Kirchen in Lübeck laden zu Lichterprozession zur Synagoge
15. November 2023
Solidarität mit Jüdinnen und Juden: Am Volkstrauertag, dem kommenden Sonntag, rufen christliche Kirchen in Lübeck zu einer Lichterprozession auf. Unter dem Motto "Menschlich verbunden" geht es ab 17 Uhr vom Schrangen zur Carlebach-Synagoge.
Lichterprozession am 19. November, 17 Uhr:
- Start: Schrangen in der Lübecker Altstadt
- Ende: Carlebach-Synagoge, St. Annenstraße 13
Organisiert wird die Aktion vom Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Lübeck. Nach den Terroranschlägen der Hamas vom 7. Oktober 2023 und der Welle von antisemitischen Demonstrationen und Aktionen weltweit soll so ein klares Zeichen der Solidarität gesetzt werden.
„Wir planen einen Gang durch die Innenstadt mit entzündeten Lichtern in Laternen zur Carlebach-Synagoge“, sagt Bettina Kiesbye, Ev. Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lübeck (GCJZ). Die Pastorin der Laurentius-Gemeinde hat die
Veranstaltung initiiert und wird auch die Abschlussworte an der Synagoge in der St.-Annen-Straße halten.
Wunsch nach Zeichen der Verbundenheit
Aus dem Archiv: Carlebach-Synagoge feierlich wiedereröffnet
„Das Massaker vom 7. Oktober erinnert an Pogrome, wie sie seit dem Mittelalter in Europa immer wieder von der aufgepeitschten Bevölkerung an ihren jüdischen Nachbarn verübt wurden“, sagt Bettina Kiesbye.
Es gebe daher ein starkes Bedürfnis zu einem gemeinsamen Zeichen der Verbundenheit mit Jüdinnen und Juden hier in Lübeck, in Israel und weltweit. Denn: Die Geiselhaft von mehr als 200 unschuldigen Menschen und der Terror der Hamas auch gegen die eigene Bevölkerung halten an.
Eine Gewöhnung darf es nicht geben, ebenso wenig wie eine Gewöhnung an den Krieg in der Ukraine. Es ist nie zu spät, unseren Schmerz über das Leid der Israelis und der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza zum Ausdruck zu bringen und zu einem Ende der Gewalt und zur Freilassung aller Geiseln aufzurufen.
Zum Abschluss Lichterkette vor der Synagoge
Mitglieder des Posaunenchores der Laurentius-Gemeinde werden die Aktion musikalisch begleiten. Bettina Kiesbye hofft, dass sich möglichst viele Menschen der Kundgebung und der Lichtprozession anschließen werden.
Am Zaun vor der Synagoge wird zum Abschluss eine Lichterkette gebildet als kleines Zeichen der Hoffnung und der Anteilnahme.
Offene Flammen sind bei der Veranstaltung aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.