Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratuliert jüdischen Gemeinden zum Neujahrsfest Rosch Haschana
01. Oktober 2024
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratuliert zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana und betont Solidarität mit jüdischen Gemeinden. Sie ruft zu einem klaren Bekenntnis gegen Antisemitismus und zur Stärkung nachbarschaftlicher Beziehungen auf.
Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt hat den Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft zum heute Abend (2. Oktober 2024) beginnenden Neujahrsfest Rosch Haschana die herzlichen Grüße und Segenswünsche persönlich und im Namen der Nordkirche übermittelt. In einem persönlichen Brief drückte sie ihre Solidarität angesichts der Herausforderungen aus, denen die jüdische Gemeinschaft aktuell in Deutschland begegnet.
Schmerzhafte Erinnerungen an die Terrorangriffe vom 7. Oktober
Die Landesbischöfin verwies auf die schmerzhaften Erinnerungen an die Terrorangriffe vom 7. Oktober in Israel, die nicht nur in Israel, sondern auch weltweit tiefe Spuren hinterlassen haben. „Dieses Datum, welches sich auf ewig in das Gedächtnis nicht nur der jüdischen Gemeinschaft weltweit eingebrannt hat, jährt sich kurz nach dem Neujahrsfest zum ersten Mal. Und noch immer sind über 100 Geiseln in der Hand der Hamas. Wir gedenken der Opfer, der Männer, Frauen und Kinder und wir beten für die Freilassung aller israelischen und ausländischen Geiseln“, so Kühnbaum-Schmidt.
„Möge nach Dunkelheit wieder Hoffnung kommen“
Besonders ging sie sie auf die zunehmende Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland ein, die das Sicherheitsgefühl vieler jüdischer Mitbürger erschüttern. Die Landesbischöfin bekräftigte das klare Bekenntnis der Nordkirche, jeglicher Form von Antisemitismus und Judenfeindlichkeit entgegenzutreten. „Als Kirche sehen wir uns aufgerufen, unsere Stimme noch deutlicher gegen jede Form von Antisemitismus und Judenfeindschaft zu erheben“, erklärte Kühnbaum-Schmidt. Zum Abschluss ihres Schreibens unterstrich sie die Bedeutung des jüdischen Lebens in Norddeutschland und äußerte ihre Hoffnung, dass die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen christlichen und jüdischen Gemeinden auch in schwierigen Zeiten Bestand haben. „Möge nach Dunkelheit wieder Hoffnung kommen!“, fügte die Landesbischöfin hinzu und wünschte den jüdischen Gemeinden ein glückliches, gutes und süßes Neues Jahr.
Hintergrund: Rosch Haschana
Am Neujahrsfest Rosch Haschana, was so viel bedeutet wie „Haupt des Jahres", feiern jüdische Gläubige auch die Erschaffung der Welt. Aus diesem Grund wird Rosch Haschana auch als Tag des göttlichen Gerichts bezeichnet. Viele Gläubige nutzen die Gelegenheit, um auf ihr Leben und ihr Tun im vergangenen Jahr zurückzublicken. Gleichzeitig fassen sie Vorsätze für das neue Jahr – allen voran, Gutes zu tun.
Das Jahr „Null" ist nach jüdischem Glauben das Jahr, an dem Gott die Welt erschuf. Nach dem weltlichen Kalender war das vor 5784 Jahren, 3762 Jahre vor Christi Geburt. Mit dem heute beginnenden Neujahrsfest Rosch Haschana beginnt das Jahr 5785. Das Fest dauert bis Freitagabend (4. Oktober 2024).