Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Zerstörung des Gotischen Viertels in Wismar

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: „Erinnerung verpflichtet – zum Frieden, zur Demokratie, zur Mitmenschlichkeit“

Mahnte zum 80. Jahrestag der Zerstörung des Gotischen Viertels in Wismar zu Verantwortung, Empathie und Einsatz für den Frieden: Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.  Foto: Theresa Lange / Nordkirche
Mahnte zum 80. Jahrestag der Zerstörung des Gotischen Viertels in Wismar zu Verantwortung, Empathie und Einsatz für den Frieden: Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Foto: Theresa Lange / Nordkirche

11. April 2025 von Dieter Schulz

Zum 80. Jahrestag der Zerstörung des Gotischen Viertels in Wismar mahnt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zu Verantwortung, Empathie und Einsatz für den Frieden. Erinnerung dürfe nicht enden – gerade in Zeiten wachsender Unsicherheit und neuer Kriege.

Zum Gedenken an die Bombardierung Wismars am 14. April 1945 und die Zerstörung des Gotischen Viertels der Hansestadt hat die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, dazu aufgerufen, das Erinnern lebendig zu halten – nicht als bloßen Rückblick, sondern als Mahnung und Auftrag. „Mögen wir im Gedenken an die Vergangenheit unsere Verantwortung für Gegenwart und Zukunft beständig wahrnehmen“, so die Leitende Geistliche der Nordkirche in ihrem Grußwort auf der Gedenkveranstaltung in der Wismarer St.-Georgen-Kirche.

Zeichen den Schmerz der Erinnerung und gleichzeitig für Hoffnung

Kristina Kühnbaum-Schmidt erinnerte an die zerstörte Stadtlandschaft Wismars, die für Leid und Verlust, aber auch für Hoffnung und Neubeginn stehe. Insbesondere die wiederaufgebaute Georgen-Kirche sei ein Zeichen „für das Gedenken, den Schmerz der Erinnerung und gleichzeitig für Hoffnung, neue Anfänge und den Wiederaufbau. Dass wir hier sind, ist Ausdruck unseres gemeinsamen Bewusstseins: für die Geschichte, für unsere Verantwortung in der Gegenwart und für die Zukunft und für Erinnern und Gedenken“, so die Landesbischöfin. Sie hob in ihren Worten hervor, wie wichtig die Fähigkeit zur Empathie ist und die Bereitschaft, „den Schmerz anderer Menschen zu teilen, sich mitfühlend zu erinnern.“

Erinnerung ist mehr als historisches Wissen

„Die Aufgabe, auch der grausamen und fassungslos machenden Kapitel unserer Geschichte zu gedenken, insbesondere derer, die mit Schuld und Verantwortung für großes Leid, für Tod und Gewalt verbunden sind, bleibt – gerade für uns als Kirche. Denn wir glauben an einen Gott, der sich nach biblischem Zeugnis seiner Schöpfung und seiner Menschheit erinnert, der gedenkt – und der für alle Menschen Versöhnung, Frieden und Hoffnung will. Und wir erinnern tröstlich auch daran, dass es weltweit Menschen gab und gibt, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen“, betonte Kristina Kühnbaum-Schmidt. „Gottes Erbarmen, an jedem Morgen neu, ermutigt auch uns, jeden Tag neu nach Versöhnung, Frieden und neuen Anfängen zu suchen“, so die Landesbischöfin.

Friedensauftrag in einer verletzlichen Welt

Gerade angesichts des gegenwärtigen Krieges in Europa mahnte Kühnbaum-Schmidt zum entschlossenen Handeln für Demokratie und ein friedliches Miteinander in unserem Land und in Europa. „Wir alle brauchen unsere Demokratie – aber unsere Demokratie braucht auch uns!“, erklärte sie vor den Gästen der Gedenkveranstaltung. Die Botschaft des Gedenkens müsse auch heute spürbar bleiben. „Empathie bewahrt uns vor Gleichgültigkeit und führt uns zu Mitgefühl, Solidarität und Verantwortung“, appellierte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Aus dem Gedenken an die Vergangenheit erwachse die Verantwortung für Gegenwart und Zukunft, erklärte sie. Die Landesbischöfin würdigte insbesondere das Engagement und die kreativen Ideen der Schülerinnen und Schüler des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums an der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung und beendete ihre Ansprache mit einem Bibelwort: „Und Gott gebe seinen Segen dazu, wenn wir ihn täglich neu bitten: ‚Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens!‘“  (Lukas 1,79) 

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