Prozess #redenüberfrieden startet in der Nordkirche
31. August 2020
Die Nordkirche startet morgen (1. September) ihren einjährigen Prozess #redenüberfrieden, den der landessynodale Ausschuss "Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" initiiert hat. Erklärtes Ziel ist es, mehr Verantwortung für den Frieden zu übernehmen, vor Ort und auch weltweit.
"Unsere Kirche ist eine starke zivilgesellschaftliche Kraft: Wenn wir alle gemeinsam, im Wissen um Gottes Liebe zu allen Menschen, noch mehr vorangehen für eine gerechtere und friedlichere Welt, in der Solidarität und Respekt gestärkt werden, können wir viel bewirken", betonte Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode der Nordkirche, zum weltweiten Anti-Kriegstag.
Präses Hillmann: "Wir können viel bewirken"
Bereits im Juni hatte die Kirchenleitung die Unterstützung der "Initiative Lieferkettengesetz" beschlossen. Die "Initiative Lieferkettengesetz" setzt sich für ein deutsches Gesetz ein, das Unternehmen verpflichtet, Menschenrechte und Umweltschutz in ihren Lieferketten zu achten.
Unterstützung der "Initiative Lieferkettengesetz"
"Solche Standards wirken vielen ungerechten Wirtschaftsbeziehungen entgegen. Wenn Menschen nicht in Würde und Sicherheit leben können, ist auch kein Frieden möglich", erläuterte Friedemann Magaard, Pastor in Husum und Vorsitzender des Ausschusses "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" der Landessynode. "Viele Kirchengemeinden unterstützen bereits aktiv den fairen Handel. Ein robustes Lieferkettengesetz würde soziale und ökologische Standards zur Regel machen. Dies könnte vielen Konflikten in den Ländern des Südens, zu denen unsere Nordkirche Partnerbeziehungen hat, den Boden entziehen", so Magaard weiter.
Klimaschutz: Jeder kann etwas beitragen
Zu den geplanten weiteren Schritten gehören verstärkte Maßnahmen zum Schutz des Klimas. "Wir sehen tagtäglich, dass der Klimawandel bewaffnete Konflikte schürt, Menschen in die Flucht treibt und Lebensgrundlagen vernichtet. Zum Schutz unseres Klimas und damit auch für eine friedlichere Welt kann jede Gemeinde, jede Einrichtung unserer Kirche und jedes Mitglied etwas beitragen", so Präses Hillmann weiter.
Engagement für eine friedliche und gerechte Gesellschaft
Zudem möchte sich die Kirche künftig noch stärker als Vorbild für ein respektvolles und konstruktives Miteinander in unserer Gesellschaft einbringen. Julika Koch, Referentin im Referat Friedensbildung der Nordkirche, ergänzt: "Das fängt bei uns selber an, in dem wir zum Beispiel Menschen mit unterschiedlichen Einstelllungen miteinander ins Gespräch bringen oder uns gemeinsam mit anderen Akteuren für eine friedliche und gerechte Gesellschaft engagieren. Genauso gehört es aber dazu, lokal alle Hebel zu nutzen, die für eine friedlichere Welt sorgen."
Ein weiterer Schritt könnte sein, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf dem Gebiet der Nordkirche für das weltweite Bündnis "mayor for peace" zu gewinnen.