Ostdeutsche Bischöfe: Kirche steht ein für unsere Demokratie, unser Land, unser vielfältiges Leben
18. Januar 2024
Die Landesbischöfin und die Landesbischöfe der ostdeutschen Landeskirchen haben in Schwerin Forderungen nach einer Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund klar und entschieden zurückgewiesen.
Das diesjährige Treffen der Landesbischöfin und der Landesbischöfe der ostdeutschen Landeskirchen fand vom 17. bis zum 18. Januar 2024 auf Einladung der Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt in Schwerin statt. Der Einladung gefolgt waren der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz, der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, der Landesbischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Dr. Christian Stäblein, und der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, Tilman Jeremias. Im Mittelpunkt des zweitägigen Treffens stand unter anderem der Austausch der Bischöfin und der Bischöfe über die Situation der Landeskirchen in Ostdeutschland sowie die Lage vor den kommenden Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen in diesem Jahr.
Alle Menschen sind gleichermaßen Gottes Geschöpfe
Einig waren sich die Bischöfin und die Bischöfe in ihrer großen Sorge vor dem immer stärkeren Zuspruch für rechtsextreme Parolen und Positionen. Daher begrüßten sie die wachsende Anzahl von Gegendemonstrationen wie zuletzt in Schwerin, Rostock, Potsdam, Berlin sowie Erfurt, Magdeburg und Leipzig. Zugleich ermutigten sie zur Teilnahme an entsprechenden kommenden Kundgebungen. „Remigration“ sei völlig zurecht das Unwort des Jahres 2023, so Kristina Kühnbaum-Schmidt und die Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung. „Forderungen nach einer Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund weisen wir als Kirche klar und entschieden zurück. Als Christ:innen stehen wir dafür: Alle Menschen sind gleichermaßen Gottes Geschöpfe. Ihnen allen kommen gleiche Würde und gleiche Rechte zu.“, erklärten die Teilnehmer des Bischofstreffen.
Kein Platz für Hass und Extremismus
Darüber hinaus betonen Bischöfin und Bischöfe: „Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft und wollen genauso miteinander friedlich zusammenleben. Wir alle gehören zusammen, wir alle stehen zusammen, wir alle gestalten zusammen das Miteinander in unserem Land – unabhängig von unserer Herkunft. Wir lassen Hass und Extremismus keinen Platz. Denn wir stehen ein für unsere Demokratie, unser Land, unser vielfältiges Leben.“