Gesellschaft werden können“, sagte sie weiter.
In den kommenden Jahren gehe es darum, dass die Kirchenkreise ihre unterschiedlichen Aufgaben für Geflüchtete gut wahrnehmen können: „Eine Abschiebehafteinrichtung, große Erstaufnahmen, ländlich oder großstädtisch geprägter Raum verlangen unterschiedliche Schwerpunktsetzungen“, erläuterte Dietlind Jochims. Ein entsprechendes Konzept zur Finanzierung der kirchlichen Arbeit für Geflüchtete und zu Schwerpunkten angesichts sich verändernder politischer und rechtlicher Rahmen hat die Kirchenleitung im Juli befürwortet. Die Synodalen haben den Flüchtlingsbeauftragten in den Kirchenkreisen und der Landeskirche nun für ihre Arbeit und die Weiterentwicklung von Schwerpunkten ausdrücklich gedankt.