Ernährung und Frieden als globale Herausforderungen im Licht des Glaubens

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: „Kriege säen regelrecht Hunger“

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© S. Hübner/Nordkirche

19. Januar 2025 von Dieter Schulz

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt betonte im Rundfunkgottesdienst zur Grünen Woche in Berlin die enge Verbindung zwischen Ernährungssicherheit und Frieden. Sie warnte: „Kriege säen regelrecht Hunger“, da Konflikte Felder zerstören und Menschen zur Flucht zwingen.

In ihrer Predigt am heutigen Sonntag (19. Januar 2025) im Rundfunkgottesdienst anlässlich der Grünen Woche in Berlin hat die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt die zentrale Verbindung von Ernährung und Frieden hervorgehoben. „Kriege säen regelrecht Hunger“, betonte die Landesbischöfin, die auch Beauftragte für Schöpfungsverantwortung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. „Denn in Kriegen werden Felder und Transportwege zerstört, Ernten und Lagerstätten vernichtet. Menschen, die als Soldaten eingezogen werden, fehlen nicht nur ihren Angehörigen, sondern auch bei der Herstellung von Nahrungsmitteln.  Krieg ist eine der Hauptursachen von Hungersnöten. Und selbst wenn ein Krieg beendet ist - oft bleibt der Hunger.“

„Nahrung sichern, Frieden stiften“

Ein zentrales Thema des Gottesdienstes unter dem Titel „Nahrung sichern, Frieden stiften“ war die globale Ernährungssicherheit. Dabei erinnerte Kristina Kühnbaum-Schmidt an die biblische Aufforderung des Propheten Jesaja: „Brich dem Hungrigen dein Brot.“ Sie erklärte: „Wir Menschen sind immer wieder abhängig von der Güte, dem Wohlwollen, der Unterstützung und Liebe anderer Menschen. Nicht nur, wenn wir in Not sind, aber dann besonders. Und weil wir voneinander abhängig sind, sind wir auch füreinander verantwortlich“

Das Licht, das wir für andere entzünden, scheint auch in unser Leben

Die Landesbischöfin appellierte außerdem in ihrer Predigt: „Hilfe ist keine Einbahnstraße. Wenn wir uns anderen zuwenden, ihr Leben mit unserer Hilfe hell machen, wird damit auch unser Leben heller. Das Licht, das wir für andere entzünden, scheint auch in unser Leben.“ Möglichkeiten dafür gäbe es genug, so die Leitende Geistliche der Nordkirche und nante Ressourcen schonen, fairen Handel fördern und die Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden. „Wer nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere in Not, für das Leben auf dieser Erde Verantwortung übernimmt, dem verspricht Gott: Dein Licht wird hervorbrechen wie der Morgen… dein Licht wird in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein, wie der Mittag“, so die Landesbischöfin, die damit eindrücklich für die Verbindung von Glauben, Verantwortung und dem gemeinsamen Einsatz für eine gerechte Welt warb.

Die Beteiligten am Gottesdienst

Ihre Dialogpredigt der Landesbischöfin hielt die Landesbischöfin gemeinsam mit Johannes Funke, Tierwirt und Mitglied des Brandenburger Landtags. Die Liturgie gestalteten Generalsuperintendent Kristóf Bálint, Sprengel Potsdam, und Pfarrerin Dr. Sarah-Magdalena Kingreen, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die Fürbitten hielten u.a. Gerald Dohme, Stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bettina Locklair, Katholische Landvolkbewegung Deutschland, und Franziska Ullrich, Heimvolkshochschule am Seddiner See. Die Orgel spielte Sebastian Heindl.

 

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