Das Eine, das Not tut, auf dem Weg nach Jerusalem

Predigt zu Lukas 10, 38 – 42 anlässlich des 159. Jahresfestes des Jerusalemsvereins

06. März 2011 von Hans-Jürgen Abromeit

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Der für heute vorgeschlagene Predigttext steht im 10. Kapitel des Evangeliums nach Lukas. Ich lese die Verse 38 bis 42:

Als sie aber weiter zogen, kam Jesus in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll! Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist Not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden. 
Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege. Amen. 

Liebe Gemeinde! 
Jesus ist mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem. Dort soll sich der Plan, den Gott mit seinem Leben hat, erfüllen (vgl. 9, 51). Von Galiläa nach Jerusalem wandert man schon eine Woche und da braucht man Unterkunft. Jesus mit seiner Jüngerschar muss die Erfahrung machen, dass ihn unterwegs manche nicht aufnehmen. Die Samariter zum Beispiel, die seit einigen Jahrhunderten mit den Juden zerstritten sind, nehmen ihn nicht auf (9, 52). Doch Jesus bewegt sich weiter auf Jerusalem zu, lehrend und predigend. Es scheint, als ob er fast wie zur Ehrenrettung der Samariter ein Gleichnis erzählt, mit dem er erklärt, was Nächstenliebe ist. Die Erzählung vom Barmherzigen Samariter, der auf dem Weg zwischen Jericho und Jerusalem unter die Räuber gefallen war, geht unserer kleinen Beherbergungsgeschichte direkt voran. Diese beginnt damit, dass Jesus mit seinen Jüngern nun in ein Dorf kommt. Dort nimmt man ihn auf. Genauer gesagt, es ist eine Frau, die ihn aufnimmt mit Namen „Marta“ (10, 38). Man merkt gleich: Der Evangelist Lukas erzählt von dem Weg Jesu und seiner Jünger nach Jerusalem. Aber dieser Weg ist nicht nur ein Weg der Schar damals, sondern steht archetypisch für den Weg, den auch wir mit unserem Leben nach Jerusalem zu gehen haben (1). Auf diesem Weg erfahren die Jünger, dass nicht vieles, sondern das Eine not tut(2). Auf diesem Hintergrund wollen wir uns fragen, ob es auch für Jerusalem das Eine, Notwendige zu hören und zu tun gibt (3). 

1. Unser Weg nach Jerusalem

Seit 159 Jahren feiern wir vom Jerusalemsverein am Sonntag Estomihi unser Jahresfest. In der Mehrzahl der Jahre fanden die Festgottesdienste hier, im Berliner Dom, bzw. in der Vorgängerkirche an dieser Stelle statt. Dieser Sonntag bietet sich an, weil er unter dem Wochenspruch aus Lukas 18, 31 steht, den wir auch zu Beginn dieses Gottesdienstes gehört haben und der beginnt: „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem…“. Und schon die Gründungsväter des Jerusalemsvereins haben empfunden, dass dieses Hinaufgehen nach Jerusalem nicht nur die Aufgabe für die historische Jüngerschar gewesen ist, die Jesus bei seinem letzten Weg begleitete, sondern dass auch für Christen aller Zeiten Jerusalem das Ziel ihres Weges ist. Unser Weg ist ein Weg nach Jerusalem. Jerusalem ist dort, wo Gott wohnt. Die Alten haben Jerusalem allein mit diesem konkreten Ort im Lande Palästina identifiziert, an dem sich Gott offenbart hat. Jerusalem, das war, wo Jesus das Heil für alle Menschen erwirkt hatte. Jerusalem, das war aber auch dort, wo wir unser Heil finden können. Die Bedeutung, die sich mit Jerusalem verbindet, und die Sehnsucht, die sich auf Jerusalem richtet, wurde so groß, dass Jerusalem schließlich kein Ort mehr in dieser Welt sein konnte. Das Jerusalem, das die Sehnsucht der Herzen füllt, erwartete man vom Himmel. Gott hat seine eigene Sphäre. Deswegen kam die Rede vom „himmlischen Jerusalem“ auf. So meint die Aufforderung: „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem!“ den Weg, der zur Vollendung des Glaubens führt. Aber dieser Weg ist nicht abgetrennt von dem Jerusalem der Bibel, dem Jerusalem, in dem die Geschichten des Alten und Neuen Testamentes spielen. Im 19. Jahrhundert, als der Jerusalemsverein gegründet wurde, kam erstmalig für breitete Bevölkerungskreise dieses Jerusalem wieder in den Horizont. Einzelne konnten dort hinfahren. Die Jerusalemfahrt des Friedrich Adolph Strauß, einem jungen preußischen Theologen, in den Jahren 1844 und 1845 war der Auslöser für die Gründung des Jerusalemsvereins am 2. Dezember 1852 (21. Januar 1853). Es war damals für die Jerusalemfahrer bewegend zu erkennen, dass ihre Füße in der gleichen Stadt standen, in der Jesus für die Vergebung der Sünden am Kreuz gestorben war. Aus Dank für das, was Gott dort für uns getan hatte, wuchs Liebe zum Land der Bibel und den dort lebenden Menschen. So wurde der Jerusalemsverein zu einem Förderverein für evangelische Gemeindearbeit im Land der Bibel.

Auf dem Weg nach Jerusalem, in einem Dorf vielleicht nicht weit von Jerusalem entfernt, ereignet sich die kleine Geschichte, die heute Grundlage der Predigt sein soll. Ausgesprochen ungewöhnlich, ja unmöglich für einen frommen Juden der Zeit Jesu war es, dass ausgerechnet eine Frau, sie trägt den Namen Marta, Jesus Quartier bietet. Wenn das Haus als das Haus Martas bezeichnet wird, war diese Frau offensichtlich unverheiratet. Diese Marta und auch Jesus halten sich an keine Konventionen, wenn Jesus die Einladung Martas zur Übernachtung in ihrem Hause annimmt. Der Menschensohn, der keinen Ort hat, „wo er sein Haupt hinlegen kann“ (9,58), findet auf diese ungewöhnliche Weise eine Möglichkeit zur Übernachtung. 

Von dieser Gastgeberin Marta wird nun berichtet: „Sie hatte eine Schwester, die hieß Maria“ (10,39a). Diese Redeweise kennen wir. Schnell wird eine Person über einen nahen Angehörigennäher bestimmt: „Das ist der Bruder von…, dieses ist die Frau von ….“ Es ist hart, sich immer von einem oder einer anderen her zu definieren. Jeder Mensch möchte selber etwas sein. Marta hat nicht nur ein Haus, sondern auch eine Schwester, die Maria heißt. Im Grunde sind beide Schwestern ganz unmöglich. Die eine, weil sie als unverheiratete Frau Jesus aufnimmt, die andere, weil sie sich zu Füßen eines Mannes setzt und so die typische Haltung eines Schülers, in diesem Fall muss man sagen, einer Schülerin, einnimmt. Beides tut man nicht. Doch weder die Frauen noch Jesus scheren sich etwas um diese Üblichkeiten. 

Maria ist ganz Ohr. Sie sitzt einfach da und hört zu. Sie nimmt die Worte Jesu ganz ernst und in sich auf. Sie saugt sie auf, wie Honig. Hier findet sie die Wertschätzung, die die Schwester von Marta sonst nicht erfuhr. 

Natürlich bedeutete ein Besuch, zumal einer so großen Gruppe von Männern, wie Jesus mit seinen Jüngern sie darstellte, für die Gastgeberin viel Arbeit. Nach einer langen Wanderung durch Wüste und Wüstenei kehren 13 erwachsene Männer bei zwei unverheirateten Frauen ein. Es muss ihnen Wasser für Waschungen gereicht werden. Sie benötigen Erfrischungen, um sich zu stärken und schließlich soll ein ordentliches Mahl auf den Tisch. Gastfreundschaft spielt damals wie heute im Orient eine große Rolle. Um alles zu schaffen, muss sich die Gastgeberin sputen. Sie muss schaffen und arbeiten. Und ihre Schwester Maria sitzt da und hört zu, was Jesus sagt. Es ist gut nachvollziehbar, wie das Marta gegen den Strich geht. Ja, das geht doch nicht. Alle Arbeit bleibt an ihr hängen. Natürlich gehört es sich nicht, sich über die eigene Schwester zu beschweren, aber sie kann nicht an sich halten: „Herr, macht es dir nichts aus, dass meine Schwester mich alles allein machen lässt? Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll!“ (10, 40 b Basisbibel). 

Die beiden Schwestern kannten sich ja nicht erst seit gestern. In so einer Familie schießt man sich aufeinander ein. Die Geschwisterkonstellation ist entscheidend für die verschiedenen Rollen des Miteinanders. Kann man denn einfach dasitzen und zuhören? Muss hier nicht zugepackt werden?

Die Alternative Hören oder Tun ist der Kern des Problems. Denn wir brauchen beides, das Hören des Wortes Gottes und das Tun seines Willens. Beide Geschwister haben mit ihrer Eigenart ihr eigenes Recht und ihre eigene Aufgabe. Meditation braucht die Aktion. Das Aufnehmen neuer Gedanken führt hin zum Schaffen neuer Zustände. Dem Genießen entspricht das Gestalten. Leben wir Menschen nicht von den Verschiedenheiten, macht die Unterschiedlichkeit nicht auch unser Leben aus? Umso erstaunlicher ist es, dass Jesus nicht einfach sagt: „Wir brauchen doch beides, das Hören und das Tun.“ Nein, Jesus reagiert anders. 

2. Jesus will nicht Vielerlei, sondern das Eine

Erstaunlicherweise lässt sich Jesus hinreißen zu einer Marta-Schelte. „Marta, Marta“, sagt er, „du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe, aber notwendig ist nur eines. Maria hat das bessere gewählt, und das soll nicht von ihr genommen werden“ (10, 41 NGÜ). Lobt Jesus hier einseitig das Hören und tadelt das Tun? Vielleicht hätten wir Heutigen eine solche Alternativsetzung von Hören und Tun zugunsten des Hörens nötig, denn wir leben in einer Zeit der Wortverachtung und der Hochschätzung des Tuns. Schon Goethe lässt seinen Faust sagen: „Im Anfang war die Tat!“ Nicht dem Wort, sondern der Tat wird das Wort geredet. Und auch unsere Zeit zeichnet sich nicht durch eine große Hochschätzung des Wortes Gottes aus. Wir haben Sympathie für die Macher, die etwas schaffen und gestalten. Bibellesen und Predigthören stehen nicht hoch im Kurs. Aber schon damals hat Jesus allen Grund zu sagen: „Achtet das Wort Gottes nicht gering!“ Trotzdem darf das eine nicht gegen das andere ausgespielt werden. Es geht nicht darum, zu hören anstatt zu tun. Der Leser des Evangeliums liest ja direkt vor unserem Abschnitt die Erzählung vom barmherzigen Samariter, wo es um tatkräftige Nächstenliebe geht. Diese Erzählung endet mit der Aufforderung: „Dann mach du es genau so!“ (10, 37)
Jesus zielt offensichtlich auf eine Lebenshaltung, in der das Hören in das Handeln übergeht. Das eine, das Not tut, ist – nach dem Lied von Johann Heinrich Schröder, das wir gerade gesungen haben, „dies Eine, das alles ersetzt, so wird ich mit Einem in allem ergötzt.“ In und mit Jesus Christus wird uns dieses notwendige Eine geschenkt (Strophe 3). In Jesus begegnet uns ein Hören, das ein Tun in sich schließt. 

Der große Theologe des letzten Jahrhunderts, Dietrich Bonhoeffer, hat dies in den Fragmenten zu seiner Ethik so ausgedrückt: „Eins ist Not – nicht Hören oder Tun, sondern beides in einem, das heißt in der Einheit mit Jesus Christus sein und bleiben, auf ihn ausgerichtet sein, von ihm Wort und Tat empfangen, weder aufgrund des Hörens noch aufgrund des Tuns zum Verkläger und Richter seines Bruders und sogar  - wie Marta – zum Verkläger Jesu werden, sondern in Hören und Tun alles Jesus Christus anheim stellen….1 Zu häufig hat es ein Hören ohne Folgen, ein Gottvertrauen ohne Lebensveränderung gegeben. Eine solche Haltung ist aber keine Antwort auf die Stimme Jesu. Helmut Gollwitzer hat dies so formuliert: „Jesus will Dienst und will Gehör. Es ist ihm aber jetzt, da er spricht, nicht beides gleich Recht, sondern alles hängt an der Reihenfolge, in der es geschieht… So ist das erste das Hören und das zweite das Tun. Er kommt nicht als müder Mann, der zuerst gestärkt werden müsste, bevor er selbst etwas tun kann, er kommt vielmehr so, dass er zuerst mit seinem Wort und seiner Lehre denen dient, bei denen er einkehrt… Die strenge Vorschrift des Hörens vor dem Tun ist die Vorordnung der Gnade vor den Werken, des Meisters vor dem Jünger.“2 Das Eine, das not tut, ist ein Hören, das Konsequenzen hat. 

Das alles ist nun allgemein geredet. Was mag Jesus Maria und seinen Jüngern auf dieser Station auf dem Weg nach Jerusalem gesagt haben?

3. Hören und Tun für Jerusalem

Wir kommen alle von Jerusalem her. Jerusalem ist bereits in der ersten Erwähnung in der Bibel die Stadt des „höchsten Gottes, der Himmel und Erde geschaffen hat“ (1. Mose 14, 19). Bevor Abraham, der Stammvater Israels und der Ismaeliter – das sind Araber -, nach Jerusalem kommt, wird dort bereits Gott, der Schöpfer verehrt. Jerusalem wird dann die Stadt der Könige und Propheten Israels. Aber die Glaubensüberlieferung Israels hält an der universalen Bedeutung Jerusalems fest. Der Psalmist besingt Jerusalem als Mutter aller Völker, sogar der Feinde Israels: „Ich zähle Ägypten und Babel zu denen, die mich kennen, auch die Philister und Tyrer, samt den Mohren: die sind hier geboren.“ (Psalm 87,4). Bürgerrecht in Jerusalem können Menschen aus allen Völkern haben. Jerusalem ist schon nach alttestamentlicher Überzeugung eine internationale Stadt. Die Internationalität der Stadt Jerusalem entspricht der biblischen Tradition. 

So ist es wohl kein Zufall, dass auch im letzten Jahrhundert ein Weiser aus Israel daran erinnert hat und den Kern der Stadt Jerusalem, die historische Altstadt als eine internationale Zone für alle drei Religionen, das Judentum, das Christentum und den Islam bestimmen wollte. Es war der in München geborene und vor der aufkommenden braunen Flut nach Jerusalem ausgewanderte Schalom Ben-Chorin der zu seinen Lebzeiten – wie ich damals als Vikar in Jerusalem selbst gehört habe – für eine solche Lösung geworben hat. In Jerusalem, was ja nicht weniger als „Stadt des Friedens“ bedeutet, hat auch der große Versöhner, Jesus Christus, sein Leben für das Heil aller Menschen gegeben. In Jerusalem hat Gott sich zu Jesus Christus gestellt, indem er ihn von den Toten auferweckt hat. In Jerusalem hat die Versöhnungsbotschaft und hat die christliche Kirche ihren Ursprung genommen. Jüngst hat das von palästinensischen Christen veröffentlichte so genannte „Kairos-Palästina-Dokument“ den universalen Auftrag Jerusalems und des ganzen Landes betont: „Wir glauben, dass unser Land einen universalen Auftrag hat. In dieser Universalität erweitert sich die Bedeutung der Verheißungen, des Landes, der Erwählung und des Volkes Gottes und schließt die ganze Menschheit ein – angefangen bei allen Völkern, die in diesem Land wohnen.“ (2 – 3). Zu Recht betonen die Verfasser am Ende ihres Papiers: „Das Fundament unserer Visionen und unseres ganzen Lebens ist Jerusalem. Dieser Stadt hat Gott in der Geschichte der Menschheit eine ganz besondere Bedeutung beigemessen. Alle Menschen sind auf dem Weg in diese Stadt – wo sie sich in Freundschaft und Liebe und in der Gegenwart des einen Gottes nach der Vision des Propheten Jesaja zusammenfinden werden: ‚Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, feststehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen… Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.’“ (Jesaja 2, 2-5). (9-5). 

Jerusalem lässt sich nicht einseitig vereinnahmen, weder für Israel noch für Palästina. Aus der biblischen Botschaft für Jerusalem wächst keine einseitige politische Agitation. Wer für Israel denkt, wird auch für die Palästinenser denken und wer für die Palästinenser denkt, wird auch für Israel denken müssen. Unbiblisch ist es, nicht aus dem Hören geboren, wenn jemand nur die Zukunft eines dieser Völker im Blick hat, und die universale Bedeutung Jerusalems aus dem Auge verliert. Wer mit Maria zu den Füßen Jesu sitzt, der hört, wie dieser z.B. in seinen unvergleichlichen Seligpreisungen verkündet: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie das Erdreich besitzen.“ Ich könnte auch übersetzen: „Selig sind die Gewaltlosen, denn sie werden das Land besitzen.“ (Mat. 5, 5). Diese Atem beraubende Friedensbotschaft bringt eine unglaubliche Dynamik ins Spiel. Wie wir wissen, waren unter den Jüngern Menschen, die von ganz verschiedenen politischen Einstellungen herkamen. Neben Matthäus, der ursprünglich ein mit den Römern kollaborierender Zöllner gewesen war, saß Simon, der Zelot, ein Gewalt nicht verachtender Widerstandskämpfer gegen die Römer. Was mögen die Jünger mit Jesus über seine Friedensbotschaft diskutiert haben. Im Hören auf sein Wort verwandelt diese Botschaft diese so unterschiedlichen Menschen. Jesus hat diese Friedensbotschaft auch und gerade auf die Stadt Jerusalem bezogen und gesagt: „Wenn doch auch du an diesem Tag erkennen würdest, was zum Frieden dient!“ (Lk. 19, 42). Gar nicht weit entfernt vom Haus von Marta und Maria hat Jesus dann geweint, weil Jerusalem seine Friedensbotschaft ausgeschlagen hat. Jerusalem gehört nicht den einen gegen die anderen, Jerusalem gehört allen. Jerusalem soll ein Modell werden für das Miteinander aller Völker. Wie heute unterschiedliche Völker und unterschiedliche Religionen in dieser Stadt zusammenleben, könnte beispielhaft sein für die ganze Welt. So könnte Jerusalem zum Segen werden für die Region und weiter darüber hinaus. In einem solchen Hören und einem entsprechenden Tun fänden wir auch heute das Eine, das Not tut. Amen. 

Und der Friede Gottes, der höher ist, als alle Vernunft, wird eure Herzen und Gedanken bewahren in Christus Jesus. Amen. 

¹D. Bonhoeffer, Ethik, hg. v. I. Tödt u.a. (DBW 6), München 1992, 333.
²Helmut Gollwitzer, Die Freude Gottes. Einführung in das Lukasevangelium, Berlin u. a. 2. Aufl. 1952, 125 f

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