Kirchentag

Sehnsucht nach Frieden beschäftigte Menschen beim Kirchentag

Zu den Höhepunkten des Kirchentags zählte die Friedenskundgebung auf dem Marktplatz: Bürger:innen und Kirchentagsteilnehmer:innen breiten ein riesiges Friedenszeichen aus.
Zu den Höhepunkten des Kirchentags zählte die Friedenskundgebung auf dem Marktplatz: Bürger:innen und Kirchentagsteilnehmer:innen breiten ein riesiges Friedenszeichen aus. © Klinkhardt, Nordkirche

23. September 2024

"Friede sei mit Dir" lautete das Motto der Feier zum 75jährigen Jubliäums des Kirchentags in Greifswald. Dieser so bekannte und beliebte Segensspruch ist heute aktueller denn je. Die Menschen auch in Deutschland leiden mit den Opfern von Krieg, Terror und Verfolgung. Die Sehnsucht nach Frieden auf der Welt und wie er gelingen kann, beschäftigt uns alle.

Lesen Sie hier unseren vollständigen Bericht zum Jubiläum in Greifswald.

Zwei Tage lang wurde in Greifswald das 75jährige Jubiläum des Deutschen Evangelischen Kirchentags gefeiert. Kirchentage waren in ihrer Geschichte schon häufig auch Bühnen für politische Diskussionen und Zeichen an Politik und Gesellschaft.

Bereits kurz nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 haben die Veranstalter dieses Motto gewählt. Ein Konflikt im Nahen Osten bringt seit einem Jahr weiteres Leid, Tod, Vertreibungen und humanitäre Not über so viele Menschen.

Gedanken zum Frieden aus Greifswald

Unsere Redakteurin Annette Klinkhardt hat in Greifswald Gäste des Kirchentags nach ihren Gedanken zur Kirche und zum Frieden befragt.

Sabine Petters, betreute einen Stand auf dem Markt der Möglichkeiten:

Sabine Petters, betreut ehrenamtlich die offene Kapelle in Jager und bietet Pilgertage an
Sabine Petters engagiert sich schon viele Jahre ehrenamtlich in der Kirche. Unter anderem betreut sie die Offene Kapelle in Jager und sie bietet Pilgertage an. Spontan ist sie zum Kirchentags-Jubiläum nach Greifswald gefahren.© Annette Klinkhardt, Nordkirche

Warum Sind Sie hier?

Ich muss gestehen, eigentlich hätte ich an diesem Wochenende einen Workshop selber gehabt in Jager, Wortpilgern wollte ich eigentlich machen, und das ist jetzt ausgefallen und da habe ich gedacht, Mensch, nix wie hin zum Kirchentag einfach mal so – auch weil ich die Stimmung gerne mag.

Ich bin jetzt hier auch wegen der Ökumenischen Pilgerinitiative Vorpommern auf dem Markt der Möglichkeiten, da betreue ich den Stand mit. Dann habe ich gemerkt: die Engelspieken sind ja auch hier! Und ich habe dann auch noch mal zwischendurch Standbetreuung gemacht.

Was bedeutet für Sie Kirche?

Kirche, da habe ich einen ganz weiten Begriff. Genau war nämlich gerade so ein Plakat „Die Kirche plant…“: Da habe ich gedacht, was ist Kirche? Kirche sind die Kirchengebäude und die Kirchenmitglieder und die Institution.

Und aus der Kapelle Jager weiß ich, dass zur Kirche auch die Menschen gehören, die die Kirche streifen oder entdecken oder ihr zufällig begegnen. Denn bei der offenen Kapelle sehe ich ja die Menschen kaum, aber ich sehe, dass welche da waren, zum Beispiel durch Tagebucheinträge und Gebetswünsche.

Und das zähle ich absolut mit zur Kirche. Oder Pilgern ist ja auch so ein Thema, ist denn jeder Pilger Kirche? Wenn du mich fragst, ja. Kirche sollte weiter gedacht werden, wir sollten in unserem Denken als evangelische Kirche raus, weiter denken und die mit einbeziehen, die uns besuchen oder die uns begegnen.

Was bedeutet Frieden für Sie?

Frieden – ähnlich wie Gott. Gott ist nichts da oben und nicht fern, sondern Gott ist in mir. Und so seh ich auch Frieden. Frieden ist nicht etwas von außen, über das man nur redet. Wir brauchen den Frieden und das funktioniert nur, wenn ich ihm nachspüre und merke: was ist denn Frieden in mir?

Leif Tennemann, moderierte auf der Bühne

Leif Tennemann
Leif Tennemann ist Hörfunkmoderator beim NDR und Comedian. Bekannt ist er vor allem durch sein Spaßtelefon "Vorsicht Leif". Beim Kirchentags-Jubiläum in Greifswald hat er moderiert.© Annette Klinkhardt, Nordkirche

Warum sind sie hier?

Weil ich eingeladen wurde. Erst hatte ich Riesenangst, doch Thomas (Lenz) hat mir zugeredet und vor allem Dirk (Pastor). Sie haben zu mir gesagt, komm mach es, wir brauchen noch ein bisschen Spaß. Es ist durchaus auch ernst, aber komm mit vorbei.

Da hab ich gesagt, ich versuchs mal. Nach wie vor habe ich Angst davor, heute Morgen als ich ausstieg – ich dachte, pass ich überhaupt rein, in diesen Rahmen? Was Quatsch ist, weil ich ja selbst in Kirchen gehe und genug auch gläubige Menschen kenne, die völlig irdisch, völlig normal und für mich enorm wichtig sind.

Was bedeutet Kirche für Sie?

Kirche ist für mich immer auch so was wie Hoffnung, ich bin ja ein hoffnungsvoller Atheist oder Heide, wie ich mich manchmal taufe. Kirche heißt für mich immer, dass da irgendwas sein könnte und wohl auch ist, was ich nicht genau erklären kann. Es heißt mehr, als nur in die Kirche gehen.

Ich erkläre es mal so: Als mein Kind geboren wurde, die kleine Tochter, die jetzt 17 Jahre alt ist, wurde sie mir in die Arme gedrückt zum Waschen, und da habe ich einfach geheult wie ein Schlosshund und habe gedacht, das ist ein Wunder.

Wie ein Wunder, vielleicht ist es auch das: Bei Kirche denke ich, es muss etwas Wundervolles sein, ja, das beschreibt es vielleicht. Wunder, Kraft gebend, irgendwas dazwischen. Naja, hoffnungsvoller Heide halt…

Was bedeutet Frieden für Sie? Spricht Sie das Motto an „Friede sei mit dir“?

Ja, absolut. Friede auch wenn manche jetzt vielleicht lachen, verursache ich auch in meiner kleinen Arbeit. Wenn Leute morgens lachen können, wenn Leute einfach so in den Tag starten, haben sie vielleicht ein friedvolles Gefühl. Friede hat auf jeden Fall etwas mit Humor zu tun.

Chad Britz, trat mit seiner A-Capella-Band auf der Bühne auf

Chad Britz, Mitglied der Acapella-Gruppe Unison
Chad Britz ist Mitglied der südafrikanischen Acapella-Gruppe Unison, die auf dem Kirchentag in Greifswald auf der Bühne steht. © Anette Klinkhardt, Nordkirche

Warum sind Sie hier?

Wir hatten die Gelegenheit, hier im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis ein paar Konzerte zu geben und haben es auf der Bühne genossen. Jetzt sind wir hier, um mit der Kirche zu feiern.

Was bedeutet Kirche für Sie?

Kirche ist etwas ganz Besonderes für mich und auch für uns als Gruppe. Es geht um Zusammengehörigkeit, Einheit, und unser musikalischer Einfluss kommt von der Kirche, also bedeutet sie uns sehr viel und beeinflusst uns in unserer Musik sehr.  Es ist also wirklich etwas Besonderes für uns.

Was bedeutet Frieden für Sie?

Frieden ist die Lösung für so viele Probleme. Frieden ist das, wonach wir alle suchen, und wenn wir Frieden gefunden haben, dann bedeutet das, dass wir die Liebe gefunden haben, die uns allen gefehlt hat. Es bedeutet, dass wir zusammenkommen und eins werden.

Deshalb bededeutet Frieden für mich, dass wir einander lieben können, auch wenn wir uns in vielerlei Hinsicht unterscheiden, sei es durch das Alter, die Herkunft, Hautfarbe, den Beruf oder Talente. Frieden bedeutet Einheit.

Er ist ein Geschenk von Jesus Christus, und sein Friede währt ewig. Der Friede, den wir jetzt haben, ist nur vorübergehend, aber mit Jesus währt der Friede ewig. Und das ist das Schöne an seinem Geschenk für uns.

Esra, betreute einen Tisch-Kicker auf dem Markt der Möglichkeiten

Teamer Esra beim Kirchentags-Jubliäum in Greifswald
Esra engagiert sich als Teamer für Jugend- und Konfi-Gruppen in der Kirche.© Annette Klinkhardt, Nordkirche

Warum bist du heute hier?

Ich bin heute hier, weil ich gerade bei meinen Eltern zu Hause zu Besuch bin und hier noch Helfende gebraucht wurden und ich gedacht habe, wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch helfen.

Was bedeutet Kirche für dich?

Gelebte Gemeinschaft und auch dazu noch ein moralischer Kompass, mit dem ich sehr übereinstimme.

Was bedeutet Frieden für dich?

Für seine Werte einzustehen auf eine Art und Weise, die inklusiv ist und nicht exklusiv.

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