Landessynode beschließt Haushalt 2023
18. November 2022
Travemünde. „Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen,“ mit diesem Zitat von Dieter Hildebrandt schloss Michael Rapp, Vorsitzender des Finanzausschusses der Nordkirche, seine Stellungnahme zum Haushaltsplan der Nordkirche für das Jahr 2023.
Mit dem Haushalt 2023 beschäftigten sich die Synodalen an ihrem zweiten Sitzungstag. Am heutigen Vormittag (18.11.2022) wurde der Haushalt mit großer Mehrheit beschlossen.
Für 2023 rechnet die Nordkirche mit 530 Millionen Euro an Kirchensteuereinnahmen. Das ist ein Plus von etwa 25 Millionen Euro gegenüber dem zurückliegenden Haushaltsjahr 2022, erläuterte Malte Schlünz, Mitglied der Kirchenleitung, bei seiner Einbringung des Haushalts. Damit bewegt es sich fast wieder auf dem Niveau wie vor Corona. „Zuerst stieg das Kirchensteuernettoeinkommen kontinuierlich an – von 408 Millionen Euro im Nordkirchengründungsjahr 2012, auf 536 Millionen Euro im Jahr 2019. Dann hat sich die Corona-Krise in den letzten beiden Jahren bemerkbar gemacht, glücklicherweise weniger stark als befürchtet. So ist nach einem kleinen Einbruch im Jahr 2020, bereits in 2021 das Vorkrisenniveau nahezu wieder erreicht worden.“
Höhere Ausgaben eingeplant
Trotz der guten Aussichten ist Vorsicht bei der Planung geboten, so Malte Schlünz: „Angesichts der aktuell hohen und voraussichtlich noch länger andauernden Inflationsraten ist mit deutlich steigenden Personal- und Sachkosten zu rechnen. Auch bei den Energiepreisen wird es trotz der nun vereinbarten Gas- und Strompreisdeckelung keine Rückkehr zum alten Niveau geben und die Unsicherheit wird weiter anhalten. Die Rezessionserwartungen für Deutschland stimmen zudem für die Einnahmenseite nicht allzu optimistisch, vom anhaltenden Mitgliederschwund ganz abgesehen.“
Klimaschutz als Herausforderung
Neu aufgenommen wurden, auch wenn es kein wirklich neues Thema ist, die Herausforderungen, die mit dem Klimaschutz verbunden sind. Ein wesentlicher Punkt beim Klimaschutz ist der landeskirchliche Gebäudebestand. „Wir müssen uns der Frage stellen, wie wir als Landeskirche unsere nordkirchenweiten Ziele des Klimaschutzplanes erreichen. Es ist klar, dass dies insbesondere durch Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, sowie durch Bestandsverkleinerung erreicht werden kann. Da wir auf landeskirchlicher Ebene davon ausgehen, dass wir noch viele unserer im Bestand befindlichen Gebäude weiterhin benötigen, wird das Ziel der Klimaneutralität vor allem kostenintensiv,“ so Malte Schlünz.
Die Kirchenkreise sollen in diesem Jahr rd. 334 Mio € (2022: 295,6 Mio. €), die Landeskirche rd. 76,8 Mio. € erhalten. Davon entfallen auf die sieben Hauptbereiche der Nordkirche, in denen die landeskirchlichen Dienste und Werke geordnet sind, 41,8 Millionen Euro (2022: 37,5 Mio. Euro). Der Bereich Leitung und Verwaltung (Landessynode, Landeskirchenamt, Kirchenleitung, Rechnungsprüfungsamt) hat einen Bedarf von 33,5 Millionen Euro (2022: 32,1 Mio. Euro).