"In diesen Stunden und Tagen gehen unsere Gedanken und Gebete nach Berlin"
21. Dezember 2016
Norddeutschlands Bischöfe haben zum Gebet für die Opfer des Anschlags in Berlin und für ihre Angehörigen aufgerufen. "In diesen Stunden und Tagen gehen unsere Gedanken und Gebete nach Berlin", betonte der Landesbischof der evangelischen Nordkirche, Gerhard Ulrich.
Der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße sagte: "Ich halte inne und denke an die getöteten Menschen in Berlin, an die Verletzten, an ihre Angehörigen und Freunde."
Die evangelische Hamburg-Lübecker Bischöfin Kirsten Fehrs rief zur Besonnenheit auf. "Der Tod so vieler Menschen macht uns unendlich traurig", sagte sie. "Wir sind erschüttert, dass ausgerechnet ein Weihnachtsmarkt das Ziel eines verbrecherischen Anschlages wurde." Die Bischöfin wies auf eine Bibelstelle hin: "Lasst euch nicht vom Bösen überwinden, sondern überwindet das Böse mit Gutem." Fehrs: "Daran wollen wir uns orientieren." Das heiße auch, besonnen zu bleiben. "Wir lassen uns vom Terror nicht gegeneinander aufhetzen", so die Theologin.
Offene Kirchen für Gedenken und Gebet
Landesbischof Ulrich verwies auf Kirchen, die für Gedenken und Gebet offenstehen. "Die bedrückende Stille, die uns mit den ersten Bildern vom Tatort übermittelt wurde, bringt Erschütterung und Entsetzen zum Ausdruck, die wir alle empfinden", sagte er. In diesen Tagen brauchten die Menschen Orte für Klage und stille Trauer. Ulrich wies auf Weihnachten hin: "Mitten in dieser Welt, mitten unter uns wird Gott Mensch - schwach, verletzlich, schutzbedürftig in dem Kind in der Krippe - und zugleich als Ruf zum Frieden und Licht der Hoffnung". Angst und Gewalt könnten überwunden werden.
Am Montagabend war ein Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefahren. Zwölf Menschen kamen ums Leben, 48 wurden zum Teil schwer verletzt.