Bugenhagenpreis geht an drei kirchliche Projekte
06. Juli 2018
Kino in der Kirche, eine Kiste mit religiösen Impulsen für den Kindergarten und gute Zutaten für die deutsch-polnische Verständigung – die von der Johannes-Bugenhagen-Stiftung ausgezeichneten kirchlichen Projekte fördern die Region und Menschen.
Unter dem Motto „Menschen bilden Gemeinde, Gemeinde bildet Menschen“ hatte die kirchliche Stiftung ihren vierten Wettbewerb ausgeschrieben. Die Johannes-Bugenhagen-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das kirchliche Leben in der Region zu fördern und unterstützt seit 2008 Projekte von Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen mit Fördermitteln. Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit verlieh als Vorsitzende der Stiftung bei einer Feier in der Greifswalder Christuskirche die Preise in Höhe von 500 Euro an die drei Preisträger. Damit verbunden ist eine Förderung der einzelnen Projekte von bis zu 3000 Euro.
Kreative Ideen zu den Themen Seelsorge, Verkündigung und Mission
„In der Spur ihres Namensgebers Bugenhagen haben die Wettbewerbe der Johannes-Bugenhagen-Stiftung in den vergangenen Jahren viele neue, kreative Ideen zu den Themen Seelsorge, Verkündigung und Mission angeregt“, so Abromeit. Für den pommerschen Reformator war Bildung die Voraussetzung dafür, als mündiger Christ zu leben.“ Daneben überreichte Abromeit noch Fördermittelbescheide zwischen 500 und 3.000 Euro an sieben weitere Projekte von der Musicalfreizeit für Kinder der Kirchengemeinde Groß Bisdorf bis hin zum Projekt „nebenan“ in Bergen-Rotensee der evangelischen Kirchengemeinde Bergen auf Rügen.
1. Preis: Kisten für die Kindergärten
Der erste Preis ging an das Seminar für kirchlichen Dienst (SKD) Greifswald in Kooperation mit dem Marienkindergarten, die Kisten für das Kindergartenjahr entwickelt haben. Sie unterstützen mit Ideen, Anregungen und Materialien die religionspädagogische Arbeit in Kindergärten. Dabei verfolgt man einen konsequent am Alltag der Kinder ausgerichteten Ansatz: „Religion im Kindergarten ist nichts Zusätzliches, was die Erzieherinnen und Erzieher den Kindern einfach überstülpen“, sagt Tim Bürger. „Sondern wir setzen bei den alltäglichen und den besonderen Erfahrungen der Kinder an und überlegen, welche Rituale diesen Alltag verstehbar machen und wie dieser Alltag für die Kinder religiös gedeutet werden kann.“
2. Preis: Ein Film für die deutsch-polnische Verständigung
Der polnische Filmemacher Michael Majerski arbeitet zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde St. Trinitatis Stettin daran, dass sich Deutsche und Polen besser verstehen – und erhält dafür den zweiten Preis.Majerski zeichnete er ein langes Gespräch mit dem in Hinterpommern geborenen Rudolf von Thadden kurz vor dessen Tod 2015 auf. Dessen Tante war die von den Nazis hingerichtete Widerstandskämpferin Elisabeth von Thadden, sein Vater war Gründer des Evangelischen Kirchentags. In dem zweisprachigen Film, der dank der Förderung durch die Bugenhagen-Stiftung zu Ende produziert werden konnte, geht es um die Verflechtung von Kirche und Politik sowie den Widerstand von Deutschen gegen das NS-Regime. Er soll nun in den evangelischen Gemeinden von Stettin bis Stolp gezeigt werden. Auch die Kirchengemeinde Penkun möchte den Film in ihre Bildungsarbeit integrieren.
3. Preis: Kino in der Kirche
In der Kirchengemeinde Lubmin-Wusterhusen gibt es dank des dritten Preises bald wieder ein eigenes Kino. Nicht mit Blockbustern, sondern mit tiefgründigeren Filmen. Da die Gemeinde mit der Petrikirche in Lubmin und künftig mit der Pfarrscheune in Wusterhusen über geeignete „Kino“-Räume verfügt, kamen sie auf die Idee, als Gemeinde Filmabende mit anschließender Möglichkeit zum Gespräch bei Getränken und Knabbereien anzubieten. In Kooperation mit der Kurverwaltung Lubmin will die Gemeinde zukünftig in der Ferienzeit auch Filme für Kinder zeigen – am 28. September geht es los.