Roma-Vertreter spricht im Michel

Festgottesdienst zum Abschluss der Partnerkirchen-Konsultation

Festgottesdienst im Michel zum Abschluss der Partnerkirchen-Konsultation: Insgesamt 60 Delegierte aus den 32 weltweiten Partnerkirchen der evangelischen Nordkirche waren für zehn Tage zusammengekommen
Festgottesdienst im Michel zum Abschluss der Partnerkirchen-Konsultation: Insgesamt 60 Delegierte aus den 32 weltweiten Partnerkirchen der evangelischen Nordkirche waren für zehn Tage zusammengekommen© epd-Bild, Julia Fischer

21. September 2015 von Simone Viere, Julia Reiß

Hamburg. Der Protest der Roma-Gruppe im Hamburger Michel war auch Thema im Festgottesdienst zum Abschluss des Besuchs aller 32 Partnerkirchen der Nordkirche am Sonntagmorgen in der Hauptkirche. Drei Minuten Rederecht hatte die Gruppe bekommen, ein Sprecher appellierte: "Ich bitte Euch alle im Namen Gottes, uns zu helfen." Landesbischof Gerhard Ulrich sagte in seiner Predigt: "Ich fühle mit ihnen." Er forderte Behörden, Politiker und die Gesellschaft insgesamt zur Hilfe auf.

"Die äußersten Wellen der globalen Migration, die uns erreichen, sind keine Episode", sagte Ulrich. Sie würden unser Land verändern. "Die am meisten Bedürftigen sind heute Flüchtlinge", sagte der kenianische Bischof Zacharia Wachira Kahuthu in seiner Predigt. Die Partnerkirchen-Konsultation hatte zehn Tage lang unter dem Motto "Gemeinsam den Weg der Gerechtigkeit gehen" gestanden. Dass der Protest der Roma-Gruppe ausgerechnet in der Kirche des Abschlussgottesdienstes stattfand, machte das Thema umso aktueller und greifbarer.

Insgesamt 60 Delegierte aus den 32 weltweiten Partnerkirchen der evangelischen Nordkirche waren für zehn Tage zusammengekommen. Auf dem Programm stand neben den Themen Armut und Flüchtlinge auch die Klimagerechtigkeit, außerdem reisten die Vertreter zu verschiedenen Gemeinden der Nordkirche und informierten sich über konkrete Projekte. Die Gäste kamen unter anderem aus Tansania, dem Kongo, Südafrika, Kasachstan, Papua-Neuguinea, China und EU-Ländern.

Deklaration: Einsatz für Flüchtlinge und Kampf gegen Armut

Zum Abschluss der Kosultation verabschiedeten die Delegierten eine Deklaration. Darin benannten sie den Einsatz für Flüchtlinge und den Kampf gegen Armut als vordringliche Aufgaben der Kirche. Außerdem fordert das Kommuniqué konkrete Maßnahmen jeder Kirche zum Klimaschutz. Jede Vertretung wird das Papier nun in die eigenen Gremien einbringen. Adressat in der Nordkirche wird die Erste Kirchenleitung sein.

Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) überbrachte Grüße der drei Nordkirchen-Bundesländer. "Ich bin mir sicher, dass die Partnerkirchen-Konsultation viele Impulse gab, von denen vor allem die Hilfesuchenden profitieren werden", sagte sie in Vertretung für Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

2005 waren Delegierte aus den Partnerkirchen der damaligen Nordelbischen Kirche zuletzt zu einer Konsultation eingeladen worden. Im Zuge der Gründung der Nordkirche ist die Zahl der Partnerkirchen und Partnerdiözesen auf 32 gestiegen. Aus Mecklenburg-Vorpommern sind unter anderem Beziehungen nach Osteuropa, in die USA und nach Südafrika hinzugekommen.

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