„Hoffnungshorizonte am Ende des Lebens“

Landesbischöfin unterstützt konstruktive Debatte über assistierten Suizid

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© Annelie Haack / Nordkirche

19. Mai 2022 von Michael Birgden

Schwerin/Lübeck. Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Nordkirche, hat zusammen mit den Diakonie-Landespastoren und den Diakonie-Vorständen der Nordkirche die Bedeutung einer konstruktiven Diskussion über „Assistierten Suizid“ betont. Am Rande der Diakonischen Konferenz der Nordkirche äußerten sie sich mit Blick auf die Orientierungsdebatte im Deutschen Bundestag am vergangenen Mittwoch und bekräftigten die nordkirchliche Position eines unterstützenden Dialogs.

Der im November 2021 gemeinsam von Nordkirche und den Diakonischen Werken Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein entwickelten Stellungnahme (siehe PDF im Anhang!) kommt dabei weiterhin große Bedeutung zu. „Assistierter Suizid“ soll, so die Haltung, kein Regelangebot sein. Vielmehr fordern Kirche und Diakonie dazu auf, Sterbewilligen, Angehörigen, behandelnden Ärztinnen und Betreuenden umfangreiche seelsorgerische und psychologische Beratung anzubieten. Auch sollen „die Tatsache der Begrenztheit und der Brüche des Lebens sowie der Sterblichkeit im gesellschaftlichen Diskurs präsent bleiben“, heißt es in dem Papier. Ausgelöst wurde die anhaltende Debatte durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020. Demnach verstößt das Verbot einer geschäftsmäßigen Förderung des Suizids gegen das Grundgesetz. Damit stärkten die Richter das Selbstbestimmungsrecht der Einzelnen in Bezug auf das eigene Sterben und forderten den Gesetzgeber auf, neue Regelungen zu finden.

In ihrem aus der digitalen Diskussionsreihe „Tiefenschärfe“ entstandenen Buch "Streitsache Assistierter Suizid – Perspektiven christlichen Handelns" hat Kühnbaum-Schmidt bereits im Februar zusammen mit Experten und Theologen Perspektiven erläutert. "Die vorliegenden Vorträge wollen in der Debatte zum assistierten Suizid zu einer christlich profilierten Meinungsbildung beitragen. Sie fördern ein differenziertes Verständnis dessen, was christliches Handeln im Horizont der Liebe des dreieinigen Gottes bedeutet", so Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Die diakonische Konferenz der Nordkirche kündigte an, dass sie die weitere politische Debatte mit Diskussionsveranstaltungen im Herbst begleiten werde.

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