Eindämmung der Corona-Pandemie: Tagung der Landessynode abgesagt
15. April 2020
Kiel. Die für Freitag und Sonnabend (17. und 18. April) in Lübeck-Travemünde geplante 6. Tagung der II. Landesssynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ist abgesagt. In einem Schreiben, das bereits vor Ostern fristgemäß an die 156 Mitglieder der Landessynode versandt wurde, hatte Präses Ulrike Hillmann vor dem Hintergrund der staatlichen Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie um Verständnis dafür gebeten.
Die Präses ermutigte die Mitglieder der Landessynode dazu, Beratungen synodaler Ausschüsse per Video- oder Telefonkonferenzen durchzuführen. Für die 6. Tagung geplante Vorlagen würden in folgende Synodentagungen aufgenommen werden.
Präses Ulrike Hillmann zu der Absage: „Um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, gelten für das öffentliche Leben nach wie vor Einschränkungen, die auch das kirchliche Leben betreffen. Daher war es unausweichlich, die in der Woche nach Ostern geplante 6. Tagung der Landessynode abzusagen. Die Kirchenleitung hat nach der Verfassung der Nordkirche die Möglichkeit, notwendige Eilentscheidungen zu treffen. Ich habe großes Vertrauen in das Landeskirchenamt und die von uns gewählte Kirchenleitung, dass diese Eilkompetenz mit Augenmaß genutzt werden wird.“
Nach Artikel 112 der Verfassung der Nordkirche kann die Kirchenleitung in dringenden Fällen Angelegenheiten, die ein Kirchengesetz erfordern, durch Gesetzesvertretende Rechtsverordnungen regeln, wenn die Landessynode nicht rechtzeitig einberufen werden kann. Der Beschluss der Kirchenleitung bedarf der Zustimmung der Mehrheit ihrer Mitglieder und ist dem Präsidium der Landessynode unverzüglich mitzuteilen.
Die Präses hebt zugleich hervor: „Mit Freude und Dankbarkeit nehme ich die Vielfalt der Ideen und die große Einsatzbereitschaft wahr, mit der in unserer Kirche auch in dieser Zeit der Beschränkungen sowohl digital als auch analog, in Wort und Tat die Botschaft von der Liebe Gottes zu allen Menschen verkündet wird – eine Botschaft, die Zuversicht gibt. Es entsteht Neues und Gutes in dieser Krisenzeit, was wir als Synode in der Zeit danach gerne aufnehmen werden. Bis dahin bleiben wir im Gebet verbunden und denken dabei insbesondere an die erkrankten Menschen und an alle, die in Medizin, öffentlicher Versorgung, in Politik und Verwaltung in dieser Zeit ganz besondere Verantwortung tragen.“
Ob die vom 24. bis 26. September 2020 geplante Tagung der Landessynode wie vorgesehen stattfinden kann, wird das Präsidium rechtzeitig beraten und die Mitglieder der Synode entsprechend informieren.