Auf Kundgebungen „Nie wieder ist jetzt!“

Landesbischöfin: Demonstrierenden demonstrativ zur Seite stehen

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.                               Foto: Nordkirche/Thomas Müller
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Foto: Nordkirche/Thomas Müller

21. Februar 2024 von Dieter Schulz

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat angeregt, dass Partnergemeinden innerhalb der Nordkirche bei Demonstrationen gegen Rechtsradikalismus sich jeweils vor Ort unterstützen.

Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt hat zur weiteren aktiven Unterstützung für Kundgebungen für Demokratie und Menschenwürde und gegen Rechtradikalismus und Rassismus aufgerufen. „Als Landesbischöfin unserer Evangelisch-Lutherischen Nordkirche sage ich klar und deutlich: Alle Menschen sind gleichermaßen Gottes Geschöpfe. Ihnen allen kommen gleiche Würde und gleiche Rechte zu. Christlicher Glaube lässt deshalb für Rechtsextremismus und Rassismus, für Antisemitismus und Ausgrenzung keinen Platz! Als Christenmenschen sind wir Teil einer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft und in genauso einer Gesellschaft wollen wir friedlich zusammenleben“, erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Aktiv für Demokratie einzustehen

Wichtig sei jetzt, aktiv für Demokratie einzustehen und sich für sie zu engagieren, so die Landesbischöfin. „Wohin es führt, wenn die Menschenwürde und -rechte verachtende Diktaturen an die Macht streben und ihnen kein Einhalt geboten wird, wurde in der deutschen Geschichte im Nationalsozialismus schmerzhaft und mit fürchterlichen Folgen deutlich. Und wir sehen es gegenwärtig in der Verfolgung und Ermordung von Oppositionellen, die demokratische Rechte und Meinungsfreiheit einfordern, in Russland und dessen brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.“

Partnergemeinden sollen sich gegenseitig unterstützen

Die Landesbischöfin sehe bei den gegenwärtigen Demonstrationen in ganz Deutschland mit besonderem Respekt auf Orte, in denen Demonstrierende durch ihre öffentliche Sichtbarkeit besonders im Fokus stehen und sich teilweise durch rechtsextreme Gegendemonstranten bedroht fühlten. „Ich fordere dazu auf, die dort Engagierten aktiv zu unterstützen, und an den Demonstrationen vor Ort teilzunehmen. Gerade in unserer Ost und West verbindenden Nordkirche könnte das Engagement für Demokratie und Menschenwürde ein Anlass sein, frühere Ost-West-Partnerschaften neu zu beleben und sich beispielsweise durch Besuche an Kundgebungstagen im Engagement für Demokratie gegenseitig zu unterstützen.“, erklärte die Leitende Geistliche der Nordkirche. „Fahren Sie zu den Kundgebungen Ihrer Partnergemeinde, stärken Sie mit Ihrer Teilnahme insbesondere den Demonstrierenden in den kleineren Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern den Rücken. Zeigen Sie allen, die sich für Demokratie engagieren, dass sie nicht alleinstehen“, appellierte die Landesbischöfin.    

Landesbischöfin spricht auf Kundgebung am 2. März 2024 in Grevesmühlen

Die Landesbischöfin lebt selbst in Schwerin und hatte dort auf der Demonstration am 23. Januar zu den rund 2500 Teilnehmenden gesprochen. Sie wird an der Demonstration und der anschließenden Kundgebung in Grevesmühlen unter dem Motto „Für Toleranz und Vielfalt – Unser Grundgesetz ist unantastbar! Nie wieder ist jetzt!“ am 2. März 2024 teilnehmen.  

Haltung zeigen - jeden Tag und überall, wo es nötig ist

Kristina Kühnbaum-Schmidt nannte die zahlreichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Rassismus ein ermutigendes Zeichen. „Wir setzen uns ein für eine freie, eine offene und vielfältige Gesellschaft! Wir treten rechtsextremen Bewegungen und Parteien, wir treten faschistischen Ideologien und völkischem Gedankengut entschieden entgegen!“, so die Landesbischöfin. „Lasst uns das zeigen - immer wieder, täglich, in unserem Alltag, am Arbeitsplatz, im Freundeskreis, im Sportverein, in der Familie, an den Wahlurnen, im gesellschaftlichen Engagement und Ehrenamt - überall, wo es nötig ist.“

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