Gottesdienst zum Buß- und Bettag mit Requiem
21. November 2018
Der Buß- und Bettag ist ein Tag der Besinnung und Umkehr. Und auch zum Nachdenken über gesellschaftliche Probleme. Gemeinsam mit dem Theater Lübeck gestalten Konfirmanden, Flüchtlingsbeauftragte und Kapitän Stefan Schmidt daher am 21. November einen Gottesdienst in der Lübecker Innenstadtkirche St. Jakobi mit besonderem Schwerpunktthema.
Schon seit fast zehn Jahren gibt es in St. Jakobi diesen Abendgottesdienst, in dem das Sterben von Menschen auf der Flucht im Mittelmeer und an den Grenzen Europas thematisiert wird. In diesem Jahr wirken auch Mitglieder des Theaterensemble Lübeck, Schülerinnen und Schüler des Johanneums zu Lübeck (Oberstufenchor und Symphonieorchester) mit Teilen aus dem Fauré-Requiem und mit Wortbeiträgen, der Künstler Andramik Baghdasanyam und Ethel Adnan mit.

Eine Frage der Gerechtigkeit
Der Gottesdienst beginnt am 21. November um 18 Uhr in St. Jakobi (Jakobikirchhof 3, 23552 Lübeck).
„Der Toten zu gedenken, ihre Würde und ihre Geschichten zu bewahren, ist nicht nur eine Frage der Seelsorge“, sagt Pastorin Elisabeth Hartmann-Runge, Flüchtlingsbeauftragte im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. „Es ist auch eine Frage nach Recht und Gerechtigkeit: Wenn wir über das Sterben nachdenken, müssen wir uns der Frage nach den Bedingungen des Lebens stellen.“ Diese Frage stellt sich laut sich laut Hartmann-Runge verschärft angesichts der Massentragödien, die kein gottgegebenes Schicksal sind, sondern Folge von Abwehr und Ausgrenzung.
Bitte um Frieden für die Toten
„Die Zahlen sind im hohen fünfstelligen Bereich“, so die Pastorin. „Als Zeitzeuginnen und Zeitzeugen müssen wir die komplexen politischen Zusammenhänge zu verstehen versuchen und für Überzeugungen einstehen.“ Das Requiem sei daher die Bitte um Frieden für die Toten. „Wir feiern es aber auch, um unsere Trauer, unsere Wut, unsere Verzweiflung und unseren Schmerz an Gott zu adressieren, in der Hoffnung, dass er Kraft und Mut schenkt, um bessere Lebens- und Schutzbedingungen zu gestalten“, sagt Hartmann-Runge über den Gottesdienst.