Bericht vor der Landessynode der Nordkirche in Travemünde

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt: „Resilienz stärken und als trostbedürftige Wesen leben im Horizont der Zukunft Gottes“

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt am Rednerpult beim Bericht vor der Landessynode
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt am Rednerpult beim Bericht vor der Landessynode © Hübner, Nordkirche

15. September 2022 von Annelie Haack-Birgden

Travemünde. Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt hat auf der 14. Tagung der II. Landessynode in Travemünde ihren Bericht vorgestellt.

„…mit unaussprechlichem Seufzen“ (Röm 8,26) - Zum Trost des Glaubens in trostbedürftiger Zeit“, unter diesen Titel stellt Kristina Kühnbaum-Schmidt in diesem Jahr ihren Bericht als Landesbischöfin. Darin legt sie den Fokus auf die gegenwärtigen Krisen: Corona-, Klima-, Energie-, und weltweite Nahrungsmittelkrise. Um angesichts dieser vielfältigen Krisen hoffnungsvoll Zukunft gestalten zu können, sollten aus Sicht der Landesbischöfin Hoffnung und Resilienz - Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit -  gestärkt werden. Das bedeute nicht, in  ständiger Alarmbereitschaft zu sein, sondern „vielfältige Lern- und Austauschmöglichkeiten sowie Kooperation mit anderen zu suchen, um Krisen gemeinsam zu bestehen“.

Im Blick auf den Zukunftsprozess der Nordkirche sagte Kühnbaum-Schmidt: „Es geht dabei auch darum, wie wir uns verändern, um fortzubestehen - damit wir weiter unserem Auftrag der Kommunikation des Evangeliums nachkommen können.“ 

Bei vielen Menschen, sagte die Landesbischöfin weiter, nehme sie eine große Sehnsucht wahr, „nach Trost, nach Verständnis, Solidarität und nach Lust und Liebe zum Leben, zu einem Leben in der Fülle dessen, was Gott uns schenkt und freigiebig mit uns teilt. Als trostbedürftige und zum Trösten befähigte Wesen können wir Sorgen und Schmerz miteinander und mit anderen teilen, sie erträglicher machen“.

Aufgabe von Christen und der Kirche sei es, eine solche Haltung des Trostes und der Hoffnung konkret erfahrbar zu machen, z.B. durch Förderung einer „Kultur der Fürsorge und des Aufeinander-Achtens, einer Kultur, die die Verletzlichkeit allen Lebens, der Menschen wie unseres Planeten, nicht verdrängt, sondern akzeptiert.“

So könnten Menschen die Folgen der gegenwärtigen Krisen „gemeinsam tragen und gemeinsam einander erträglich machen. Mit finanzieller Entlastung vor allen anderen für die, deren finanzielle Ressourcen bereits jetzt, schon vor dem Winter, aufgebraucht sind. Mit nicht nachlassender Unterstützung für die, die wöchentlich neu bei den Tafeln anstehen, um angemessen und genug zu essen zu haben“.

Weitere Informationen und den kompletten Bericht der Landesbischöfin finden Sie hier

In ihrem einfühlsamen und seelsorglich konnotierten Bericht ermutigte die Landesbischöfin die Synodalenauch dazu, in ihrem Leben und Handeln der Kraft des Heiligen Geistes zu vertrauen: „Gottes Geist wird in der Tradition des christlichen Glaubens der Tröster genannt, nicht zuletzt deshalb, weil er Kommunikationskanäle offen hält, und sollten sie zeitweise auch nur zur Weitergabe von unaussprechlichem Seufzen genutzt werden. Kommunikationskanäle zwischen Gott und Mensch, Kommunikationskanäle zwischen Menschen. Wo aber Kommunikationskanäle offen gehalten werden, kann Gespräch entstehen. Und aus Gespräch immer wieder neu Gemeinschaft und Verbindung.“ 

Die Landessynode der Nordkirche tagt noch bis Sonnabend (17. September) in Travemünde.
 

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