Landessynode der Nordkirche beginnt mit feierlichem Gottesdienst
20. Februar 2025
Zum Auftakt der konstituierenden Sitzung der III. Landessynode der Nordkirche betont Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt in ihrer Predigt beim Gottesdienst zur Verpflichtung der Synodalen die Verantwortung der Kirche für Demokratie, Menschenwürde und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Jahreslosung „Prüft alles, das Gute behaltet!“ gibt Orientierung.
Mehr erfahren über die Landessynode auf unserem Portal: Berichte, Beschlüsse, Protokolle
Lübeck-Travemünde/Schwerin (dds). Mit einem feierlichen Gottesdienst begann am 20. Februar 2025 in Lübeck-Travemünde die konstituierende Sitzung der III. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt verpflichtete die Synodalen und betonte in ihrer Predigt die christliche Verantwortung für eine demokratische Gesellschaft, in der Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt im Mittelpunkt stehen.
Kirche steht für Demokratie und Menschenwürde
Positionen, Orientierung und Material in unserem Dossier "Demokratie stärken und als Kirche Haltung zeigen"
Angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen und mit Blick auf die Bundestagwahl am kommenden Sonntag rief die Landesbischöfin zu klarem Engagement für Demokratie auf: „Als Kirche jedenfalls stehen wir klar für eine demokratische Gesellschaft, in der Menschenwürde, Nächstenliebe, Vielfalt und Toleranz im Mittelpunkt stehen – und das mit klarem Verstand und weitem Herzen!“
Zugleich betonte die Leitende Geistliche der Nordkirche:
Und ebenso klar ist: Wenn Menschen, die sich friedlich einsetzen für Demokratie und Menschenwürde, mit Drohungen welcher Art auch immer, eingeschüchtert und mundtot gemacht werden sollen, stehen wir fest und entschieden an ihrer Seite.
Auftrag des Evangeliums
Kristina Kühnbaum-Schmidt erklärte vor den neugewählten Synodalen, dass Christinnen und Christen unabhängig von Parteizielen aus dem Auftrag des Evangeliums heraus handeln und Position beziehen.
„Wir sind und bleiben zutiefst solidarisch mit allen, die sich mutig und friedlich gegen Hass und Hetze einsetzen. Das alles nicht aus parteipolitischen Erwägungen. Sondern weil es unser Auftrag ist, öffentlich sichtbar und hörbar für die menschenliebende Botschaft des Evangeliums einzutreten, für ein vielfältiges Zusammenleben in Nächstenliebe, gegenseitigem Respekt und Toleranz, für Versöhnung, Frieden, Barmherzigkeit“, so die Landesbischöfin.
Jahreslosung als Orientierung
Mit Blick auf die Arbeit der neuen Landessynode nahm Kristina Kühnbaum-Schmidt die Jahreslosung „Prüft alles, das Gute behaltet!“ (1. Thessalonicherbrief 5,21) als Leitwort. Sie ermutigte die Synodalen, diese Haltung in ihre Beratungen einzubringen.
Kriterium dabei ist immer die Orientierung an Christus, der die Hingabe und Konzentration auf das Gute für uns geradezu verkörpert.
"Wer sich von Christus her selbst orientieren lässt, versteht schnell, was damit eindeutig keine Richtschnur ist: für sich selbst und „best Friends“ das Beste herauszuholen. Kein „me first“ also, in welcher Form auch immer“, so die Landesbischöfin in ihrer Predigt.
Zentrale Themen der neuen Synode
Kristina Kühnbaum-Schmidt verwies auf wichtige Themen der neuen Legislatur: die Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt, den Zukunftsprozess der Nordkirche mit Fragen der Finanzstrategie, Digitalstrategie und Klimaschutzziele sowie die Bedeutung synodaler Debatten für das gesellschaftliche Miteinander.
Dabei hob sie an die Synodalen adressiert hervor, dass die Synode eine evangelisch geprägte Form demokratischen Miteinanders lebt: „Sie alle haben ganz unterschiedliche Lebenserfahrungen und Kompetenzen. Sie kommen als ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende unterschiedlicher Generationen gleichberechtigt zusammen, diskutieren aktuelle Fragen von Kirche und Gesellschaft aus evangelischer Perspektive, ringen um gemeinsame Positionen – und finden sie!“
Verantwortung mit Gottvertrauen übernehmen
Abschließend dankte die Landesbischöfin den Synodalen für ihr Engagement und rief dazu auf, die Kirche mit Gottvertrauen, Klarheit und Besonnenheit zu gestalten:
Wunderbar, dass Sie da sind! Wunderbar, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen, und dafür sorgen, dass wir als Kirche und Diakonie weiterhin an der Seite und für die Menschen in Norddeutschland da sein werden!