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Risse gefährden Turm des Hamburger Michel

Der Turm der Kirche St. Michaelis in Hamburg mit dem Erzengel Michael über dem Hauptportal.
Der Turm der Kirche St. Michaelis in Hamburg mit dem Erzengel Michael über dem Hauptportal.© iStockphoto / Marc Fischer

21. November 2024

Die Schäden an den Außenmauern des Turms der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis sind größer als bisher angenommen. Das hätten die Sanierungsarbeiten der vergangenen Monate am Dach- und Turmgesims des Hamburger Wahrzeichens offenbart, so Hauptpastor Alexander Röder.

Drei bis zu 35 Meter lange vertikale Risse an der Süd- und Westseite des Turms sowie im Kirchenschiff neben der Orgel vergrößern sich stärker als erwartet. Im Frühjahr 2025 sollen die Reparaturen beginnen. Für Besucherinnen und Besucher soll der Michel auch während der Bauzeit geöffnet bleiben. Die Maßnahme soll ein Dreivierteljahr dauern.

Spenden zur Sanierung werden benötigt

Zur Finanzierung der Sanierungsarbeiten hatte die Stiftung St. Michaelis im Oktober 2023 einen Himmlischen Bautrupp gegründet. Die sieben Engel der Kirche stehen dabei für die verschiedenen Gewerke der Maßnahme. Spenderinnen und Spender können mit ihrer Spende Teil des Bautrupps werden. Inzwischen seien rund 620.000 Euro zusammengekommen, hieß es. Für die anstehenden Reparaturen werden noch einmal 700.000 Euro nötig.

Die St. Michaeliskirche ("Michel") ist ein über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Wahrzeichen Hamburgs.
St. Michaeliskirche Hmburg© iStockphoto / Marc Fisher

„Teilweise vergrößern sich die Risse um bis zu 0,5 Zentimeter pro Jahr“, erklärte Projektleiter Uwe Pfeiffer bei der Vorstellung des Sanierungsplans. Das klinge nicht viel, ist aber auf lange Sicht fatal. Die Statik der Kirche sei jedoch nicht in Gefahr. Inzwischen sind alle Schäden kartiert. Als erstes sollen die Mauerblöcke, die sich gebildet haben, durch mehrere Meter lange Zugverankerungen wieder miteinander verbunden und kleinere Risse geschlossen werden. Daneben sollen die Risse in den Außenmauern abgedichtet und Risse in den Turmböden durch Stahlplatten abgedeckt werden.

Späte Folgen der Brände von 1750 und 1906

Wesentliche Ursachen der Schäden seien die Brände des Michels von 1750 und 1906, sagte Pfeiffer. „Man muss sich so eine brennende Kirche wie einen Kamin vorstellen.“ Temperaturen um die 1.000 Grad seien da möglich. Pfeiffer: „Wenn es dann draußen kalt ist, sind das immense Kräfte, die auf das Mauerwerk einwirken.“

Zuletzt waren die Außenmauern 2009 saniert worden. Jetzt brechen die geflickten Mauerwerksfugen wieder auf. Die Folge: Wasser dringt in das Maurerwerk ein, weicht den Gipsmörtel auf und sprengt es bei Frost.

Datum
21.11.2024
Quelle
epd
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