Neues Angebot: Mobil unterwegs zu jungen Eltern
20. Dezember 2021
Diakonie und Brücke haben gemeinsam mit dem Kreis Rendsburg-Eckernförde das „Baby Mobil“ gestartet. Es ist ein zusätzliches Angebot im Bereich „Frühe Hilfen“ für Familien und soll vor allem im ländlichen Raum zum Einsatz kommen.
Die Puppe Mariechen ist immer mit dabei. Sie soll unter anderem helfen, Ängste zu überwinden. Ängste davor, beim Neugeborenen etwas falsch zu machen. Die Babypuppe, so schwer und beweglich wie ein Säugling, fährt mit im „Baby Mobil“ des Diakonischen Werks des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde und der Brücke Rendsburg-Eckernförde e.V.
Unterstützung für Familien mit Babys und Kleinkindern
Die beiden Träger der Jugendhilfe sind bereits seit längerem aktiv in den Landes- und Bundesprogrammen Frühe Hilfen, zu dem nun mit dem „Baby Mobil“ ein neues Angebot gehört. Mit einem Elektroauto kommen zwei Mitarbeiterinnen auf Zuruf auf die Dörfer, um dort die jungen Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren zu unterstützen.
„Im Kreis Rendsburg-Eckernförde sind seit Jahren viele gut ausgebildete und erfahrene Fachkräfte im Bereich Frühe Hilfen im Einsatz“, sagt Thomas Voerste, Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie beim Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Niedrigschwellig, kostenlos und bedarfsgerecht
Es existierten Netzwerke und es gebe viele wohnortnahe Angebote für Eltern und ihre Kinder. Niedrigschwellig, kostenlos und bedarfsgerecht. Allerdings sei die Versorgung von Familien in strukturschwachen Gebieten bisher noch nicht zufriedenstellend gelöst, sagt Voerste.
Diese Lücke soll das „Baby Mobil“ schließen. Es kommt künftig vor allem im ländlichen Raum zum Einsatz, wenn es von Arztpraxen, Kindertagesstätten oder Beratungsstellen angefordert wird. „Das Mobil kommt dann zum Beispiel zu einem vereinbarten Termin zur Arztpraxis und kann die Familie vor Ort beraten und in Kooperation mit dem Ärzteteam überlegen, was die nächsten Schritte sein könnten“, erläutert Thomas Voerste.
Neues Angebot soll noch mehr Familien erreichen
Dies bedeute eine erhebliche Entlastung für die Praxen, denn eine psychologisch-soziale Unterstützung sei nicht deren Aufgabe, sagt Monika Wegener, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend & Familie beim Diakonischen Werk des Kirchenkreises. „Wir wollen mit dem Baby Mobil auch die Angebote der Frühen Hilfen bekannter machen, um noch mehr Familien zu erreichen“, sagt Britta Brumm, Bereichsleiterin Kinder-, Jugend- und Familienhilfe bei der Brücke.
Während die Diakonie sich dabei um den Süden des Kreises kümmert, ist die Brücke für den Norden verantwortlich. „Wir vermitteln aber auch untereinander, keiner muss Sorge haben, dass er die falschen Ansprechpartner anruft“, sagt Britta Brumm.
Babymassage sorgt für Entspannung
Eine der beiden Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen Sylvia Gerdes und Fenna Hansen setzen sich auf Anforderung von vor Ort ins Baby Mobil und fahren zu den Familien. Und nehmen Mariechen mit. Mit ihr können die Fachkräfte den Eltern vieles erklären. Zum Beispiel die Babymassage. „Das sorgt für Entspannung und Wohlbefinden auf allen Seiten“, sagt Fenna Hansen.
Erreichbar ist das Babymobil über die zentrale Nummer der Frühen Hilfen bei der Brücke 04331/132340, nördlicher Kreis oder über die Mobilnummer von Sylvia Gerdes 0162-3933102, südlicher Kreis.
Jetzt geht es den Kooperationspartnern zunächst darum, das Angebot kreisweit bekannt zu machen. „Wir können uns auch gut vorstellen, zu Veranstaltungen wie Kleiderbörsen zu kommen, wenn es die Corona-Lage wieder erlaubt“, sagt Monika Wegener.
Anmeldungen von Interessentinnen und Interessenten werden jetzt schon gerne entgegengenommen. Und natürlich können sich auch Eltern und solche die es bald werden an die Mitarbeiterinnen des Baby Mobils wenden. So früh wie nötig. Denn dafür sind die Frühen Hilfen da.