Landessynode unter Corona-Bedingungen
18. September 2020
Plexiglasscheiben, Sicherheitsabstände und auf jedem Tisch Desinfektionsmittel - Corona hat derzeit alles fest im Griff, auch die Landessynode der Nordkirche, die vom 24. bis 26. September in Lübeck-Travemünde tagt. Die Synode soll nach aktuellem Stand als Präsenzveranstaltung stattfinden.
"Sollten die Zahlen noch einmal dramatisch steigen oder sich die Vorgaben ändern, wird das Synoden-Präsidium darauf reagieren", sagte Kirchensprecherin Maren Warnecke.
Tagung mit Abstand
Getagt wird wie sonst auch im Maritim-Hotel in Lübeck-Travemünde. Allerdings wird der große Plenarsaal anders aussehen: "Die Synodalen sitzen alle mit 1,50 Meter Abstand in alle Richtungen. Die Mitglieder der Kirchenleitung und des Präsidiums sitzen enger zusammen, dafür mit Plexiglas-Trennscheiben zur Seite und nach vorn", so Warnecke. Im Saal und auf der Empore gibt es eine feste Sitzordnung. Pressevertreter, Referenten und Techniker müssen angemeldet sein und bekommen einen festen Platz zugewiesen.
Desinfektionsmittel und Durchlüften
Auf jedem Tisch werden Desinfektionsmittel bereitstehen, nach jeder Stunde wird zum Durchlüften Pause gemacht. Der Gottesdienst soll nicht wie sonst im Brügmanngarten an der Strandpromenade stattfinden, sondern als Andacht im Plenarsaal. Alle Teilnehmer und Besucher müssen zudem einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Mittel- und langfristig sei geplant, dass mit Blick auf finanzielle Herausforderungen eine von drei jährlichen Nordkirchen-Synoden digital stattfindet. Mit der technischen Umsetzung sind IT-Fachleute beschäftigt. Auch juristische Fragen seien noch zu klären - etwa zum Problem der offenen und geheimen digitalen Abstimmung.
Kirchensteuereinnahmen sind großes Thema
Doch das Virus tangiert nicht nur die Organisation, sondern auch die Inhalte. Eines der großen Themen sind die Finanzen - und wie mit den sinkenden Kirchensteuereinnahmen wegen der Pandemie umzugehen ist. Erste Maßnahmen wie ein Stellenbesetzungs- und Beförderungsstopp laufen bereits seit dem Frühjahr. Jetzt gehe es mit Blick auf den Haushalt 2021 um die zweite Stufe notwendiger Maßnahmen, sagte Warnecke.
Mitgliederentwicklung und Bericht der Landesbischöfin stehen auf der Tagesordnung
Auch bei der Diskussion über die Freiburger Studie und ihre Prognosen zur Mitgliederentwicklung spielt Corona eine Rolle. Denn das Virus beschleunigt derzeit die Entwicklung, dass der Kirche weniger Mittel zur Verfügung stehen. Weiter auf der Tagesordnung stehen der Bericht von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, der Bericht der Kirchenleitung und der Bericht von Bischof Tilman Jeremias aus dem Sprengel Mecklenburg und Pommern. Außerdem wollen sich die Synodalen mit dem Gesetz zur Kirchengemeinderatswahl am 1. Adventssonntag 2022 beschäftigen.
Auf www.nordkirche.de können Interessierte die Tagung verfolgen. Hier werden Updates, kurze Statements, Auszüge aus Reden und andere Eindrücke geteilt.