Berufung von Hartmut Naumann bestätigt die Kirchenmusikausbildung

Popularmusik hat in der Kirchenmusik der Nordkirche ihren festen Platz

Für die Klimasynode vom 25. bis 27. September 2014 führte Kirchenmusikdirektor Hartmut Naumann einen KLIMAVISION SONG CO² NTEST durch.
Für die Klimasynode vom 25. bis 27. September 2014 führte Kirchenmusikdirektor Hartmut Naumann einen KLIMAVISION SONG CO² NTEST durch.© Simone Viere

24. September 2015 von

Hamburg. Kirchenmusikdirektor Harmut Naumann (53), zuständig für den Fachbereich Popularmusik innerhalb der Kirchenmusik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), ist zum 1. Januar 2016 zum Professor für Popularmusik und als Prorektor eines neuen Studiengangs an der Hochschule für Kirchenmusik Westfalen in Herford berufen worden.

Die Hochschule hat gemeinsam mit der Stiftung Creative Kirche in Witten eine „Evangelische Pop-Akademie“ ins Leben gerufen. In dieser Pop-Akademie wird deutschlandweit erstmalig ein grundständiger Bachelor-Studiengang für kirchliche Popularmusik, also ein Kirchenmusikstudium mit Schwerpunkt Jazz-Rock-Pop angeboten. Der Studiengang befindet sich zurzeit im Aufbau. Zum Wintersemester 2016 werden die ersten Studierenden für Popular-Kirchenmusik ihr Studium im westfälischen Ruhrgebiet antreten.

Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf (Sprengel Schleswig und Holstein/Sprengel Hamburg und Lübeck) sagte: „Die Berufung von Kirchenmusikdirektor Hartmut Naumann zum Professor für Popularmusik und als Prorektor eines neuen Studienganges bestätigt uns in diesem Bemühen um ein selbstverständliches Miteinander der unterschiedlichsten musikalischen Stile, aller kirchenmusikalischen Arbeitsbereiche und um Qualität in aller Kirchenmusik. Die Nordkirche wird diese Ziele mit dem Fachbereich Popularmusik auch weiterhin verfolgen. Die Öffnung der grundständigen kirchenmusikalischen Hochschulausbildung für Popularmusik wird das Berufsbild ‚Kirchenmusiker/Kirchenmusikerin‘ in aller Vielfalt stärken und um eine wichtige Facette bereichern.“ Bereits die Nordelbische Kirche habe sich seit mehr als 20 Jahren für Qualität und Qualifizierung im Bereich der Popularmusik eingesetzt. Die vielfältigen Ausbildungsinitiativen und die veröffentlichten Lehrmaterialien waren Vorbild und Impuls für vergleichbare Angebote innerhalb der ganzen Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Hartmut Naumann habe sie entwickelt und geprägt.

Pastor Friedrich Wagner, Leiter des Hauptbereiches 3 der Nordkirche (Gottesdienst und Gemeinde), lobte Naumanns 23-jähriges Wirken und Tun - zuerst im Nordelbischen Jugendpfarramt, später als Leiter des Fachbereichs Popularmusik in der Nordkirche: „Hartmut Naumann hat in struktureller Hinsicht das Entscheidende dafür getan, dass Popularmusik in der Kirchenmusik in der Nordkirche einen festen Platz hat. Dazu gehörten auch die Aufbaujahre in Rahmen der Jugendarbeit.“ Doch Popularmusik sei in der Kirche längst nicht mehr auf Jugendliche beschränkt. „Auch die Jahrgänge der Kirchenmitglieder, die jetzt in den Ruhestand gehen, sind mit Popmusik, Jazz und Rock aufgewachsen“, so Wagner. „Menschen sollen die Musik in der Kirche erleben, die sie in ihrem Glauben bewegt und begeistert. Dass Popularmusik in der Nordkirche diesen Stellenwert erreicht hat, haben wir wesentlich Hartmut Naumann zu verdanken“, sagte Wagner. Sein Wirken habe in vielerlei Hinsicht große Kreise gezogen. „Wir sind ihm sehr dankbar für seinen Einsatz. Auf der anderen Seite freuen wir uns, dass er seine Gaben nun an anderer Stelle mit noch mehr Möglichkeiten für die Popularmusik in der Kirche einsetzen kann.“

Kirchenmusikdirektor Hartmut Naumann freut sich über den erreichten Stellenwert der Popularmusik: „Was lange Zeit undenkbar schien, entwickelt sich vielerorts zur wünschenswerten Normalität: Kirchenmusik erlebt eine große Vielfalt an Stilen und Musizierformen. Jazz, Rock, Pop und Gospel führen kein geächtetes Randdasein mehr, sondern sind wichtiger Teil kirchenmusikalischen Ausdrucks geworden.“ Die Zusammenarbeit zwischen Vertretern traditioneller Richtungen und solcher, die Popularmusik betreiben, sei dort einfach und selbstverständlich, wo man auf Augenhöhe um Qualität bemüht sei und die Kompetenz der jeweils anderen Richtung anerkenne. „Der musikalische Garten der Kirche sollte bunt und vielfältig sein. Monokultur tut niemandem gut. Diese Vielfalt braucht unterschiedliche Gärtner-Profis, die als Team gut zusammenarbeiten. Dass es funktioniert konnte ich in der Nordkirche erleben und freue mich darauf, in diesem Sinne auch meine neue Aufgabe anzugehen.“ 

Kirchenmusikdirektor Hartmut Naumann hat das Zentrum für Popularmusik der Nordkirche in Hamburg-Lurup aufgebaut und mit Leben gefüllt. Dort gibt es unter anderem ein modernes Tonstudio mit Arbeitsräumen für Workshops von Bands und Chören. Die bundesweit erste C-Ausbildung für Popularmusik (seit 1994) wurde ein selbstverständlicher Teil des Fachbereichsprogramms. Die bundesweit erste B-Ausbildung für Popularmusik (seit 2011) entstand. Die Besetzung von Kirchenmusikstellen mit Popularmusikerinnen und -musikern innerhalb der Nordkirche nahm zu.

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