Festgottesdienst beim Landeserntedankfest MV in Stralsund
04. Oktober 2024
Stralsund. „Lobe den Herren“, heißt es im Festgottesdienst mit Bischof Tilman Jeremias in der Kirche St. Nikolai in Stralsund am Sonntag, 6. Oktober, um 10 Uhr zu Erntedank. Die Hansestadt ist Ausrichterin des 33. Landeserntedankfests MV, das kommendes Wochenende an zwei Tagen (5. und 6. Oktober) in der Altstadt gefeiert wird.
Wer Gott lobt, tut nicht so, als sei das Leben ein Ponyhof
Vor dem großen Festumzug am Sonntag feiern evangelische und katholische Gläubige gemeinsam einen Gottesdienst. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Matthias Pech singt der Bachchor der Nikolaikirche den Choral „Lobe den Herren“ (BWV 137). Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) sagt: „Wer 'Lobe den Herren' singt, tut nicht so, als sei das Leben ein Ponyhof. Mit dem Gotteslob beamen wir uns nicht aus einer manchmal schwer erträglichen Wirklichkeit."
Dankbarkeit ist eine Lebenshaltung
Bischof Jeremias weiter: "Gott loben heißt, alles aus seinen Händen zu nehmen, das Beschwerliche und Belastende ebenso wie das Erfreuliche und Beglückende. Dankbarkeit ist eine Lebenshaltung, die sogar durch das Schwere hindurch die liebende Handschrift Gottes zu erkennen vermag."
Nikolaikirche zu Erntedank umwerfend schön
Am Gottesdienst beteiligt sind der Stralsunder Propst Dr. Tobias Sarx, der Pastor der Nikolaikirche Albrecht Mantei und Johannes Schaan, leitender Pfarrer der katholische Pfarrei St. Bernhard. Pastor Albrecht Mantei freut sich auf den besonderen Gottesdienst: „Unsere Kirche hat eine ganz besondere Ausstattung. Wenn sie dann noch geschmückt ist, ist das einfach umwerfend – mit vielen schönen Erntegaben, den Erntekränzen, die unsere Gemeindeglieder gerne binden, und einer wunderbaren Erntekrone, die extra für den Gottesdienst angefertigt wird.“
Neues Gemeindezentrum: Sieger des Ideenwettbewerbs wird gekürt
Ein weiteres Highlight des Gottesdienstes: Das neue Bürger- und Gemeindezentrum der Kirchengemeinde für den Stadtteil Knieper auf dem Gelände des ehemaligen Plattenwerks bekommt einen Namen. In einem Ideenwettbewerb konnten Vorschläge eingereicht werden. Der Förderverein des Bauprojekts wird den Sieger küren. Der Preis: Ein Wochenende auf Hiddensee. Nach der Grundsteinlegung im Juli schreite der Bau rasant voran, erzählt der Pastor: „Im Februar soll Richtfest sein. Als Kirchengemeinde St. Nikolai freuen wir uns riesig darauf, Räume zu schaffen für Begegnungen und Kulturprojekte, für die Kinder- und Jugendarbeit und für Angebote für Senioren - in Kooperation mit sozialen Initiativen, mit Gruppen und Einrichtungen. “ Dass der Bedarf an solch einer Begegnungsstätte groß ist, merke er daran, dass schon einige Initiativen auf ihn zugekommen seien.
Ausblick
Am Sonntag, 6. Oktober, jährt sich der Bombenangriff auf Stralsund zum 80. Mal. Dem Angriff der alliierten Streitkräfte 1944 fielen damals geschätzt 800 Menschen zum Opfer, große Teile der Stadt wurden zerstört. Unter dem Motto „Wir ernten, was wir säen“ findet deshalb ein ökumenisches Versöhnungs- und Friedensgebet um 17 Uhr in der Marienkirche statt
